roczen test suzuki

Fünf Wochen vor dem Auftakt der US Supercross Meisterschaft ist noch immer offen, auf welchem Motorrad Ken Roczen 2023 fährt. Nach seinem WM-Titel mit Honda sowie Probefahrten mit Yamaha und Suzuki, hat Roczen zuletzt eine Kawasaki probiert. Für Aufmerksamkeit sorgen aber auch News rund um einen Dopingtest nach seinem Triumph in Australien.

Zunächst wurde durch einen Instagram Post der "Whiskey Throttle Show" (Youtube/Podcast) Anfang der Woche behauptet, KTM habe Interesse an der Verpflichtung Roczens bekundet, aber der Deutsche habe nach seinem WM-Sieg in Australien eine Dopingprobe verweigert. Das hat sein Agent Steven Astephen inzwischen korrigiert und die Ereignisse down under aus seiner Sicht geschildert. Klar ist: Roczen wurde zur Abgabe einer Probe gebeten und ist dem auch nachgekommen.

Astephen war zusammen mit Roczen in Melbourne. Gegenüber US Journalist Jason Weigandt gibt er sich überrascht, dass es bei der vom Weltverband FIM sanktionierten Veranstaltung überhaupt dazu kam. Insgesamt hinterlässt Astephen in seinen ausführlichen Aussagen gegenüber Weigandt keinen gut vorbereiteten Eindruck. Er gibt zu, dass er für andere hörbar die Fassung verlor, als er von dem anstehendem Dopingtest erfuhr. "Kenny war nett zu allen, er lachte darüber. Ich war aufgebracht", nimmt er seinen Klienten aus der Schusslinie.

Etwas naiv klingt seine Aussage, dass man für Roczens Start in den beiden WM-Rennen (Cardiff, Melbourne) Startgeld bekam, aber kein Preisgeld. Daraus leitet er ab, dass ein Dopingtest nicht zu erwarten war und man ihn auch vorab nicht informiert habe. Astephen arbeitet schon lange im Metier, auch mit Roczen, Erfahrung hat er genug.

Astephen erzählt weiter, Roczen nehme in der Off-season, und nur dann, ein nicht näher genanntes, legales Ergänzungsmittel. "Ken sagt, man fühlt sich, als hätte man 20 Tassen Kaffee getrunken. Das Mittel ist gut für das Immunsystem, aber du willst die Symptome nicht während der Saison."

Die Einnahme solcher Mittel sei demnach außerhalb der Kernsaison nichts ungewöhnliches, um den gestressten Körper wieder "zurück in den Normalzustand zu bringen". Warum genau Astephen also die Fassung verlor, und wieso er vor Abgabe der Dopingprobe unbedingt mit Roczens Arzt in den USA reden wollte, bleibt unklar.

Dass Roczen einen Dopingtest nicht verweigern kann, weil eine knallharte Strafe droht, räumt Astephen selbst ein. Unterm Strich hat er mit seinen Aussagen zwar ein lauwarmes Gerücht aus der Welt geschafft, sich selbst aber keinen Gefallen getan.

Fakt bleibt: Ken Roczen hat den Test nach dem Rennen in Melbourne absolviert. Ein Ergebnis wurde bisher nicht veröffentlicht. Wenn alles so gelaufen ist, wie in dem Artikel beschrieben (https://racerxonline.com/2022/12/01/open-mic-roczen-situation), sollten sich Roczens Fans keine Sorgen machen und sich darauf freuen, mit welchem Bike und Team ihr Liebling in die US Saison 2023 geht.