Sam Sunderland gewinnt zum zweiten Mal die Rallye Dakar. Auf der Schlussetappe nach Jeddah bringt der Brite seine Führung als Achter ins Ziel. Nach zwei Wochen und mehr als 8.000 Kilometer Saudi-Arabien siegt der GasGas-Pilot mit 3:27 Min Vorsprung auf den Chilenen Pablo Quintanilla. Matthias Walkner komplettiert das Podest.
Sunderland eroberte bereits auf der zweiten Etappe die Führung. Nur zu Beginn der zweiten Woche rutschte er kurz aus den Top 3. Kein anderer Fahrer rangierte an so vielen Tagen an der Spitze der Gesamtwertung. Für GasGas markiert die Dakar ´22 mit dem ersten Sieg einen Meilenstein.
Sam Sunderland: "Ich könnte nicht glücklicher sein. Diese letzte Etappe war so schwer mit so viel Stress. Viel Navigation, viele knifflige Notizen, manchmal verwirrend und ich war nicht sicher, ob ich in die richtige Richtung fahre. Ganz ehrlich, mein Kopf könnte explodieren. Die letzten zehn Minuten war ich nicht sicher, ob ich gewonnen habe. Wow, ein Traum wird wahr. Ich hatte eine schwierige Saison, aber wenn du die Dakar gewinnst, dann ist es das wert."Der langjährige KTM-Fahrer Sunderland wurde erst im November vorgestellt als neuer Pilot im Team GasGas Factory Racing. Der 32-Jährige kam bei seinen bishe neun Dakarstarts fünf Mal nicht ins Ziel. Aber wenn er ankommt, dann immer auf Platz drei oder besser. Mit seinem heutigen Triumph ist der ehemalige Rallye-Weltmeister der erste Motorradpilot, der die Dakar sowohl in Südamerika als auch in Saudi-Arabien gewinnt.
Honda zündet auf der Schlussetappe ein Feuerwerk. Quintanilla (1.), Ricky Brabec (2.), Jose Cornejo (4.) und Joan Barreda (5.) dominieren die finale Wertungsprüfung. Am Ende schafft es das Team geschlossen in die Top 7. Unterdessen ist Matthias Walkner der bestplatzierte KTM-Pilot. Für den Salzburger ist es der vierte Podestplatz. Dakar-Rookie Mason Klein landet als Privatfahrer auf Endrang neun, noch vor Werkspilot Toby Price.
Adrien van Beveren hatte den Sieg für Yamaha im Blick. Schließlich fehlen 12 Minuten zu einem Podestrang. Zumindest kommt der Franzose zum ersten Mal seit 2017 wieder ins Ziel. Mit Rang vier egalisiert van Beveren seinen persönlichen Bestwert. Mit Sherco und Husqvarna sind es insgesamt sieben Hesteller in den Top 15.
Mike Wiedemann erreicht sein großes Ziel. Der Südbadener kommt an, zeigt eine grundsolide Leistung und verbessert sich am Schlusstag noch auf Platz 48.
Endstand nach 12. Etappe
1. Sam Sunderland, GBR, GasGas 38:47:30 Std
2. Pablo Quintanilla, CHI, Honda +3:27 Min
3. Matthias Walkner, AUT, KTM +6:47
4. Adrien van Beveren, FRA, Yamaha +18:41
5. Joan Barreda, SPA, Honda +25:42
6. Ricky Brabec, USA, Honda +34:04
7. Jose Cornejo, CHI, Honda +38:06
8. Andrew Short, USA, Yamaha +46:08
9. Mason Klein, USA, KTM +49:07
10. Toby Price, AUS, KTM +49:20
11. Stefan Svitko, SVK, KTM +58:17
12. Lorenzo Santolino, SPA, Sherco +58:26
13. Luciano Benavides, ARG, Husqvarna +1:10:19 Std
14. Joaquim Rodrigues, POR, Hero +1:15:44
15. Xavier de Soultrait, FRA, Husqvarna +1:26:25
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48. Mike Wiedemann, GER, KTM +10:16:14
109. Stephan Preuss, GER, KTM +30:20:20
121. Thomas Preuss, GER, KTM +101:10:09
Foto: A.S.O./F. Gooden/DPPI