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Die Rallye Dakar 2020 ist Geschichte. Von 158 Motorradteilnehmern schafften es am Ende 96 ins Ziel. Erstmals gewinnt mit Ricky Brabec ein US Amerikaner. Der 28-Jährige bekam Glückwünsche von allen Seiten. Aber auch der tragisch verunglückte Paulo Goncalves wurde und wird allenthalben gewürdigt.

"Das ist ein großartiges Ergebnis für Honda, wir haben dieses Ziel verfolgt seit 2013", kommentierte HRC-Direktor Tetsuhiro Kuwata den historischen Erfolg. "Wir danken allen, die ihren Teil zu diesem Projekt beigetragen haben. Besonders Paulo Goncalves, ein großer Profi und ein guter Fahrer. Wir danken ihm und ich möchte ihm dieses Ergebnis widmen. Danke an alle, die uns unterstützen. Wir haben das Ziel erreicht, aber wir sind noch immer Herausforderer. Nun können wir uns erholen, aber morgen beginnt die Arbeit hin zu neuen Zielen."

Honda brachte drei Werkspiloten in die Top 7, KTM drei in die besten 6. Pablo Quintanilla holt für Husqvarna Platz zwei. Nach Podestplätzen 2017, 2018 und 2019 landet Matthias Walkner diesmal auf Rang fünf. Der Salzburger kommt zum vierten Mal in Folge ins Ziel. Am 26. Januar steigt ein Livetalk mit dem Sieger von 2018 in der KTM Motohall. Motto: "Welcome back, Matthias Walkner".

"Es fühlt sich wirklich gut an, die Ziellinie zu überqueren, speziell nach einer so schnellen Dakar in einem neuen Land", sagte Walkner am Freitag im Ziel. "Sicher bin ich nicht so happy mit meinem Ergebnis, das Ziel war das Podest. Ich machte einige Fehler in der ersten Woche, da habe ich Zeit verloren. Es war schwer, das aufzuholen. Gerade, wo dieses Jahr so viele schnelle Fahrer dabei waren. Ich fühlte mich gut mit meinem Speed und der Navigation die meiste Zeit. Leider kann dir im Rallyesport ein schlechter Tag 11 gute Tage kaputtmachen. Ingesamt bin ich happy, weil ich weiß, ich habe mein Bestes gegeben. Das Team und das Bike waren perfekt."

Die Wertung "Original by Motul" für Fahrer ohne Servicecrew gewann Emanuel Gyenes. Der Rumäne hatte im Ziel als Gesamt-29. nur rund acht Stunden Rückstand auf Sieger Brabec. 



Die Dakar 2020 war eine der schwersten der letzten Jahre. Nach dem Unfall von Paulo Goncalves wurde die achte Etappe abgesagt und zweimal die Wertungsprüfung aus anderen Gründen stark verkürzt. Insgesamt war Saudi-Arabien geographisch und atmosphärisch keine schlechte Wahl. Zumindest wenn man akzeptiert, dass das Land international am Pranger steht und als mit harter Hand geführte Monarchie im weltweiten Ranking der Menschenrechte auf einem hinteren Platz rangiert. Das spielte für die Teilnehmer aber kaum eine Rolle, zumindest nach außen. Höchstens war zu hören, dass eine Rallye Dakar in nur einem Land nicht dem Spirit des Rennens entspricht.

An den Pistenverhältnissen gab es durchaus Kritik. Laia Sanz fasst stellvertretend zusammen: "Ich werde viel in Erinnerung behalten. Ich werde mich an Paulo erinnern, ein echter Dakar-Held. Ich habe gemischte Gefühle. Ich konnte meine zehnte Dakar in Folge beenden, darauf bin ich sehr stolz. Das hat noch nie ein Landsmann geschafft. Die Dakar ist nie einfach, aber nach einem Sturz wird es noch schwerer. Ich bin froh, dass ich alle Hürden nehmen konnte und das Rennen beendete. Mein Endergebnis (18.) ist nicht das beste. Nach meinem Sturz hatte ich viel Staub zu schlucken und die Geschwindigkeit war zu hoch in der zweiten Woche. Ich bin stolz auf das Erreichte und danke allen bei GasGas Factory Racing für die Unterstützung."

Es bleibt also ein hochdramatisches Rennen in Erinnerung, von Trauer geprägt. Es war aber auch der Beginn einer neuen Zeitrechnung für die härteste Motorsport-Herausforderung der Welt. Für mindestens die kommenden vier Jahre gastiert die Dakar im saudischen Königreich.

Foto: DPPI



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