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Die Konkurrenz war stärker denn je. Husqvarna, Honda und Yamaha wollten KTM vom Thron der Rallye Dakar stoßen. Am Ende ist der Angriff gescheitert, die Mattighofener feierten in Santiago de Chile einen Fünffach-Sieg und den zwölften Dakar-Erfolg in Serie. Ist die Wachablösung trotzdem eine Frage der Zeit?

In Anlehnung an eine aktuelle Verbraucherserie im ARD Abendprogramm präsentiert baboons.de den Dakar 2013 "Markencheck".

KTM

Bis zum Ruhetag am 13.1. lief nicht alles rund im KTM-Lager. Schon vor Beginn des Rennens fiel Dreifach-Sieger Marc Coma mit nicht ausgeheilter Schulterverletzung aus. Nach fünf von 14 Etappen führte Yamaha-Pilot Olivier Pain vor seinem Markenkollegen David Casteu. Und zur Halbzeit hatte Casteu seine Führung auf Cyril Despres auf über 24 Minuten ausgebaut, auch weil der Titelverteidiger am Ende der ersten Woche massive Getriebeprobleme verzeichnete und den Motor tauschen musste.

Aber das Imperium schlug zurück. In der zweiten Dakar-Woche zeigte Despres sein ganzes Können und fuhr zu einem am Ende ungefährdeten Triumph - 10:43 min vor  Edelhelfer Ruben Faria. Schlussendlich reichte dem Franzosen ein einziger Etappensieg. Faria, Francisco Lopez, Ivan Jakes und Juan Pedrero komplettierten die Top five. Allesamt auf KTM.

Mit Coma-Ersatz Kurt Caselli brillierte ein Rookie. Der U.S. Boy wurde auf Anhieb zweifacher Etappensieger. Francisco Lopez kam vier Mal als Erster ins Ziel, Despres und Faria sorgten für einen jeweils Tageserfolg. Macht acht von 14.

Husqvarna

Joan Barreda erzielte vier Etappensiege und bestätigte seine famosen Leistungen aus den Vorbereitungsrennen. Der Spanier ist der wahrscheinlich schnellste Pilot im Feld, umso schmerzlicher, dass er aufgrund technischer Probleme bereits in der ersten Woche drei Stunden verlor. Die Zuverlässigkeit der Husky-Racing Triebwerke ist scheinbar im Moment die Achillesverse der Bikes.

Auch Paulo Goncalves und Alessandro Botturi zeigte fast immer Podiumspeed. Das bayrisch-italienische Speedbrain Team verzeichnete insgesamt 12 Podestplätze. Ex-GCC-Champ Goncalves konnte sich ganz am Ende noch in die Top ten der Gesamtwertung schieben. Botturi verfuhr sich auf der drittletzten Etappe, kassierte eine Stunde Strafe. Einen Tag später kam der bittere Ausfall für den früheren Enduro-Profi. Der spanische Privatfahrer Alex Busquets wiederum erreichte auf einem der von Speedbrain entwickelten Production- Racern ohne Probleme das Ziel.




Yamaha


Pain und Casteu zeigten in der ersten Hälfte der Rallye eine starke Leistung. Nur: der 31-jährige Pain und sein sieben Jahre älterer Landsmann konnten die Performance nicht ins Ziel bringen. Casteu kollidierte auf der neunten Etappe mit einer Kuh und verletzte sich an der Schulter. Kurz vor Ende der Prüfung ließ ihn sein Motorrad im Stich. Ankunft in Santiago de Chile ausgeschlossen. Der Holländer Frans Verhoeven schaffte es drei Plätze hinter Pain noch in die Top ten. Casteu und Verhoeven holten je einen Tagessieg.

Altmeister David Frétigné als Pionier der 450er-Bewegung wollte die Rückschläge der vergangenen zwei Jahre vergessen machen. Aber der Franzose musste mit technischem Defekt bereits in Woche eins die Segel streichen.

Honda

Der größte Motorrad-Hersteller der Welt kehrte nach über 20 Jahren mit einem Werks-Engagement zurück zur Dakar. Waren die Resultate bei der Generalprobe in Marokko noch sehr vielversprechend, so mussten die Japaner an den 14 Tagen zwischen Lima und Santiago Federn lassen. Sam Sunderland und Felipe Zanol verletzten sich bereits einen Monat vor dem Start und damit wurde aus dem Quintett ein Trio mit Helder Rodrigues, Javier Pizzolito und Johnny Campbell. Für einen Etappensieg reichte es nicht, der 41-jährige Campbell wurde einmal Etappenzweiter. Alle drei Fahrer sahen das Ziel, Rodrigues und Pizzolito immerhin in den Top ten.

Die Honda-Bosse hatten erst rund sechs Monate vor dem Start der Dakar grünes Licht für das Rallye-Projekt gegeben. Das Potenzial für ein Top-Endresultat war vorhanden. In zwölf Monaten gibt es eine neue Chance.

Sherco, Gas Gas, TM & Co.

Jenseits der "Big Four" schafften es ein halbes Dutzend weitere Marken bis ins Ziel der 8.000-Kilometer Tortur. Marc Guasch (Gas Gas, 27.), Mario Patrao (Suzuki, 30.), Alain Duclos (Sherco, 36.) und Diego Demelchori (Kawasaki, 45.) innerhalb der besten 50. Zu den Ankommern zählten auch zwei TM und zwei Jincheng.

Zwei Drittel der am 5. Januar gestarteten Motorradfahrer kamen durch, insgesamt 125. Und 26 Quads. Aus 449 Fahrzeugen zu Beginn wurden 229 im Ziel.

Ein neuer Angriff auf Platzhirsch KTM wird erfolgen im Januar 2014. Bis dahin fällt der Fokus der Rallye Raid Welt zunächst auf die aus sechs Rennen bestehende FIM Cross Country Rallye WM. Auftakt ist am 5. April in Abu Dhabi.

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Fotos: DDPI - www.dakar.com, Team HRC


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