Die Renntage von Ricky Brabec und Ken Roczen könnten kaum unterschiedlicher sein. Dakarsieger Brabec fährt stundenlang durch menschenleere Wüsten, über Steinfelder und gerne auch mal ins Gebirge. Immer gegen die Uhr mit dem Blick fest aufs Roadbook gerichtet. Roczen fährt Rennen vor Zehntausenden im Duell Mann-gegen-Mann, mit Streckenbegrenzung, über Dreifachsprünge und durch hüfthohe Waschbretter. Am Samstag trafen sich die zwei Champs beim Supercross in San Diego.
Honda Amerika nutzte das Heimspiel, um Brabecs Dakar-Erfolg ins Schaufenster zu stellen. Der beliebte US Boy schrieb im Fahrerlager Autogramme, war Gast des Kommentatorenteams Jim Holley und Daniel Blair und wurde während des Abendprogramms im Stadion interviewt. Als Höhepunkt fuhr er seine CRF450 Rally einmal aussen um die Strecke herum.
San Diego steht traditionell unter dem Motto "Military Appreciation Day", also Tag der Wertschätzung für das Militär. In Deutschland in dieser Form undenkbar, geben sich die Teams in den USA alle Mühe, den Auftritt im Fahrerlager und auf der Strecke entsprechend zu gestalten. Roczens Outfit zollte der US Navy Respekt, Braytons Militärlook der US Armee. Dazu kam bei Roczen eine Frisur, über die sich jeder seine eigene Meinung machen darf.
Nächstes Wochenende beginnt die Saison der 250ccm Ostküstenpiloten in Tampa. Für Ken Roczen und seine Kollegen markiert das Renenn in Florida bereits die siebte von 17 Saisonstationen auf der AMA Supercross Tour.
