KTM no5_dungey-2012

Die am Samstag startende U.S. Supercross Meisterschaft könnte die beste aller Zeiten werden. Ryan Dungey will Geschichte schreiben, Ryan Villopoto die erste erfolgreiche Titelverteidigung seit Ricky Carmichael, und James Stewart der Welt beweisen, dass er noch Titel gewinnen kann.

Noch nie hat ein KTM-Pilot ein Rennen in der Köngisklasse gewonnen. Ex-Meister Ryan Dungey will genau das. Als Neuzugang hat er Motocross-Legende Roger de Coster als Teamchef und eine neue 450er als Untersatz. Aber der Dominator des Jahres 2011, Ryan Villopoto, wird sich nicht so leicht vom Thron stoßen lassen. Villopoto schaffte letztes Jahr, was Dungey 2010 leistete, nämlich den Grand Slam, also U.S. MX- und SX-Meister sowie Triumphator mit Team USA beim Motocross der Nationen. Villopoto kassierte außerdem eine Million Dollar beim erstmals ausgetragenen Monster Energy Cup.

Der einst "schnellste Fahrer der Welt" wechselte unterdessen das Team, bleibt aber bei Yamaha. James Stewart hat seit 2009 keinen Titel mehr geholt. Wenn der 26-jährige weniger stürzt und stattdessen mehr siegt, ist eine Rückkehr zu alten Erfolgen möglich.

Chad Reed, Meister der Jahre 2004 und 2008, startet seine zweite Saison im eigenen Team. Vor 12 Monaten verspielte der Australier einen möglichen dritten Titel durch mäßige Resultate im Januar. Reed ist der erfahrenste Fahrer im Feld und Hondas größte Hoffnung. Der fünfte Fahrer, der letztes Jahr Rennen gewinnen konnte, Trey Canard, ist noch verletzt und wird den Auftakt verpassen.

Zuletzt standen 1990 vier Ex-Meister gleichzeitig am Start. Dungey, Villopoto, Reed und Stewart repräsentieren obendrein vier verschiedene Marken. Einzig Suzuki mit Mike Alessi und Brett Metcalfe ist chancenlos im Titelrennen. Im Gegensatz zu vorigen Jahren blieben in der Vorbereitung praktisch alle 450er Top-Piloten von Verletzungen verschont. 

Hoffnung auf vordere Ränge machen sich weiterhin: Davi Millsaps, Jake Weimer, Kevin Windham, Josh Grant, Andrew Short, Broc Tickle, Josh Hansen, Ivan Tedesco und Josh Hill.

In der 250er-Klasse liegt der Fokus aus deutscher Sicht natürlich auf Ken Roczen. Der Teenager hat sich im Dezember verletzt und wird jetzt an der Ost- statt Westküste antreten. Im Westen müssen Marvin Musquin, Dean Wilson und Eli Tomac als Favoriten gelten. Ebenfalls hinterm Gatter: Ex-Weltmeister Tyla Rattray, dessen Landsmann Gareth Swanepoel, Ex-GP-Pilot Michael Leib und der Brite Max Anstie als Gaststarter.

An der Ostküste heissen Roczens schärfste Rivalen (mutmaßlich) Justin Barcia, Justin Bogle, Blake Baggett und Blake Wharton.

Auch wenn die USA mitten in einer Wirtschaftskrise stecken, die Supercross-Szene ist dank voller Stadien, ordentlicher TV-/Internet-Präsenz und Sponsoren wie Monster, Red Bull, Rockstar oder Toyota gut aufgestellt. Die Saison geht insgesamt über 17 Runden, darunter ein Auslandsrennen in Toronto. Nach einem ausgedehnten Auftakt mit sechs Rennen in Kalifornien und Phoenix (Arizona), haben die Ostküsten-Anwärter noch Zeit bis Mitte Februar.


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