Die Dakar 2011 ist längst Geschichte. Marc Coma gewinnt und beschert KTM den zehnten Sieg in Folge. Aber auch bei den Rivalen von BMW, Yamaha, Honda und Aprilia ist man im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Ausgang.

Logisch, dass die Mattighofener ihren Doppelsieg durch Coma und Despres zelebrieren. Die neue 450er hat sich bewährt, der Katalane kann mit seinem dritten Erfolg zu Despres aufschliessen, der seinerseits die Rallye 2005, 2007 und 2010 gewann. Ein bißchen klingt die offizielle KTM-Schlussmeldung nach geglückter Revanche, nachdem man die 2009 verkündetete Reglementänderung hin zu 450ccm als Schachzug gegen KTM-Dauersiege verstanden haben wollte.

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Im Lager von speedbrain BMW ordnen die Macher die Ereignisse ein als "ersten großen Meilenstein in der jungen Teamgeschichte". Mit dem Endergebnis der Dakar 2011 ist das Team zwar nicht zufrieden, aber "die Perfomance über die gesamte Rallye war höchst respektabel und macht Appetit auf mehr". Angesichts der Tiefschläge durch die Verletzungen von David Frétigné, Paulo Goncalves und Zé Helio sehen sich die Bayern als erfolgreich in Sachen Schadenbegrenzung. Erfolgreiche Newcomer sind sie allemal.

Frans Verhoeven wird trotz zwischenzeitlichem Mega-Zeitverlust noch Fünfzehnter und gewinnt die Schlussetappe. Das Motorrad zeigte sich konkurrenzfähig, was zwei Etappensiege, drei weitere Podestplätze und insgesamt 17 Top ten Etappenresultate belegen.

Honda-Debütant Quinn Cody zog als Neunter sein eigenes, überwiegend zufriedenes Fazit. Der mehrfache Baja-Champ kam im Laufe des Rennens immer besser in Fahrt und wurde am Ende als bester Rookie Neunter. Dem U.S. Boy fehlte es an Testkilometern und Erfahrung, aber er hat nach 56:17:10 Stunden Gesamtfahrzeit das Ziel gesehen. "I would love to come back", sagte der 34-jährige im Ziel. Die zehnfache Trial-Weltmeisterin Laia Sanz triumphierte unterdessen auf einer Honda in der Frauen-Kategorie.

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Laia Sanz und ihr Mentor, Dakar-Legende Jordi Arcarons

Bei Yamaha ist man glücklich mit dem Ergebnis von Helder Rodrigues, der als Dritter erstmals aufs Podest kletterte - wenn auch in allerletzter Minute. Bei dem Portugiesen bleibt der Aufwärtstrend intakt. Die letzten vier Dakar beendete er als Fünfter, Fünfter, Vierter und Dritter. Codys Landsmann Jonah Street konnte eine Etappe für sich entscheiden. Schade, dass sich der Franzose Olivier Pain verletzte.

Yamaha dominierte gleichzeitig das Podium bei den Quads. Alejandro Patronelli siegt und wird Nachfolger seines Bruders Marcos. Sebastian Halpern und Lukasz Laskawiec machen die Dominanz der Marke aus Hamamatsu komplett. Elf von dreizehn Etappen gehen an YFM700R Piloten.

Bei Aprilia bleibt ein bitterer Beigeschmack, nachdem Francisco Lopez seinen sicher geglaubten Podestplatz auf der Schlussetappe an Helder Rodrigues abgegen muss. Lopez präsentierte sich mehrfach als erster Verfolger von Coma und Despres und holte den obligatorischen Etappensieg auf chilenischem Boden. Der 35-jährige Südamerikaner hat erneut bewiesen, dass er zu den besten seiner Zunft zählt. In keiner Offroad-Disziplin kann sich das unkonventionelle Twinzylinder-Bike so gut in Szene setzen, wie im Rallyesport. Lopez ist aber eine One-Man Show, kein weiterer Aprilia-Pilot schaffte es in die Top 20 der Dakar-Endabrechung.

Die Dakar-Etappensieger auf einen Blick: Coma (5), Despres (3), Verhoeven, Goncalves, Rodrigues, Street, Lopez (1)

KTM_service_Dakar-2011

Interessant sind zum Schluss noch einige von KTM veröffentlichte Zahlen:

Höchster Punkt der Rallye: 4.837 m
Kilometer gefahren oberhalb 4.000 Meter: 250
Höchsttemperatur: 42° C in der Region Chilecito
Tiefsttemperatur: 2° C rund um Calama
Ersatzteile verteilt auf drei Servicetrucks: 15.000 kg
Spritverbrauch der Service-PKW und -LKW: 11.700 l
Spritverbrauch der Motorräder: 3.800 l
Gesamtstrecke gefahren in 14 Tagen (LKW, PKW, Rennmotorräder): 80.000 km


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