Trotz einer Verletzung am rechten Fuß, die sich Joan Barreda bereits bei Km 35 der zehnten Wertungsprüfung zuzieht, bestätigt er mit seinem ersten Etappensieg vor Marc Coma und Cyril Despres den Status als Offenbarung der Dakar 2012.
Barreda zeigte auf der Etappe nach Arica mit der 377 Kilometer langen Wertungsprüfung einmal mehr sein ganzes Potenzial und holt sich den ersten Tagessieg bei der Dakar - und damit auch den ersten für die BMW-Tochter Husqvarna. Damit konnte Barreda beeindruckend untermauern, dass er fahrerisch den Speed der derzeit beiden weltbesten Rallye-Fahrer mitgehen und sie sogar schlagen kann. Dass das vom deutschen Speedbrain Team neu entwickelte Husqvarna Rallye-Bike ausgereift ist, hat sich ja bereits in der Marokko-Rallye gezeigt und durch die Dakar Podiumsplätze der vergangen Tage bestätigt.
Despres, der auf seiner KTM den Reigen am Mittwoch eröffnete, rettete derweil seine Führung in der Gesamtwertung vor Coma, aber sein Vorsprung schrumpft auf winzige 21 Sekunden, weil der Katalane ihm knapp über zwei Minuten abnimmt. Helder Rodrigues wird Vierter und ist relativ komfortabel Gesamtdritter. Beim Rallye-Weltmeister und Yamaha war abends Motorwechsel angesagt.
Barreda verbessert sich durch die Glanzleistung auf Rang 13. GCC-Meister Paulo Goncalves flog über den Lenker ab und verlor knapp 20 Minuten nach anfänglicher Etappenführung. Daniel Schröder aus Niedersachsen verbessert sich mit einem sehr soliden Tagesrang 24 auf Position 22. Auch er ist eine der Überraschungen der diesjährigen Dakar.
"Ich dachte, der Aufprall reißt mir das Bein ab"
Joan Barreda: "Nach den Problemen, die ich auf der dritten Etappe mit dem Hinterrad hatte, bin ich einen Tag nach dem anderen schärfer angegangen. Auf den letzten Etappen ich gesehen, dass ich angreifen kann, also habe ich es gemacht. Auf der heutigen Etappe,in einer sehr schnellen Kurve, wo ich mit 120 Sachen unterwegs war, bin ich mit dem Fuß heftig gegen ein Stein geprallt. Ich dachte, dass mir der Aufprall das Bein abreißt. Als ich den wertungsfreien Teil erreicht habe, hat man mir ein Schmerzmittel gegeben. So ging es bis zum Ende der Etappe. Wir werden sehen, was ich habe. Ich weiß nicht, wie schwer die Verletzung ist, aber ich glaube, dass es bis Lima gehen müsste."
Marc Coma: "Das ist der Ton der Rallye und ich glaube, dass wir bis zum Schluss kämpfen werden. Wir versuchen ständig, den Unterschied herauszufahren, und mit dem Grenzübergang nach Peru kommt die entscheidende Phase. Es sind kleine Dinge, die über den Ausgang entscheiden werden. Wenn beide das gleiche Niveau, das gleiche Team und das gleiche Motorrad haben, ist es für Depres genauso schwer wie für mich. Es wird zu 100% vom Fahrer abhängen."
Cyril Despres: "Bis zu Km 225 lief für mich alles gut, ich konnte ein hohes Tempo halten. Aber da ist mir ein kleiner Navigationsfehler unterlaufen und in diesem Moment hat Marc mich überholt. Er ist mit Joan Barreda zusammen gefahren, dem ich hier übrigens gratulieren möchte, denn er ist eine super Etappe gefahren. Auf diesem Niveau zählen die Sekunden! Das ist ein Szenario, das ich mir vorgestellt hatte, keine Überraschung. Ich bin zufrieden, dass ein weiterer Tag hinter mir liegt. Es ist jedenfalls nicht leicht, 377 km an der Spitze bei vollem Tempo zu fahren. Ob ich letztlich in seiner Staubwolke fahre oder er in meiner – das ändert nicht viel."
Stand nach Etappe 10 Antofagasta - Arica
1. Cyril Despres (FRA) KTM 33:07:39 Stunden 2. Marc Coma (SPA) KTM 0:21 min zurück 3. Helder Rodrigues (POR) Yamaha 45:56 4. Jordi Viladoms (SPA) KTM 1:18:52 5. Stefan Svitko (SVK) KTM 1:24:38
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