Die 20. Auflage der Rallye Breslau-Polen 2013 war eine Herausforderung der besonderen Art. Nicht nur das aktiven Dakar-Teilnehmern alles abverlangt wurden, sondern vor allem das das Wetter eine entscheidende Rolle spielte. Die anspruchsvolle Navigation in Verbindung mit hohem fahrerischen Können war die Basis für den Erfolg.
Der Prolog wurde zum 20-jährigem Jubiläum am Lausitzring abgehalten. Bei ungewöhnlich niedrigen Temperaturen weit unter 20 Grad sorgten ergiebige Regengüsse für einen mehr als feuchten Einstand bei allen Teilnehmern. Vor allem Enduro-, Quad- und Side-by-Side-Fahrer waren Wasser, Schlamm und unzähligen Spurrinnen gnadenlos ausgesetzt – Fango-Packung inklusive.
Prolog auf dem Lausitzring-Gelände mit kostenloser Fango-Packung
Als weiteres Schmankerl durften alle Teilnehmer, sowohl mit Truck als auch PKW eine Einführungsrunde auf dem Lausitzring absolvieren, die im Anschluss mit einer gezeiteten Speziale beendet wurde. Da das nächste Camp im 500 Kilometer entfernten polnischen Drawsko-Pomorski aufgeschlagen wurde, waren die bisherigen Etappen nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was wirklich auf die Teilnehmer zukommen sollte. Noch am selben Abend nach der langen Verbindungsetappe folgte eine vergleichsweise kurze Nachtetappe, die von so manchem Teilnehmer alles abverlangte. Die Schnellsten konnten die 65 Kilometer Distanz noch vor Einbruch der Dunkelheit mit zwei Stunden Fahrzeit beenden. Andere dagegen waren bis spät in die Nacht unterwegs. Positiv für alle war hierbei die Besonderheit, dass für nicht gefunden CP's, kurz Check-Poin's, anstatt der ansonsten üblichen zwei Strafstunden einmalig nur 15 Minuten veranschlagt wurden. Damit sollte laut Race-Direktor Alexander Kovatchev nicht schon im Voraus die Rallye-Platzierungen auf Grund der sehr langen Renntages zu stark beeinflusst werden.
Die Nachtetappe hatte es in sich: Wer nicht genau navigierte war länger unterwegs als gewollt
Neu war das Tracking-System, was zugleich ein Abkürzen des Streckenverlaufs von ortskundigen Teilnehmern verhinderte und zudem durch die ständige Kontrolle der zurückgelegten Strecke für 100%ige Sicherheit sorgte. Wieder einmal war der Dakar erfahrene Holländer Henk Knuiman der Mann der Stunde und konnte sich bereits nach den ersten Etappen auf den ersten Plazt festsetzen. Zwei Landsmänner waren ihm Dicht auf den Fersen, doch auch der Breslau-Altmeister Oliver Post blieb dran, was ebenso für den Ex-Breslau-Champ Jean Beat galt. Dieser musste jedoch durch einen gebrochenen Daumen die Segel vorzeitig streichen. Die Mutter aller Etappen – genannt Hannibal – war deutlich kürzer als in den vergangenen Jahren. Mit nur 280 Kilometern Länge war sie unwesentlich länger als die normalen Tagesetappen, die von Haus aus mit Distanzen von 200 bis 250 Kilometer dieses Jahr ungewöhnlich lang ausfielen und den Teilnehmern alles abverlangte. Für die Hannibal-Etappe benötigten die Schnellsten gerade mal sechs Stunden. Die weniger erfahrenen Teilnehmer waren teilweise bis zu 12 Stunden im Gelände unterwegs.
Zahlreiche Sümpfe sorgte für gratis Schlammpackungen und kräftezehrende Fahrmanöver
Wieder gab es - Breslau üblich - einen Showstart in der polnischen Stadt Zagan, der sowohl für ein Hochgefühl bei den Teilnehmern als auch bei den Zuschauern sorgte. Letztendlich konnten sich drei Holländer auf den Plätzen eins bis drei festsetzen. Zwar hatte Oliver Post noch den Willen dazwischen zu gehen doch ein Navigationsfehler beendete sein Vorhaben, so dass er mit dem undankbaren vierten Platz Vorlieb nehmen musste. Insgesamt wurde besonders das sehr genaue Roadbook, die Organisation und die Verpflegung gelobt.
Highspeed-Etappen gehörten zur Tagesetappe - Konzentration war gefragt
Viel Platz für eine derart große Veranstaltung bietet nur einer der größten Truppenübungsplätze Europas
Auch die LKW-Fraktion musst trotz purer Power mit Köpfchen unterwegs sein
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Ohne Teamwork ging auch dieses Jahr nichts, falscher Ergeiz sorgt hier schnell für eine unplanmäßige Entwässerung des Motors
Wer noch in diesem Jahr ein ähnliches Abenteuer unter gleicher Organisation absolvieren möchte, sollte sich schnell um einen Startplatz bei der Breslau-Balkan 2013 bemühen. Diese findet bereits Anfang September statt und verwöhnt die Teilnehmer mit herrlicher Landschaft, Gastfreundschaft und einmaligem Offroad-Gelände.
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