Frank Nebel vom Enduroclub Hassum bringt es auch gleich auf den Punkt „Die Stadtverwaltung Geldern hat uns seinerzeit angesprochen doch mal eine Enduroveranstaltung zu organisieren und wir haben diese Herausforderung all die Jahre gerne angenommen“. Gerd Peeters ergänzt dann noch „ auch wir durften ab und zu mitfahren und sogar einmal hat es bei mir zum 4. Gesamtplatz gereicht“. Rainer Peters ebenfalls vom Club und Zeitnahmetermin berichtet noch abschließend „ Es hat einfach Spaß gemacht Auffahrten zu shapen, die dann von uns so klangvolle Namen erhielten, wie die Eiger Nordwand“.
Diese musste auch von den Größen des Sports wie zum Beispiel einem mehrfachen Belgischen Moto-Cross Weltmeister Joel Smets oder dem zigfachen deutschem Enduromeister Marcus Kehr bezwungen werden; um nur einige wenige Namen der stellenweise hochkarätigen Starterlisten der vergangenen Veranstaltungen zu nennen.
Gerd Schäfer (Bild oben) vom Crone Enduro Team war es, der beim letzten Rennen die meisten Teilnahmen von 14 Starts vorweisen konnte und auch er erinnert sich gerne:
„Hier war alles familiär, ich habe hier über die Jahre viele schöne Veranstaltungen erleben dürfen, neue Freunde kennengelernt und mein absolutes Highlight war 2003, wo ich es bis ins Finale geschafft habe. Was hier geleistet wurde, verdient Anerkennung und jedes Jahr haben die Veranstalter irgendetwas Neues präsentiert und so konnte es nie langweilig werden.“
Eine Lizenz hatte man hier nie gebraucht und deswegen hat man hier auch nie „wichtige“ Funktionäre vom ADAC oder DMSB getroffen, denn das Gelderlandenduro zählte nie zu irgendeiner Meisterschaft oder hatte ein offizielles Prädikat. So was brauchte man hier nie um die Starterfelder voll zu kriegen, das sprach sich so rum, dass hier Enduro vom Feinsten geboten wurde.
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum geht es mit der Erfolgsgeschichte nicht weiter? Die Antwort ist schnell gefunden, wenn man sich umschaut. Der Niederrhein bietet nur ebene Landschaft und auch wenn das Gelderland nicht Düsseldorf ist haben wir hier eine recht bevölkerungsreiche Region mit allen Lärmproblemen die sich daraus ergeben. So fand das Finale immer in der Kiesbaggerei Welbers statt und diese bietet nicht mehr das Potential der vergangenen Jahre. Ein immer größerer Aufwand musste von Jahr zu Jahr betrieben werden, um eine attraktive Endurostrecke präsentieren zu können und irgendwann ist eben Schluss.
Gerd Lange als ehemaliger Vertreter der Stadtverwaltung erschien letztmalig in einer etwas anderen Tracht, denn er ist zugleich der örtliche Karnevalprinz und auch er ist ein wenig traurig, denn jetzt wird in der Region etwas fehlen.
Trotz aller Wehmut wurde natürlich bei ihrer Abschiedsvorstellung -die leider zeitgleich mit Valentino Rossi’s Kampf um die Meisterschaft im Moto GP stattfand - natürlich Endurosport geboten und der fachversierte Zuschauer rief eben einfach ab und zu, zu Hause an ob Vale Marquess schon durchs Feld gejagt ist und schaute dann wieder den Stollenkollegen zu.
So wurde der Holländer Marco Teunissen unter großem Beifall der letzte Gelderlandsieger, der dafür einen perfekten Start Ziel Sieg einfuhr und dahinter reihte sich Robin Müller vom Enduroclub Hassum ein.
Bei den Quads musste allerdings der Lokalmatador Norbert Schürgers Federn lassen, denn er wurde im Finale von einem Konkurrenten ausgebremst und sprichwörtlich in die Bande gedrückt.
Bei der anschließenden Siegerehrung kam dann schon der erste Wehmut auf und beim Verlassen des Veranstaltungsortes herrschte Trauerstimmung und ob Zuschauer oder Endurofahrer, Alle stellten sich die Frage „was machen wir im nächsten Jahr am 1. Novemberwochenende?“.
Finale Enduro:
1. Marco Teunissen, 8 Runden
2. Robin Müller (ECH), 8 Runden
3. Jan Taube (R-Force Racing), 8 Runden
4. Uwe Jordine, 8 Runden
5. Reinert Yunus, 8 Runden
6. Sebastian Paulin (KTM West), 8 Runden
7. Sebastian Koch, 8 Runden
8. Jörg van Koeverden, 8 Runden
9. Christian Pfeiffer, 8 Runden
10. Lutz Wellmanns (Twenty Suspension), 7 Runden
Finale Quad:
1. Andre Nowoiky, 60 Punkte
2. Eugene Stolk, 56 Punkte
3. Norbert Schürgers, 56 Punkte
4. Eldert Mulders, 55 Punkte
5. Norbert Schatten, 48 Punkte
6. Sven Schatten, 46 Punkte
7. Sido Frantz, 46 Punkte
8. Christian Stienen, 45 Punkte
9. Dierck Maier, 40 Punkte
10. Franz Heyer, 38 Punkte
Dankeschön Enduroclub Hassum (v.l.n.r.): Gerd Peeters, Frank Nebel, Rainer Peters
