santolino dakar

Über 2.500 Kilometer allein in Wertungsprüfungen haben die Motorradpiloten der Dakar 2025 hinter sich. Nach brutal anstrengenden Tagen ist der Tross in Hail angekommen, wo sich die Teilnehmer am Freitag von den Strapazen der ersten fünf Etappen erholen können. Noch 115 Zweiradartisten befinden sich in der Wertung.

Ob Kälte, Sandsturm, 48h Chrono- und Marathonetappe, Steinwüste oder Navigationsdrama, es war in der ersten Woche jede Quälerei im Programm. Auch Daniel Sanders, der Leader seit Tag eins, blieb von Problemen nicht verschont. Am Dienstag quittiert sein elektronisches Roadbook den Dienst, am Donnerstag kassiert er acht Minuten Zeitstrafe wegen mehrfacher Geschwindigkeitsübertretung. Der Australier verliert rund die Hälfte seines komfortablen Vorsprungs auf den zweitplatzieren Tosha Schareina.

Noch etwas mehr Zeit als Schareina macht Ross Branch gut auf die Spitze. Der Mann aus Botswana hatte am Mittwoch noch mehr als 26 Minuten Rückstand. Heute landet der Vorjahreszweite auf Platz vier. Die Sieger der letzten drei Tage heißen unterdessen Lorenzo Santolino, Sanders und Luciano Benavides.

Santolinos Sieg auf der verkürzten Etappe am Dienstag markiert eine Premiere für den 37-Jährigen Spanier. Es war zugleich Shercos erster Tagessieg seit 2019 und der erste überhaupt in Saudi-Arabien.


Honda hat fünf Fahrer in den Top 8, ist aber noch ohne Etappensieg. Adrien van Beveren verliert den Triumph heute wegen zwei Minuten Zeitstrafe nach der Zielankunft. Teamkollege Schareina hatte den Tagessieg am Mittwoch freiwillig hergeschenkt im Poker um eine bessere Startposition.

Adrien van Beveren: "Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht, aber in so einem Labyrinth war es für alle schwierig, sich zurechtzufinden. Man musste genau sein, und das war nicht einfach. Ich bin zu Beginn der Rallye zweimal gestürzt, weil ich verlorene Zeit wieder gutmachen wollte, obwohl ich normalerweise nicht sehr oft stürze. Heute ging es mir nicht um Strategie, ich wollte einfach Spaß haben, und das konnte ich. Bis jetzt war es eine Dakar in und zwischen den Felsen. Ich hoffe, dass es später mehr Sand geben wird. Aber so ist das Gelände nun einmal, wir müssen uns daran anpassen und es akzeptieren. Wir tun unser Bestes."

Der Österreicher Tobias Ebster liegt bei seiner zweiten Dakarteilnahme weiterhin sehr gut auf Rang 13. Stefan Svitko rangiert bei seinem 16. Dakarstart unmittelbar hinter Ebster.

Nach dem Ruhetag folgen  Etappen mit mehr als 400 Kilometer langen Sonderprüfungen, bevor die letzten vier Tage kürzer und deutlich sandiger ausfallen. Bis dahin sind die Piloten aber auch längst jenseits ihrer körperlichen und mentalen Grenzen angekommen.

Stand nach 5. Etappe

1. Daniel Sanders, AUS, KTM 30:20:15 Std
2. Tosha Schareina, SPA, Honda +7:02 Min
3. Ross Branch, BWA, Hero +17:48
4, Adrien van Beveren, FRA, Honda +18:31
5. Skyler Howes, USA, Honda +19:59
6. Ricky Brabec, USA, Honda +21:01
7. Luciano Benavides, ARG, KTM +24:15
8. Pablo Quintanilla, CHI, Honda +32:49
9. José Cornejo, CHI, Hero +43:50
10. Edgar Canet, SPA, KTM +1:01:44
11. Lorenzo Santolino, SPA, Sherco +1:03:24
12. Bradley Cox, RSA, KTM +1:07:46
13. Tobias Ebster, AUT, KTM +1:18:23
36. Mike Wiedemann, GER, KTM +4:22:58
87. Justin Gerlach, GER, KTM +32:13:27