Paulo Goncalves hat mit dem Sieg bei der Abu Dhabi Desert Challenge ein erstes Ausrufezeichen der neuen Saison gesetzt. Der amtierende Weltmeister spricht über seine Woche in der Wüste und die neue Struktur im Team HRC.

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Paulo, Gratulation zum Erfolg. Wie waren Deine Eindrücke?

Das gesamte Team hat einen tollen Job gemacht. Nachdem wir den Titel mit Honda holten war es wichtig, die Titelverteidigung mit einem guten Test zu beginnen. Wir hatten bei diesem Rennen alle Voraussetzungen geschaffen, um am Ende attackieren zu können. Der Sieg war der Lohn für diese Arbeit. Es ist einfach super, dass wir in dieser kurzen Zeit einen weiteren Erfolg für das Team HRC holen konnten und damit auch klar die Stärke der CRF450 RALLY zeigen. Die Verhältnisse bei der Abu Dhabi Dessert Challenge sind hart und extrem. Sehr hohe Temperaturen, 90% Sand und Dünen, aber unser Bike lief ohne Problem und wir konnten uns immer darauf verlassen. Schon in Kürze steht das zweite (WM-)Rennen an und wir wollen natürlich an diesem Erfolg anknüpfen, aber wir sind da sehr zuversichtlich.

Und was sieht es aus mit der neuen Teamstruktur mit drei Piloten (Goncalves, Joan Barreda, Helder Rodrigues)?

Jeder von uns drei will natürlich gewinnen, aber das Team steht an erster Stelle. Deswegen wird der Schnellste von uns von den anderen beiden Piloten unterstützt - das ist Teamspirit und die Voraussetzung, um einen Triumph bei der Dakar zu schaffen. Joan hat mich bei der Rally jeden Tag gepusht. Er hat mir nicht nur geholfen letztes Jahr den Titel zu gewinnen, sondern war auch eine große Hilfe hier beim Saisonstart. Die WM-Saison hat gerade erst begonnen, aber dass es in dieser Konstellation jetzt schon so gut läuft ist natürlich der Idealfall.

Joan Barreda gewann den Prolog, Sam Sunderland und Marc Coma führten die meiste Zeit, aber am Ende ist die KTM-Dominanz nach 12 Siegen gebrochen?

Marc und Sam waren sehr schnell - wir aber auch. Wir haben nach dem Prolog drei Etappen gewonnen und waren immer in Schlagdistanz. So konnte ich mich vom fünften Platz an die Spitze arbeiten. Das ist ein großartiges Ergebnis für das Team HRC und für mich.

Wie schnell war das Rennen?

Der Speed war enorm hoch und gefährlich mit all den Dünen. Das Roadbook hat leider wenig Informationen geliefert, man musste nach Augenmaß und Gefühl navigieren und auch mit viel Risiko. Das Tempo an der Spitze war wahnsinnig hoch, aber schlussendlich lief alles gut und wir freuen uns jetzt schon auf die Katar Rallye in der nächsten Woche.