Heute (15.10.) startet die Oilybia Marokko-Rallye und damit der finale Härtetest für die Dakar 2013. Für HRC Honda markiert das Rennen die offizielle Rückkehr ins Rallye-Geschäft - nach 24 Jahren Abstinenz.
Hondas Comeback mit der "CRF 450 Rally" getauften Maschine ist umso bedeutender wenn man bedenkt, dass der größte Motorradhersteller der Welt alleine 187.000 Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Das Team ist mit 21 Ingenieuren, Mechanikern, Helfern und Marketingkräften am 11. Oktober in Marokko eingetroffen. Testfahrten und ein Fotoshooting wurden umgehend in den Dünen von Merzouga absolviert. Das Fahrerquintett umfasst Ex-Weltmeister Helder Rodrigues, Johnny Campbell, Javier Pizzolito, Sam Sutherland und Felipe Zanol.
Gegen dieses Powerhouse ist der Einsatz von Sherco minimal. Quasi David gegen Goliath. Alain Duclos ist der einzige Fahrer des neuen Sherco-Prototyps. Auch die bayrisch-italienische Speedbrain-Mannschaft mit Neuzugang Matt Fish, Ex-GCC-Meister Paulo Goncalves und Pharaonen-Sieger Joan Barreda ist bei genauem Hinsehen ein Semi-Werksteam. Allerdings mit solider finanzieller und technologischer Unterstützung der BMW Group. Der 31-jährige Australier Fish hat in seiner langen Karriere bereits das Indee 500 in seiner Heimat gewonnen. Er ist der neue Wasserträger bei Speedbrain Husky.
Der frühere Dakar-Dominator Yamaha setzt auf drei Franzosen und den Niederländer Frans Verhoeven. David Frétigné hat die Erfahrung, Olivier Pain den Speed. Bei David Casteu kommt beides zusammen, er dürfte die schärfste Rallye-Waffe der Marke mit den drei Stimmgabeln sein. Was Verhoeven leisten kann, wird sich zeigen.
Und dann ist da natürlich der Platzhirsch KTM. Titelverteidiger Cyril Despres und Marc Coma bestimmen die Dakar seit sieben Jahren, KTM als Hersteller noch länger. Der Sieg in Marokko und im Januar in Südamerika kann nur über diese beiden Fahrer führen.
Unklar ist die Situation bei den Italienern von Bordone Ferrari. Es gab Gerüchte, das Team sei klamm und die Entwicklung des neuen Bikes mit TM-Motor würde stocken. In Ägypten vorletzte Woche machte Jordi Viladoms eine gute Figur. Der Spanier wurde Vizeweltmeister, obwohl er stürzte und sich durch die zweite Hälfte der Rallye schleppte.
Die Oilybia beginnt in Erfoud und endet nach sechs Etappen und insgesamt 2000 km am 20. Oktober in Zagora. Insgesamt haben 260 Teilnehmer (Motorrad, Auto, LKW) gemeldet.