honda mailand rallye 2018

Mit einem Großaufgebot von fünf Piloten geht HRC Honda in die Rallye Dakar 2019. Mehr als KTM, mehr als Yamaha. Und jeder Fahrer aus dem hochkarätigen Quintett hat die Klasse für Etappensiege. Mindestens.

Seit 2013 versucht Honda die Dominanz von KTM zu brechen. Bisher ohne den ganz großen Erfolg. Für Tageserfolge und zweite Plätze reichte es mehrfach, aber der entscheidende Triumph - Fehlanzeige. 2019 könnte es die letzte Chance sein für das Werksteam. Denn keiner weiß im Moment genau, ob und wo eine Rallye Dakar ab 2020 gefahren wird.

Aber zunächst liegt der Fokus von Kevin Benavides, Joan Barreda, Ricky Brabec, Paulo Goncalves, Ricky Brabec und José Cornejo (Foto v.l.n.r.) auf der kommenden Dakar, die erstmals in nur einem Land entschieden wird: Peru.

"Die Dakar 2019 wird ein ganz neues Rennen, du musst das unvoreingenommen angehen", sagt Kevin Benavides, der Zweitplatzierte der diesjährigen Ausgabe im Januar. "Es war ein gutes Jahr für mich, mit Höhen und Tiefen, aber ich bin sicher, dass ich sehr stark sein werde. Ich mag Peru, es ist sandig, zehn Etappen mit lauter Sand. Die Strategie ist anders, aber ich will eine gute Pace haben, gut navigieren und konstant sein."

"Können schneller und sicherer fahren"

Mit Paulo Goncalves hat der Argentinier einen der erfahrensten Fahrer im Feld als Teamkollegen. Wie Benavides war auch der Portugiese schon einmal Gesamtzweiter bei dem Rallye-Abenteuer. Goncalves geht mit viel Optimismus in die letzten Wochen vor dem Start: "Wir haben hart gearbeitet, um die Haltbarkeit zu verbessern", sagt der 39-Jährige. "Das ist wichtig und wir sind zufrieden mit dem Resultat. Unser Rallyebike hat ein Upgrade von Fahrwerk und Motor bekommen, das verbessert die Performance. Es gab kleine Änderungen, die es uns erlauben, schneller und sicherer zu fahren. HRC hat hart gearbeitet, damit wir auf jeder Etappe ein Siegermotorrad haben."

goncalves morocco 2018
"Speedy" Goncalves

Erfolgreichster Fahrer im gesamten Feld nach Etappensiegen ist Joan Barreda. Aber der Spanier agierte in der Vergangenheit häufig glücklos und katapultierte sich zunehmend ins sportliche Abseits. Wird 2019 endlich seine Rallye?

"Etappensiege sind wichtig", sagt Barreda, "aber der Gesamtsieg ist, was wirklich zählt. Das zu schaffen haben wir in den letzten Jahren versucht. Das Team hat sich für die Mission vorbereitet, ich glaube, die Rallye Dakar 2019 bringt ein positives Jahr für Monster Energy Honda."          

US Boy Ricky Brabec, der letztes Jahr eine Etappe gewinnen konnte, ergänzt: "Ich erzähle meinen Freunden, das Abenteuer Dakar ist wie zwei Wochen Baja 500, nur jeden Tag. Kein anderes Rennen ist körperlich und psychisch so anspruchsvoll. Es ändert dein ganzes Leben, wenn du von der Dakar nach Hause kommst und alles Revue passieren lässt. Das können sich Außenstehende überhaupt nicht ausmalen, wie schwierig es ist. Der Stress, die Schreckmomente, die Energie, die es braucht, und was der Körper aushalten muss, das alles lässt sich kaum in Worte fassen."

Honda vs. KTM

Bei aller Vorausschau, Benchmark für Honda bleibt Red Bull KTM mit dem Siegertrio der letzten drei Jahre. Matthias Walkner, Sam Sunderland und Toby Price gilt es zu schlagen. Das ist nicht unmöglich, aber eine sehr hohe Hürde. Man wird sehen, wie sich die besonderen Verhältnisse in Peru auf den Rennverlauf auswirken und ob einer der Honda-Piloten am Ende die Hürde nimmt.

Was dann nach der Zieldurchfahrt am 17. Januar 2019 passiert, ist offen. Es gibt Spekulationen, dass die Dakar zurückkehrt zu den Wurzeln und ab 2020 wieder in Afrika gastiert. Es gibt aber auch Beobachter, die es anders sehen, und die die Zukunft des härtesten Rennens der Welt komplett in Frage stellen.

Jetzt aber gilt der Blick den letzten Wochen der Vorbereitung und dem mutmaßlichen Duell Honda gegen KTM. Ein Kampf, bei dem auch Yamaha, Husqvarna und das bayerisch-indische Speedbrain/Hero MotoSports Team Rally ein Wort mitreden wollen. Dazu an dieser Stelle mehr in den kommenden Wochen im Rahmen unserer Dakar-Vorberichterstattung.