benavides win 2021

Die 43. Rallye Dakar endet mit einem Honda-Doppelsieg, dem ersten seit 1987. Nach mehr als 7.000 km Saudi-Arabien verteidigt Kevin Benavides seine Führung erfolgreich bis ins Ziel in Jeddah. Der Argentinier ist der erste Südamerikaner in der Geschichte der Dakar, der die Motorradwertung gewinnt.

Titelverteidiger Ricky Brabec holt sich wie am Mittwoch den Etappensieg. Benavides (+2:17) und Matthias Walkner (+4:13) komplettieren das Tagespodest. 

Kevin Benavides: "Ich habe dieses Finale genossen. Es ist unmöglich, dass du zwei Wochen perfekt bist. Du musst immer weitermachen, ruhig bleiben, dich jeden Tag fokussieren, das ist wichtig. Nach meinem Crash auf der fünften Etappe war ich wirklich beunruhigt, meine Siegchance sei dahin. Ich bin so hart aufgeschlagen, besonders mit dem Kopf und ich hatte große Schmerzen im Knöchel. Ich dachte, meine Dakar ist vorbei. Ich versuchte dann weiter zu pushen, und das hat sich ausgezahlt. Das Rennen ist so lang, ich muss das noch realisieren. Ich bin stolz, der erste Südamerikaner zu sein, der die Dakar gewinnt. Ich hatte den Traum Geschichte zu schreiben, aber ich habe nie wirklich geglaubt, dass er Wirklichkeit wird. Es ist phantastisch."



Und Sam Sunderland? Der Brite musste die Etappe eröffnen. Mit vier Minuten Rückstand auf Benavides konnte der KTM-Pilot nur "all in" gehen. Nach knapp der Hälfte der 200 Kilometer langen Wertungsprüfung hatte Sunderland zehn Minuten Rückstand auf Benavides, bis zum Etappenziel sind es elf. Damit ist der 31-Jährige in der Gesamtwertung noch hinter Brabec Dritter.

Daniel Sanders sorgt für ein KTM 3-4 Endresultat. Der Rookie bestreitet eine brillante Dakar. Nach über 47 Stunden Fahrt gegen die Uhr bedeuten 38 Minuten Rückstand ein gelungenes Debüt. Der Amerikaner Skyler Howes als Fünfter kürt sich zum besten Privatfahrer. Lorenzo Santolino musste bei seinen ersten beiden Dakar-Teilnahmen aufgeben. Jetzt beendet der Sherco-Werkspilot das Rennen erfolgreich als Sechster.

Der Sieger von 2018, Matthias Walkner, schafft es sogar noch in die Top 10. Der Österreicher verlor auf der zweiten Etappe mit technischen Problemen 2:26 Std. Zehn Etappen später im Ziel hat Walkner 2:32 Rückstand. Das sagt alles über seine Leistung in den vergangenen anderthalb Wochen.

Sebastien Bühler komplettiert den Finaltag auf Tagesrang 11 und Platz 14 im Endklassement. Der Deutsche zeigte eine gleichmäßig gute Leistung. Die neue Hero mit neuem Motor und Chassis bewährt sich, wie auch der elfte Platz von Joaquim Rodrigues beweist. Laia Sanz schließlich wird Siebzehnte. Die GasGas-Pilotin schreibt ein weiteres Kapitel in ihrer phänomenalen Dakar-Story. Sanz kam seit ihrem Debüt 2011 immer ins Ziel, so auch dieses Jahr - und das trotz einer mehr als unglücklichen Vorbereitung geprägt von Verletzungen und einer Krankheit.

Yamaha Factory - 0 von 5 Fahrern im Ziel

Für Yamaha endet der Albtraum der 43. Rallye Dakar mit einem weiteren technischen Defekt. Nach dem Ausfall von vier der fünf Werkspiloten im Lauf des Rennens, kriegt es auch Adrien van Beveren am Schlusstag mit technischen Problemen zu tun. Zweieinhalb Stunden nach der Zielankunft von Benavides war der Franzose noch nicht in Jeddah eingetroffen. Am Nachmittag wurde van Beverens Aufgabe von Yamaha bestätigt.

Und ganz am Ende meldet Dakar-Organisator A.S.O. doch noch einen tragischen Todesfall. Der 52-Jährige Motorradpilot Pierre Cherpin ist gestern auf dem Transfer nach Lille verstorben. Der Franzose war auf der 7. Etappe gestürzt und hatte sich ein schweres Schädel-Hirntrauma zugezogen. Nach einer Notoperation lag er im künstlichen Koma. Es war Cherpins vierte Dakar-Teilnahme. Unser Mitgefühl gehört der Familie.

Endstand nach 12. Etappe

1. Kevin Benavides, ARG, Honda 47:18:14 Std
2. Ricky Brabec, USA, Honda +4:56 Min
3. Sam Sunderland, GBR, KTM +15:57
4. Daniel Sanders, AUS, KTM +38:52
5. Skyler Howes, USA, KTM +52:33
6. Lorenzo Santolino, SPA, Sherco +58:30
7. Pablo Quintanilla, CHI, Husqvarna +1:16:39
8. Stefan Svitko, SVK, KTM +1:43:07
9. Matthias Walkner, AUT KTM +2:32:12
10. Martin Michek, CZE, KTM +2:42:37
14. Sebastian Bühler, GER, Hero +4:00:03
17. Laia Sanz, SPA, GasGas +6:29:21

Foto: DPPI