Der Sonntag ist beim ADAC Supercross Dortmund der Tag der Krönungen. Bei der 32. Ausgabe der Traditionsveranstaltung in der Westfalenhalle war der U.S. Amerikaner Gavin Faith (Team Waldmann) in der SX1-Wertung nicht zu stoppen und sicherte sich mit drei Tagessiegen den Titel "König von Dortmund". Bei den Nachwuchsfahrern in der SX2-Klasse räumte der Brite Paul Coates (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) ab und ist jetzt für ein Jahr lang "Prinz von Dortmund".

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Gavin Faith war in Dortmund das Maß der Dinge. In souveräner Manier dominierte der U.S. Profi die SX1-Klasse und ist damit verdient der Nachfolger von Greg Aranda. Mit Siegen am Freitag, Samstag und Sonntag zieht Faith mit Kyle Chisholm gleich, dem 2010 bislang als einzigem dieses Kunststück gelang. „Das war ein fantastisches Wochenende – mehr geht nicht“, jubelte der neue König, als er neben dem mannshohen Pokal seinen neuen Suzuki Swift in Empfang nahm. „Diesen Moment und vor allem auch das fantastische Publikum hier in Dortmund werde ich so schnell nicht vergessen.“

Die Podiumsplatzierungen an den drei Veranstaltungstagen waren fest in den Händen von drei Piloten. Neben dem Dominator Faith teilten der neue ADAC SX Cup Champion Greg Aranda (Sturm Racing Team) und Jace Owen (stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki) die Plätze zwei und drei unter sich auf. „Im letzten Jahr habe ich hier mein Debüt gefeiert, jetzt fühle ich mich hier schon fast zu Hause“, sagte Owen. „Für mich steht bereits jetzt fest, dass ich 2016 wieder herkommen möchte, um dann am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen.“

Aranda hatte bereits am Freitagabend seinen Titel im ADAC SX Cup erfolgreich verteidigt. Er musste sich seinen Triumph hart erkämpfen, denn sein Start im Finale war alles andere als perfekt. „Den habe ich komplett verpennt“, gab der Franzose zu. „Ich war zu sehr darauf konzentriert, ein gutes Ergebnis einzufahren. Zum Glück konnte ich im Rennen viel Boden gutmachen. Dass ich jetzt zum zweiten Mal in Folge Champion im SX Cup bin – das werde ich erst in ein paar Stunden begreifen. Ich bin echt überwältigt.“

Der Deutsche Dennis Ullrich (Team Castrol Power 1 Suzuki Moto-Base) stürzte am Sonntag im Halbfinale und zog ich dabei Prellungen zu, so dass er auf einen Start im Hoffnungslauf, der ihm noch eine Teilnahme am Finale ermöglicht hätte, verzichtete. Zuvor war Ullrich Siebter am Freitag und Fünfter im Finale am Samstag.

Der Prinzen-Titel geht nach Großbritannien

Paul Coates ist der neue "Prinz von Dortmund". Nach einem mittelmäßigen Start am Freitagabend steigerte sich der Brite an den folgenden zwei Tagen und holte sich am Ende mit zwei Laufsiegen die begehrte Nachwuchs-Trophäe. Vor Freude strahlend streckte er bei der Siegerehrung den riesigen Pokal in die Höhe. „Das ist für mich ein großartiger Erfolg“, sagte der Brite. „Ich bin zum Finale der Supercross Saison aus der SX1-Klasse in die SX2 zurückgewechselt – der Wechsel hat sich voll und ganz ausgezahlt. Schließlich starte ich auch in den USA in der kleinen Klasse. Das Publikum in der Westfalenhalle war einfach der Wahnsinn und ich möchte mich bei allen bedanken, die mir zugejubelt haben.“

Dortmund sx 2015 01 09 Coates start

Bestplatzierter Deutscher in der Dortmund-Wertung ist Tom Koch (stielergruppe.mx Johannes-Bikes Suzuki). Mit zwei Podestplätzen am Samstag und Sonntag belegte der Thüringer am Ende Platz vier. „Ich bin im Supercross noch ein absoluter Neuling, aber hier in Dortmund hab ich mich außerordentlich wohl gefühlt“, sagte Koch. „Mein Ziel war, mich an allen Tagen für das Finale zu qualifizieren. Mit zwei Podesträngen hätte ich nie im Leben gerechnet.“

Der neue Champion der SX2-Klasse im ADAC SX Cup heißt Julien Lebeau (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil). Der Franzose fuhr am Samstag hinter seinem Landsmann Thomas Do (Motorrad-Meyer-Racing-Team) in der Tageswertung auf Rang vier und holte sich damit den Siegerpokal. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber ich bin happy, die hart umkämpfte Meisterschaft gewonnen zu haben“, sagte Lebeau. „Diesen Sieg widme ich meinem Freund Romain Berthomé, der nach einem schweren Unfall bei einem Rennen in Genf nach wie vor im Koma liegt.“

Carl Ostermann feiert historischen Erfolg

Mit einem historischen Erfolg beendete Carl Ostermann seine SX4-Karriere in Dortmund. Zum vierten Mal in Folge – von 2012 bis 2015 – fuhr der Nachwuchsstar aus Bonn an allen drei Tagen zum Sieg. Künftig wird Ostermann in der SX3-Klasse an den Start gehen. „Toll, dass es auch heute wieder geklappt hat“, sagte der Zehnjährige. „Ich habe in der SX4-Klasse tolle Jahre hier in Dortmund erlebt.

Aber jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung und hoffe, dass ich auch 2016 wieder in der Westfalenhalle dabei sein kann.“ Im Kawasaki KX85 Shoot-Out-Race holt der Russe Nikita Kucherov am Sonntag ebenfalls seinen dritten Sieg in drei Tagen.

Nach drei Veranstaltungstagen mit insgesamt 27.500 Zuschauern ? - der Samstag war auch in diesem Jahr restlos ausverkauft ? - zog Peter Berghoff, Organisationsleiter des ADAC Westfalen, ein positives Fazit: „?Die 32. Auflage unserer Traditionsveranstaltung war ein voller Erfolg. Angefangen beim stimmungsvollen Opening mit der schillernden Lichtgestalt ?DUNDU?, über spannende Rennen in den Kategorien SX1 bis SX4 und einer Trickpremiere im Rahmen des Red Bull Freestyle, mit der sogenannten ?California Roll? des Neuseeländers Nick Franklin, wurde den Zuschauern eine Menge geboten. Dortmund hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass die Westfalenhalle zurecht das ?Wohnzimmer des deutschen Supercross? genannt wird.?“

„Der Samstagabend war ausverkauft und auch am Freitag und Sonntag haben die Fans für tolle Stimmung gesorgt. Aus sportlicher Sicht haben die Favoriten ihre Qualitäten unter Beweis gestellt und wir haben mit Gavin Faith einem hochkarätigem Sportler den Titel ?König von Dortmund? verliehen. Besonders freuen mich die Erfolge der deutschen Piloten in den Nachwuchsklassen, allen voran Carl Ostermann und Tom Koch. Hier reift eine neue Generation Cross-Piloten heran, von denen wir noch viel hören werden. Ken Roczen, der 2009 vielumjubelt ?Prinz von Dortmund? wurde und heute Weltmeister ist, ist ein Paradebeispiel.“

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