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"Ein halbes Jahr lang habe ich darauf hingearbeitet, jetzt fühlt es sich einfach nur großartig an." KTM-Pilot Matthias Walkner sitzt wieder auf dem Motorrad und arbeitet an seinem Rallye-Comeback.
 
Am 9. Januar musste der 29-Jährige aus dem Tennengau seine Dakar-Ambitionen sehr plötzlich und sehr schmerzhaft begraben. Walkner blieb nach einem Sturz bei hoher Geschwindigkeit mit gebrochenem Oberschenkel liegen: "Den Crash muss ich nun endgültig abhaken. Die ersten schnellen Runden diese Woche haben extrem gut getan. Die Schmerzen und die teils sehr harte Reha sind fast vergessen."
 
Zwar hat Walkner einen einigermaßen großen Trainingsrückstand, dennoch ist er zuversichtlich, bis zum Start der nächsten Dakar am 2. Januar 2017 wieder stark genug zu sein, um zum Kreis der Favoriten zu zählen: "Normalerweise habe ich im August bereits 200 Stunden auf dem Motorrad. In diesem Jahr ist es zwar erst eine Stunde, doch ich habe körperlich keine Probleme und kann ab jetzt wieder voll trainieren."
 
Der erste echte Härtetest soll ab 20. August die Atacama Rallye in Chile sein. Bei dieser Gelegenheit wird Walkner auch erstmals wieder alle seine Kollegen im Red Bull KTM Rally Factory Racing Team treffen. "Diese Rally taugt mir", sagt der Rallye-Weltmeister von 2015. "Chile ist sicher ein guter Ort, um erstmals wieder Rennluft zu schnuppern." Das Ziel ist, wieder in den Rallye-Rhythmus zu kommen und sich an die Renn-Geschwindigkeit zu gewöhnen: "Ich werde hier wohl noch nicht um die Top drei kämpfen, aber ich will im Laufe der fünf Tage mit den Abschnittszeiten wieder dahin, wo die Musik spielt."

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Für Walkners Mentor Heinz Kinigadner wird die Atacama Rally auch zeigen, wie sein Schützling den Crash verarbeitet hat: "Das war sicherlich eine Verletzung, die sich einbrennt. Das hat richtig weh getan", sagt die KTM-Legende. Kinigadner hatte in seiner spektakulären Karriere selbst auch einige schmerzhafte und folgenschwere Unfälle: "Solche Unfälle muss man auch im Kopf erst verarbeiten. Die Atacama Rallye wird ein erster Gradmesser sein. Ich habe vor einigen Tagen lange mit Matthias gesprochen und bin sehr zuversichtlich, dass er wieder komplett zu seiner Form zurückfindet."
 
Die Zeit bis zum Renn-Comeback will der ehemalige MX3 Motocross-Weltmeister intensiv nutzen, um die Abläufe am Motorrad wieder vollends zu automatisieren: "Derzeit bin ich noch etwa drei Sekunden langsamer als ich sein will. Die Feinmotorik passt noch nicht und ich bin noch etwas zögerlich. Doch das wird sich mit jedem Trainingskilometer verbessern.“


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