Beim 39. ADAC Supercross Stuttgart dominieren die französischen Piloten erneut die Top-Klassen. Greg Aranda holt seinen insgesamt dritten SX1-Titel in der Schwabenmetropole. Maxime Desprey gewinnt die Gesamtwertung der SX2. Ein österreichisches Talent siegt bei den Jüngsten in der SX5.
15.950 Fans sorgten bei der 39. Ausgabe des Motorsport-Klassikers für eine großartige Stimmung in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Mit Greg Aranda und Maxime Desprey kamen die beiden überragenden Fahrer des Wochenendes aus unserem Nachbarland. Aranda gewinnt beide Finalläufe der SX1 souverän – ein verdienter "König von Stuttgart". Vor allem am zweiten Abend zeigte er eine wahre Machtdemonstration mit zwölf Sekunden Vorsprung im Ziel.
"Dieses Jahr habe ich hart gearbeitet und es hat sich ausgezahlt," strahlte Aranda beim Sieger-Interview. Zudem sprach er den Fans ein großes Lob für den Support in der Halle aus: "Ich liebe das Stuttgarter Publikum." Der Vorjahressieger Cédric Soubeyras hatte am Samstag wie auch in der Gesamtwertung das Nachsehen und musste sich mit Platz zwei begnügen. Thomas Ramette auf dem Bronze-Rang machte den französischen Erfolg in der SX1 komplett.
Der 34-jährige Aranda sichert sich bereits zum dritten Mal nach 2014 und 2015 den Titel "König von Stuttgart". Damit zieht der Franzose mit dem Rekordsieger Jason Thomas aus den USA gleich, der die SX1 in Stuttgart von 2005 bis 2007 gleich dreimal in Folge gewann.
Paul Haberland hielt die deutschen Farben in der SX1 hoch. Trotz einer Fußverletzung biss sich der Erfurter durch und erreichte am Samstag Platz neun im Finallauf. Das bedeutete Rang elf in der Gesamtwertung. "Ich hatte nicht den besten Start. Ein paar Leute konnte ich noch überholen und bin dann für mich gefahren. Ich bin aber mit dem Wochenende insgesamt zufrieden", sagte Haberland.
Franzose Desprey siegt auch am Samstag
Maxime Desprey stand in der SX2 an beiden Tagen ganz oben auf dem Podest. Kurz nach Beginn des Finallaufs am Samstagabend übernahm der Yamaha-Fahrer die Führung vom US Boy Jace Owen und drehte schließlich einsam seine Runden an der Spitze. Der Franzose war im Vorjahr noch in der Königsklasse an den Start gegangen und kann sich nun verdientermaßen "Prinz von Stuttgart" nennen.
"Nach den zwei Siegen gestern und heute bin ich wirklich glücklich. Ich habe mich gut gefühlt auf dem Motorrad," sagte Desprey als Sieger der SX2-Gesamtwertung. "Es war sehr cool, wieder hier in Stuttgart zu sein." Für seinen Landsmann Calvin Fonvielle blieb in der Endabrechnung nur der Vizetitel. Mit dem Amerikaner Jace Owen durchbrach ein Fahrer die französische Dominanz und sicherte sich den dritten Rang.
Gleich drei deutsche Piloten standen am zweiten Tag am Startgatter im Finale. Lokalmatador und Publikumsliebling Paul Bloy zeigte eine starke Vorstellung, lag zwischenzeitlich auf Platz vier und beendete das Rennen als Sechster. "Ich hatte echt einen richtig guten Start. Das hohe Tempo kann ich leider noch nicht ganz mitgehen. Ich bin mega happy mit dem sechsten Platz," freute sich der Biberacher.
Direkt hinter Bloy fuhr Dominique Thury über die Ziellinie: "Es ist toll, vor ausverkauftem Haus zu fahren. Hut ab vor Paul. Ich dachte, ich kriege ihn kurz vor Schluss noch." Nico Koch auf Rang neun machte das deutsche Ergebnis perfekt. In der Gesamtwertung des ADAC Supercross Stuttgart belegten die besten Fahrer aus Deutschland in der SX2 Platz sechs (Bloy), sieben (Koch) und zwölf (Thury).
Gesamtergebnis König von Stuttgart
Gesamtergebnis Prinz von Stuttgart
alle Ergebnisse Freitag und Samstag
Bei den Jüngsten im Alter von sechs bis neun Jahren jubelte nach acht Runden Jonas Sulzenbacher über Platz eins. Der Österreicher, der für den MCC Hausham startet, kam mit vier Sekunden Vorsprung vor Timo Künzel vom MSC Schnaitheim ins Ziel. Das Podest in der Klasse SX5 vervollständigte der Schweizer Nino Bernhard (MSC Konstanz).
Den besten Start hatte hingegen Fritz Siegle vom MSC Wieslauftal erwischt und lieferte sich zunächst einen spannenden Zweikampf mit dem späteren Sieger Sulzenbacher. Doch in Runde drei ging Siegle in Führung liegend das Motorrad aus, wodurch er weit zurückfiel. Trotz des Missgeschicks kämpfte sich der Wieslauftaler aber noch auf Rang vier in der Endabrechnung vor.
Foto: ADAC Presse
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