Den Sieg der 41. Rallye Dakar werden die Werksteams von KTM, Yamaha, Honda und Husqvarna unter sich ausmachen. Bei Platzhirsch KTM will man den 18. Dakarsieg in Folge, die Japaner wollen das verhindern. Und mit Pablo Quintanilla schickt Husqvarna den Weltmeister der Jahre 2016 und 2017 ins Rennen. Darauf wird sich die Aufmerksamkeit der europäischen und weltweiten Rallyecommunity in den nächsten vier Wochen konzentrieren.
Die Fans in Indien richten ihre Blicke aber vor allem auf ihre eigenen Offroad-Helden. Aravind Prabhakar (aka Aravind KP) und Chunchunguppe Shivashankar "CS" Santosh nehmen ihre jeweils dritte Dakar in Angriff. Der 33-Jährige Aravind für Sherco TVS, der zwei Jahre ältere Santosh für das in Stephanskirchen beheimatete Speedbrain/Hero Motorsports Team Rally.
Metge-Brüder mit Sherco TVS
Während die Hero Motorcorp Ltd. als größter Zweiradhersteller der Welt das Racing von der erfahrenen Speedbrain-Truppe um Teammanager Wolfgang Fischer erledigen lässt, hat sich TVS seit einigen Jahren mit Sherco verbündet. Die TVS Motor Company ist der drittgrößte Motorradbauer in Indien. Der hierzulande nahezu unbekannte Hersteller produziert rund drei Millionen Fahrzeuge im Jahr und liegt damit hinter den Branchengrößen Hero und Honda. Für die kommende Dakar schickt Sherco TVS erstmals ein Quartett nach Südamerika, nämlich die Metge-Brüder Adrien und Michael, den schnellen Lorenzo Santolino sowie Aravind KP, der bei seinen bisherigen zwei Anläufen jeweils in der ersten Woche aufgeben musste.
CS Santosh schaffte es bei seinen bisher vier Dakar-Teilnahmen immerhin drei Mal ins Ziel, zuletzt setzte der Hero-Pilot mit Rang 34 eine persönliche Bestmarke, zeitweise lag Santosh sogar in den Top 20. Hinter Aravind KP stand bei der Teamvorstellung im Oktober noch ein Fragezeichen, aber der Sherco-Pilot wurde nach einer Verletzung rechtzeitig fit.
"Die letzten Wochen drehte es sich um die Fitness, ich hoffe auf meine beste Performance", erzählte Santosh den Medien. "Meine Vorbereitung waren zwei Wettbewerbe in der Heimat und zwei in der Ferne. Es ist schwer, sich nur mit Rennen in Indien vorzubereiten. Das schwerste ist die Raid de Himalaya, aber die lässt sich nicht in eine Kategorie mit der Dakar stecken. Das bremst unsere Fahrer. Die Erfahrung, die es für die Dakar braucht, ist schwer zu bekommen."
Mena bester Rookie 2018
Die beiden Inder werden in dem stark besetzten Feld der insgesamt 138 Motorradpiloten keine Rolle im Kampf um Spitzenplätze spielen, aber Sherco TVS mit dem französischen Duo Metge sowie dem Spanier Santolino ist eine Überraschung genau so zuzutrauen wie Hero mit Santolinos Landsmann Oriol Mena und dem Portugiesen Joaquim Rodrigues. Mena beendete die Dakar 2018 als Rookie nach einer starken zweiten Woche sensationell auf dem siebten Platz, Rodrigues musste nach einem schweren Crash vorzeitig die Segel streichen.
Die 41. Rallye Dakar startet am 6. Januar in Lima. Nach zehn Etappen und rund 3.000 km Wertungsprüfung kehrt der Tross am 17. Januar zum Zieleinlauf zurück in die peruanische Hauptstadt. Titelverteidiger ist der Österreicher Matthias Walkner.
Die 41. Rallye Dakar startet am 6. Januar in Lima. Nach zehn Etappen und rund 3.000 km Wertungsprüfung kehrt der Tross am 17. Januar zum Zieleinlauf zurück in die peruanische Hauptstadt. Titelverteidiger ist der Österreicher Matthias Walkner.