Am vergangenen Sonnabend startete das größte Winterevent Deutschlands für Quad und ATV-Piloten in seine nun schon fünfte Runde: Die Yeti-Trophy von Rennpromoter Baboons stand auf dem Terminplan und in diesem Jahr wurde das Event zum ersten Mal in Suhl ausgetragen. Veranstalter war der MSC Suhl, der jahrelang für tolle Endurofahrten bekannt war.
Dabei scheint die Faszination dieses winterlichen Events weiterhin ungebrochen. Denn obwohl das Termometer deutlich unter Null zeigte - als der Startschuss um zehn Uhr am Sonnabendvormittag fiel, waren es noch rund 6 Grad Minus - waren gut 240 Fahrerinnen und Fahrer in den vier verschiedenen Klassen an den Start gegangen. Hauptaugenmerk galt natürlich der Prestige-Klasse, in der die versierten mit reichlich Sporterfahrung ausgestatteten Piloten an den Start gehen. Hier hatten sich über 60 Fahrer auf ATV und Quads eingeschrieben. "Gewertet wird hier nicht getrennt, jeder hat gewissermaßen die freie Wahl seine Offroad-Waffe", so Jens Zimmermann, Rennsport-Manager bei Baboons. Einzige Bedingung sei, dass die Maschinen verkehrstauglich und zugelassen seien und die Starter im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sind. In der Sportfahrerklasse für Piloten, die schon über Fahrerfahrung, nicht aber unbedingt über ein hohes Maß an Rennsporterfahrung verfügen, waren über 100 Starter genannt. "Hier zeigt sich natürlich ganz klar, was unser Hauptanliegen ist. Wir wollen Hobby und Amateurfahrern aus dem Breitensport die Möglichkeit bieten, mit ihren Maschinen legal mal so richtig Geländespaß zu haben", so Zimmermann weiter.
Mit dabei war auch wieder die Touristenklasse für all jene, die sich den Spaß der Geländefahrt nicht entgehen lassen wollten, aber das Ganze ohne den Druck des Wettbewerbs genießen wollten. Hier waren auch noch einmal mehr als 50 Fahrzeuge eingeschrieben, bei den UTVs den Side by Side Fahrzeugen waren es mehr als zehn Fahrer, die sich der Herausforderung der Yeti-Trophy stellten. Start war übrigens auf dem ehemaligen Gelände der Simson-Werke in Suhl, wo auch das Fahrerlager direkt unter der gigantischen Brücke der A73 gelegen war.
Als erstes gingen die UTV auf die Piste, bevor die stark besetzte Klasse der Prestige-Piloten an den Start ging. Erstmals wurde in diesem Jahr übrigens kein Teamwettbewerb gefahren. Somit war sich also jeder der Starter auf dem rund 50 Kilometer langem Kurs selbst der nächste und fuhr auf den beiden Sonderprüfungen nur auf eigene Rechnung. Klare Favoriten in der Prestige-Klasse waren Dirk Peter und Michael Krambehr, die beiden Thüringer vom Twood Team, die beide schon einmal den Meistertitel in der ATV-Klasse der Deutschen Cross Country Meisterschaft holen konnten. Die beiden sind erst seit wenigen Tagen auf 800er Renegades von CanAm unterwegs und starteten für das von Andreas Parthen unterstütze CanAm Germany-Team. "Das macht es für uns jetzt nicht unbedingt einfacher. Wir hatten beide noch keine Zeit zu trainieren oder irgendwelche Einstellungen an den Maschinen vorzunehmen um sie auf uns abzustimmen", so Michael Krambehr. "Wir wollen hier vor allen Dingen erst einmal durchfahren und ins Ziel kommen", so Peters Zielsetzung.
Letztlich wurde es aber doch der erwartete Fight zwischen den beiden Top-Favoriten. Auf Zeit gewertet wurden zweimal die Sprintprüfung auf einem Feldweg und die Cross-Prüfung in Marisfeld. Am Ende sollte es gerade einmal eine Sekunde sein, die Michael Krambehr zum Sieg vor seinem Teamkollegen genügte. Dirk Peter wurde Zweiter. "Ich bin zufrieden, für Michael freut es mich, denn gerade im letzten Jahr hatte er viel mit Verletzungen zu kämpfen", so Peter. Platz drei ging an den starken Michael Grimm, der es auf seinem Sportquad geschafft hatte, der Allrad-Konkurrenz Paroli zu bieten. Am Ende trennten den Lokalmatadoren aus Suhl aber doch über 30 Sekunden vom Sieger, die ATV waren einfach klar im Vorteil.
Bei den Sportpiloten konnte sich Andre Trautvetter durchsetzen. Auch er war wie die Top-Fahrer der Prestige-Klasse auf einer CanAm unterwegs. Platz zwei ging an Nico Jacob, Dritter wurde Torsten Brand, beide pilotierten eine Polaris. Ronny Hellwig siegte mit deutlichem Vorsprung in der UTV-Klasse vor Tino Hoffmann und Steffen Sicher. Die Touristenklasse war außer Wertung unterwegs. "Für uns ist die Veranstaltung hier ein toller Erfolg. Wir waren das erste Mal in Suhl und hoffen, dass wir mit dem MSC Suhl zusammen auch im nächsten Jahr wieder eine super Veranstaltung auf die Beine stellen können. Dann mit noch mehr Geländeanteilen, so dass den Yeti-Jägern wirklich ein einzigartiger Event geboten werden kann. An dieser Stelle auch noch mal meinen Dank an alle Teilnehmer und dem MSC Suhl", so Zimmermann.
Die Yeti-Trophy 2010 wurde von den Teilnehmern reihum sehr positiv bewertet und mit einer großen Siegerehrungsparty, nebst umfangreichen Buffet abgeschlossen.