Die letzten Freitag beendete Rallye Dakar bedeutet ´Mission Accomplished´ für das Hero Motosports Team Rally. Im Windschatten von Honda, KTM und Co. kann die bayrisch-indische Truppe erneut mit einer starken Leistung überzeugen. Sebastian Bühler beendet den zweiwöchigen Härtetest auf Platz 14, sein portugiesischer Teamkollege Joaquim "J-Rod" Rodrigues auf Rang 11. Das markiert für beide Fahrer ihr jeweils bestes Resultat im Ziel einer Dakar.
Während die deutschsprachigen Medien der Performance von Bühler kaum Aufmerksamkeit schenkten - die Motorsportpresse ausgenommen - ist das Wüstenabenteuer in Indien ein großes Ding. India Today, ein Medienimperium mit Millionenreichweite, berichtete täglich über den Fortgang der Ereignisse auf der Arabischen Halbinsel. Schließlich ist die Hero MotoCorp einer der größten Motorradbauer der Welt und im Standing zu vergleichen mit dem Status von KTM in Österreich.
Dazu kommt, dass das Team mit CS Santosh seit Jahren einen der bekanntesten Motorsportler des Landes ins Rennen schickt. Und nicht zuletzt ist da noch Santoshs Landsmann Harith Noah Koitha Veettil, der seine zweite Dakar mit einer Werks-Sherco unter die Räder nahm. Noah ist übrigens in Deutschland geboren, aber das ist eine andere Geschichte.
Die Vorzeichen für die Truppe von Hero-Teamchef Wolfgang Fischer waren gemischt. Ein neues Motorrad, das sich in der Vorbereitung bewährte, vertraute Fahrer mit Bühler, Rodrigues und Santosh, aber auch die Erinnerung an letztes Jahr, als Paulo Goncalves auf der siebten Etappe tödlich verunglückte und das Team sich noch am selben Tag aus der Rally zurückzog.
Auch 2021 blieb man nicht von einem schlimmen Unfall verschont. Der Dakar-erfahrene Santosh hatte auf der vierten Etappe einen richtig schlimmen Abflug. Mit Kopfverletzungen musste er per Heli ins Krankenhaus nach Riad gebracht werden. Glücklicherweise zeigte sich bald, dass sich der 37-Jährige vollständig erholen wird. Der Inder wurde inzwischen zurück in seine Heimat geflogen, wo Mediziner seine Fortschritte aufmerksam überwachen.
Unterdessen beendete Sebastian Bühler das härteste Rennen der Welt, und die wohl heftigste Dakar der jüngeren Geschichte, auf einem mehr als respektablen 14. Rang. Der Baja World Cup Champ machte genau das, was man macht, wenn man Ambitionen und ein top Umfeld hat, aber keine Siegchance. Der 26-Jährige zeigte vom Prolog bis zur 12. Etappe eine konstante Performance. Ein Blick auf seine Tagesplatzierungen spricht Bände:5-29-14-20-25-20-21-24-10-24-21-12-10.
"Ich bin happy, hier ins Ziel zu kommen", freute sich der einzige deutsche Zweiradpilot im Feld. "Dieser Ort bringt so viele Erinnerungen zurück. Es ist eine große Erleichterung, diese letzte Etappe zu beenden. Es war der erste große Test für unsere neue Hero 450 Rally. Es hat perfekt funktioniert und das gesamte Team machte einen tollen Job. Danke an die Hero-Familie und unsere Unterstützer, die uns halfen, in dieser schweren Dakar zu bestehen. Hoffentlich wir dieses Jahr für uns alle besser als das letzte."
Team Manager Wolfgang Fischer fast zusammen: "Die Ziellinie zu überqueren ist bei der Dakar immer ein großartiges Gefühl. Aber dieses Mal ist es für mich persönlich und für das Team speziell. Nach dem Vorfall im letzten Jahr wussten wir nicht, wie wir zurückkommen würden und wieder Rennen fahren. Aber wir haben uns diese phantastische Leistung dank der Willensstärke und Begeisterung in unserem Team erkämpft. Die Pandemie bringt viele Herausforderungen mit sich, es war sehr wichtig, dass wir den Fahrern ein zuverlässiges und konkurrenzfähiges Motorrad bereitstellen. Jeder hat alles aus sich herausgeholt, um aus den wenigen Möglichkeiten zu testen und zu entwickeln, das Beste zu machen. Wir hatten den Unfall von Santosh, der uns sehr bewegt hat. Wir sind bei ihm und wünschen ihm eine rasche Erholung und dass wir ihn bald wiedersehen."
"Ich kann hier im Ziel bilanzieren, nachdem wir Herausforderungen verschiedenster Art bewältigt haben, dass es uns sehr glücklich uns stolz macht, was wir erreicht haben. Danke an die Organisatoren der Dakar und besonders an Sprtdirektor David Castera. Das Rennen möglich zu machen mit all diesen Widrigkeiten, das zeigt, Träume werden wahr, wenn man dafür arbeitet. Danke an die Fans zuhause, mit denen wir unser Abenteuer teilen. Besonders dankbar sind wir der Hero-Familie und allen, die uns stetig anfeuern und bestärken."
Sebastian Bühler freut sich im Ziel über sein bestes Dakarergebnis
P.S. Harith Noah beendete die Dakar auf Platz 20