Seit Montag unterziehen sich die Favoriten der Dakar 2016 in Nordafrika einem fünftägigen Härtetest im Rahmen der OiLybia Marokko Rallye. Rund 1.300 Kilometer Wertungsprüfungen und 2.200 km Gesamtdistanz sind zu bewältigen. Gleich zu Beginn setzten die Honda- und KTM-Werksteams ein Ausrufezeichen.
Marokko ist eine letzte Standortbestimmung für Walkner, Barreda und Co. drei Monate vor der Dakar. Das Rennen muss aber auch die Entscheidung im Titelkampf der FIM Cross Country Rallye WM bringen. Das KTM-Trio Matthias Walkner, Pablo Quintanilla und Sam Sunderland hat hier die besten Chancen, aber auch Paulo Goncalves darf sich noch Hoffnungen machen. Nach dem Rücktritt von Marc Coma, der vor dem Rennen noch die Tabelle anführte, wird es auf jeden Fall einen neuen Weltmeister geben.
Am Montag duellierten sich zum Auftakt Joan Barreda und Toby Price um den Etappensieg. Bei staubigen Verhältnissen lagen der Spanier, der Australier und der drittplatzierte Helder Rodrigues innerhalb von drei Minuten. Antoine Meo kam direkt von seinem EWC-Triumph aus Frankreich und klassierte sich auf Rang vier. Goncalves, Sunderland und Walkner schafften es in Top ten.
Am Dienstag knallte Sunderland eine beeindruckende Bestzeit auf die Piste. Der Brite distanzierte Quintanilla um über fünfeinhalb Minuten, knapp dahinter Walkner, während Barreda schon fast neun Minuten Rückstand verbuchte. Meo als Sechster behielt die Spitze erneut im Blick, aber Price verlor als Elfter wertvolle Zeit. Enduro-Weltmeisterin Laia Sanz lag schon aussichtslos zurück, nachdem die Rallye für sie am Montag mit technischen Problemen und einer 15-Stunden-Zeitstrafe begann.
Honda-Doppelschlag am Mittwoch
Am heutigen Mittwoch stürmte Barreda zurück an die Spitze. Tagesrang zwei hinter seinem Teamkollegen Goncalves reichten, um Sunderland zu verdrängen. Walkner und Quintanilla schenken sich unterdessen im Kampf um die WM-Krone nichts. Der Österreicher zieht mit Platz drei an dem Chilenen vorbei und hält sich im Zwischenstand in Lauerstellung.
Bei Honda bekommen in Abwesenheit der verletzten Michael Metge und Ricky Brabec der Italiener Paolo Ceci sowie die Südamerikaner Kevin Benavides und Jean Azevedo eine Chance. Der Argentinier Benavides verbessert sich mit einer starken Vorstellung heute auf Position sechs - knapp vor Ruben Faria mit der Husky, der ebenfalls einen Satz nach vorne macht. Mit Juan Pedrero liegt ein Sherco-Werkspilot in den Top ten.
Matthias Walkner
Zwischenstand nach 3 Etappen
1. Joan Barreda, SPA, Honda 8:51:59 Std
2. Sam Sunderland, GBR, KTM +3:57 Min
3. Matthias Walkner, AUT, KTM +5:22
4. Pablo Quintanilla, CHI, KTM +6:06
5. Paulo Goncalves, POR, Honda +6:34
6. Kevin Banavides, ARG, Honda +42:16
7. Ruben Faria, POR, Husqvarna +43:48
8. Olivier Pain, FRA, KTM +44:51
Zwischenstand komplett
Fotos: HRC, RallyZone Bauer/Barni