Despres st11-2012

Bei ihrer Ankunft auf peruanischem Boden erlebt die Dakar 2012 den vierten Tageserfolg von Cyril Despres, wodurch sich der Franzose leicht von Marc Coma absetzen kann. Sein Polster im Gesamtklassement beträgt 2:22 Minuten.

Die Annalen der Dakar verbuchen Cyril Despres somit als ersten Sieger auf peruanischem Boden, im 27. Gastgeberland für die Karawane des weltgrößten Rallye-Raids. Der beinharte Kampf um den Gesamtsieg zwischen den KTM-Rivalen wird dadurch geprägt, dass sich Despres zwischen Arica und Arequipa etwas Luft verschafft hat. Despres begnügnete sich am Donnerstag, einfach zu Marc Coma aufzuschließen, der vor ihm auf die Strecke gegangen ist, und ihm den ganzen Tag lang zu folgen. Despres feiert seinen 30. Tageserfolg bei der Dakar und knöpft dem Katalanen 2:01 Minuten ab.

Comas Landsmann Gerard Farres Guell hatte auf den 478 km der Wertungsprüfung pausenlos attackiert, um letztlich die zweitbeste Zeit hinter Despres herauszufahren. Farres Guell wird auf der 12. Etappe vor seinem Freund Marc Coma auf die Strecke gehen, Darüber hinaus hat auch Johnny Aubert, nach der Aufgabe Juan Pedreros zum Wasserträger Comas befördert, eine Glanzleistung abgeliefert und letztlich die viertbeste Tageszeit erreicht, weshalb er in der schwierigen Freitag-Etappe genau hinter seinem Teamkapitän losfahren wird. Es stehen auf peruanischem Boden noch rund 550 Kilometer Wertungsprüfung aus. Davon am Sonntag nur 29 km. Also muss die Entscheidung zwischen Despres und Coma am Freitag oder Samstag fallen.

Joan Barreda schaffte mit seiner Husky ein erneutes Top fünf Resultat und verbessert sich auf Rang elf. Yamaha-Aushängeschild Helder Rodrigues bleibt souveräner Dritter mit einem Vorsprung von 16:06 auf Jordi Viladoms.

Gerard Farres Guell: "Im Ziel auf Platz zwei zu landen, bedeutet mir und dem Team viel. Als ich in der ersten neutralen Zone ankam, sagte man mir, dass ich vorne lag. Dann habe ich Vollgas gegeben, um genauso weiter zu machen und eine Dakar-Etappe zu gewinnen. Leztlich war es unmöglich, aber ich bin zufrieden, weil es mir gestern körperlich schlecht ging, heute aber deutlich besser. Wir liefern eine gute Dakar ab. Das ganze Team zieht mit. Und wir kriegen Konstanz rein und fahren in die Plätze."

Für Paulo Goncalves ist der Kampf um das Podium in der Gesamtwertung nach einer für das Team unverständlichen Entscheidung der Jury aber beendet. Er wurde mit sechs Stunden Strafzeit belegt und wird nun unter „ferner liefen“ geführt. Der aktuelle GCC-Meister war am Morgen noch guter Dinge gewesen, Boden gutmachen zu können, als er von der Entscheidung der Jury erfuhr. Dadurch konnte er sich natürlich nur noch schwer konzentrieren. Die sechsstündige Strafe wurde ihm wegen angeblicher unerlaubter Hilfestellung von externen Helfern aufgebrummt.

Goncalves st11-2012

Dabei ging es um die Etappe 8, als er zunächst allein im Schlammloch stecken gelassen wurde und kurz vor dem Ziel durch einen Stein einen Defekt an der Übersetzung erlitt. In dieser Situation wurde er von dem Fahrer mit der Nr. 15 bezichtigt, fremde  Hilfe in Anspruch genommen zu haben. Andere Fahrer, die zu diesem Zeitpunkt vorbeifuhren und im direkten Platzierungswettbewerb mit Goncalves standen, bestätigten dies nicht. Trotzdem glaubte die Jury die Vorwürfe und machte damit die Hoffnungen des Fahrers und des ganzen Teams auf einen der vorderen Plätze im Gesamtklassement zunichte.

Stand nach Etappe 11
Arica - Arequipa 

1. Cyril Despres (FRA) KTM 37:11:16 Std
2. Marc Coma (SPA) KTM 2:22 min zurück
3. Helder Rodrigues (POR) Yamaha 1:08:40
4. Jordi Viladoms (SPA) KTM 1:24:46
5. Stefan Svitko (SVK) KTM 1:34:56


Fotos: M. Maragni, Theo Ribeiro         


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