Der dritte Lauf der Enduro-Totale-Transnationale wurde im bayerischen Penzberg, beim gleichnahmigen AMC durchgeführt.
Nicht viel zu gewinnen gab es für die standhaften Bayern, gegen die angerückten Enduroschwergewichte aus Österreich. Einzig bei den Oldies hielt Rudi Steiner die blau/weiße Fahne hoch, aber in den restlichen Klassen ging nichts ohne Tiroler Adler. Aber alles der Reihe nach…

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Alle Fotos vom AMC Penzberg

Die bekannten Dirt Days hatten mal wieder alles auf dem Programm und so begannen die Tage vorerst mal ungewohnt für Penzberger Verhältnisse bei Sonnenschein und äußerst angenehmen Temperaturen. Die Donnerschläge aus der Böllermaschine von Michi Baur werden allerdings wohl das letzte Mal das Gelände des AMC Penzberg erschüttert haben, denn mit Ende August gibt es keine Genehmigung mehr und damit ist wohl auch das Ende des Geländes eingeläutet.

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Die Youngsters (Bild oben), als Tagesstarter, hatten es zu Beginn aufgrund der ausreichenden Bewässerung dann doch ein wenig dirty & slippery, vor allem in der Steinpassage, was einigen bereits in der ersten Runde zum Verhängnis wurde. Darunter auch Bernhard Schöpf, der nach mäßigem Start sofort auf Angriffsmodus schaltete und in der besagten Steinpassage den Kürzeren zog. Indes in Führung das Trio rund um Schneider Philipp, Felix Wegleiter und Robert Scharl, die sich schon ein wenig absetzen können. Scharl übernimmt ab Runde 12 die Führung vor Wegleiter und Schneider. Schöpf hingegen kämpft weiterhin mit Problemen, taucht aber bereits auf Platz 4 auf. Nach rund einer Stunde kommt der Tiroler im Dienste des KTM Walzer Teams aber so richtig auf Touren und zeigt sein wahres Talent. Ab Runde 16 bricht er in die Spitzengruppe ein und macht Meter um Meter und übernimmt mit einem entfesselten Schlusssprint 3 Runden vor Ende die Führung. Nach Ablauf der 2h-Renndauer dann rund 30sec. Vorsprung für Bernhard Schöpf/KTM vor Robert Scharl/KTM und Felix Wegleiter/KTM mit bereits 2min.  Rückstand als Letzter am Podest. Philipp Schneider/KTM kann nach „gscheiden Brezn“ noch ein Top5-Ergebnis einfahren und Benjamin Walch/Beta komplettiert die Top5.

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Die Masters als 2. Tagespunkt sehen mal wieder einen Blitzstart von Valtentin Rehrl/Beta, gefolgt von den Localheros Alois Fiechtner/KTM und Seppo Suttner/KTM. In Runde 4 aber der fast schon obligatorische Plattfuss bei Rehrl, der in ans Ende des Feldes zurück schmeisst. Indes stürmt Fiechtner an die Spitze, spürt aber bereits den Atem vom älteren der Schöpf-Brüder Marco am Hinterrad. Marco nimmt sich Zeit und in Runde 6 haut es Fiechtner im wahrsten Sinne weit zurück, während Marco Schöpf richtig Fahrt aufnimmt. Einmal in Führung, lässt er keine Zweifel am Sieg aufkommen und stellt seine Beta mit über einer Minute Vorsprung aufs oberste Podest. Dahinter reihen sich Seppo Suttner/KTM und Friedrich Christian/KTM auf die restlichen Plätze. Auf Platz 4 leuchtet Valentin Rehrl, der nach seinen Problemen eine spektakuläre Aufholjagd mit viel Kampfgeist und Tempo zeigte. Dahinter komplettiert der Vorarlberger Sven Capelli/Husqvarna die Top5 in der Master Klasse.

Die Seniors beschließen Tag1 und hier treffen wieder mal zwei Urgesteine der Szene aufeinander. Rudi Pöschl vs. Thomas „Fuxxi“ Günther – unzählige Titel, Siege und Kampfgeist pur, gepaart mit einer Gashand der oberen Liga lassen die Rennen der Beiden stets zu einem Spectaculum werden. Ab dem Donnerschlag aus der Böllermaschine von Michi Baur setzt sich fast schon erwartet Rudi Pöschl/Husqvarna in Führung. Im Flugschatten taucht aber Thomas „Fuxxi“ Günther/Husqvarna auf, der auf seine Gelegenheit wartet und diese auch in Runde 5 nutzt, um an Pöschl vorbeizuziehen. Daraufhin wirklich Gas auf Anschlag, Spectaculum pur mit dem Ergebnis, dass es Günther nach 5 Runden in Führung runterzupft und nach schwerem Einschlag mal alle Groschen wieder sammeln muss. Pöschl derweil auf und davon, lässt sich der Tiroler die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und fährt das Ding souverän nach Hause. Günther indes schnell genug wieder auf den Beinen um den immer erst spät zündenden Südtiroler Stefan Schröck/Husqvarna in Schach zu halten und am Ende Platz 2 für den Bayer, vor Schröck, Lukas Bleiner/KTM und Tommy Kunert/KTM als Top5 bei den Seniors.

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Die angenehmen Temperaturen füllten dann auch das Vereinshaus bei der Preisverteilung und bis lange danach bis auf den letzten Platz, denn zu erzählen gab es jede Menge und so klang Tag1 auch hier enduromäßig aus….

Tiroler/Bayern-Team als Maß der Dinge….
Enduromäßig präsentierte sich dann der Sonntagmorgen, jedoch im genauem Gegensatz zum Samstag. Statt angenehmer Temperaturen schockte der Blick auf den Gradmesser und schwere Regengüsse schlichen sich über Nacht ins Land und wollten den ganzen Tag auch nicht mehr weichen. Da halfen selbst die schärfsten Böllerschüsse und kürzesten Lederhosen nichts dagegen und auch der morgendliche Kater konnte nicht über die geänderten Verhältnisse hinwegtäuschen. Aber nicht umsonst trägt die Veranstaltung einen dirty Namen und so schreckt kaum jemand zurück. Teamrennen steht auf dem Programm und 50 Doppelkonstellationen lassen sich nicht lange bitten. Darunter auch mit Pöschl/Günther und Schöpf/Schöpf die Siegfahrer von gestern in gemeinsamer Paarung, was einiges für den Tag verspricht….
Ohrenbetäubender Böllerschuss, Start und fast wie üblich Rudi Pöschl in Front der Meute, vor Alois Fiechtner/Andreas Huber und dem Brüderpaar Bernhard und Marco Schöpf. Keine gmahte Wiesn aber heute für Pöschl/Günther, aufgrund der schweren und überaus rutschigen Verhältnisse gibt’s für jeden Mal Probleme und so übernehmen Fiechtner/Huber in Runde 4 die Führung, die aber in Runde 7 wieder an Pöschl/Günther wechselt. Schöpf/Schöpf indes arbeiten sich ebenfalls an Fiechtner/Huber vorbei und bis Runde 11 deutet alles auf einen Zweikampf um die Spitze hin. Nach einer Stunde fängt sich Bernhard Schöpf einen Stein in der Bremsscheibe ein und verliert eine Runde bis zum Wechsel. Marco Schöpf daraufhin im Rennen und versucht die verlorenen Plätze wieder aufzuholen, indes sich die Bremsanlage von Bernhard nicht mehr reparieren lässt und die Beiden zur Rennhälfte die Segel streichen. An der Spitze weiterhin Pöschl/Günther, aber Fiechtner/Huber bleiben in Schlagdistanz und halten das Rennen bis zum Ende offen. Am Ende aber keine Fehler bei Pöschl/Günther und das Husqvarna-Duo holt sich den Sieg vor Fiechtner/Günther und dem Vorarlberger Duo Sven Capelli/Philipp Schneider. In die Top5 stellen sich weiters Benjamin Walch, der nach Ausfall von Teampartner Lukas Bair die Strapazen alleine auf seiner Beta in Angriff nimmt und den Tag mit einem großartigen 4. Platz beschließt. Kondition und Einstellung passen mal beim jungen Tiroler. Als letzte der Top5 fahren Markus Wanka/Herbert Ellecosta über die Ziellinie und geben den Weg frei für die Oldies als letzten Programmpunkt des WE…

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Bei den Oldies strahlte Rudi Steiner vom obersten Podest, der mit einer lupenreinen 125ccm-Husqvarna auf dem rutschigen Terrain mal wieder bewies, dass es gerade bei den älteren Racern nicht immer einen Donnerbolzen zum Siegen braucht. Manchmal ist weniger eben mehr und Steiner damit auch der einzige bayrische Einzelsieger an diesem WE, was auch prompt mit ein paar Mass begossen wurde. Nass war man eh schon und so beglückwünschten sich Stephan Kiesel und Udo Berg, die ebenfalls vom Podium lachten. Dahinter komplettierten Jörg Radtke und Albert Sporer die Top5 der Oldies Klasse.

Normalerweise wäre der Tag damit noch nicht gelaufen und als Abschluss stand der Master of Dirt als Amerikanisches Finale für alle Top5-Fahrer der einzelnen Klassen auf dem Programm. Aufgrund der Wetterlage und der Verhältnisse wurde aber erstmals darauf verzichtet und im Einverständnis aller Anwesenden ging man gleich zum Ausklang des Wochenendes über.
Für die Zukunft des Geländes und der Dirt Days überhaupt stehen dunkle Wolken am Horizont, aber der AMC Penzberg gibt sich noch nicht geschlagen und bevor der Vorhang fällt, wird noch Alles unternommen – hoffen wir das Beste und Danke für die vielen Dirt Days der letzten Jahre.

Alle Ergebnisse, Infos, usw. zum Rennen und ETT2014: www.endurocross.at