Damit festigt der 29-jährige eindrucksvoll seine Stellung als einer der absoluten Topfahrer in der Extrem-Enduroszene. „Mit all meinen technischen Problemen in den letzten Tagen war ich mir nicht einmal sicher, ob ich diese Romaniacs überhaupt beenden werde. Das sich jetzt sogar mein erster Gesamtsieg ausgegangen ist, macht mich überglücklich,“ sagt der sympathische Ausnahmekönner im Ziel.
Jarvis hatte seine Podest-Ambitionen nach seinem kapitalen Motorproblemen am zweiten Offroad-Tag eigentlich schon abgeschrieben (Zeitstrafe). Mit der typisch britischen „Never give up“-Attitüde begann der Sherco-Fahrer sein Rennen am dritten Tag quasi neu, und kämpfte sich sogar bis auf Schlagdistanz zur Spitze zurück.
Am Ende fehlte dem Ex-Trialer nicht einmal eine halbe Stunde auf den Sieg. „Chris konnte heute noch ordentlich zulegen und fuhr ein herausragendes Rennen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem zweiten Gesamtrang, denn eigentlich war mein Rennen ja de facto schon vorbei,“ charakterisiert Jarvis seine Romaniacs 2010.
Nach seinem Vorjahressieg ging BMW-Werksfahrer Andi Lettenbichler auch 2010 voll motiviert an den Start der Red Bull Romaniacs, doch schon der erste Offroad-Renntag dämpfte „Lettis“ Ambitionen. Der Deutsche knackste sich nach einem heftigen Abstieg von der Hardware gleich mehrere Rippen an und musste an den folgenden Tagen mit erheblichen Schmerzen zurechtkommen. Lettenbichler aktivierte seine ganze Willenstärke fuhr ein mehr als beeindruckendes Rennen.
Schlußendlich fehlte dem 35-jährigen Rosenheimer etwas mehr als eine Stunde auf Chris Birch. „Mehr war heuer definitiv nicht möglich, die Bedingungen waren durch die Regenfälle wirklich extrem. Ich hab’ zusätzlich noch mit ziemlichen Schmerzen zu kämpfen gehabt, deshalb kann ich mit dem Podiumsplatz wirklich zufrieden sein.“
Gerhard Forster wird Siebter, der Österreicher Erich Brandauer Zehnter.
Die Red Bull Romaniacs 2010 machte ihrem Ruf als eine der härtesten Enduro-Mehrtagesveranstaltung der Welt alle Ehre – weniger als die Hälfte der ursprünglich gestarteten 165 Teilnehmer beendeten das Rennen. In der Profiklasse erreichten von 21 nur 10 Fahrer aus sieben Nationen das Ziel in der mittelalterlichen Innenstadt von Sibiu.
Martin Freinademetz hatte ganze Arbeit bei der Auswahl der Tagesstrecken geleistet, der rumänische Dauerregen legte dann noch zusätzliche Schärfe ins ohnehin schon extrem würzige Menü aus endlosen Steilhängen, furchteinflössenden Abfahrten, Felspassagen und den undurchdringlichen Wäldern der rumänischen Karpaten.
Martin Volny gewinnt gemeinsam mit Zdenek Cyprian die Expert Team Klasse
Endergebnis
PRO CLASS
1. Chris Birch (NZL, KTM) 28:17:31 Stunden
2. Graham Jarvis (GBR, Sherco) 28:46:12
3. Andreas Lettenbichler (GER,BMW) 29:18:29
4. Paul Bolton (GBR, KTM) 29:52:12
5. Jade Gutzeit (RSA, KTM) 30:21:32
6. Lionel Seydoux (SUI, KTM) 33:21:58
7. Gerhard Forster (GER, BMW) 35:47:18
8. Darryl Curtis (RSA, KTM) 40:06:41
9. Emanuel Gyenes (ROM, KTM) 42:10:59
10. Erich Brandauer (AUT, Husaberg) 42:36:54
EXPERT SINGLE CLASS
1. Adrian Broughton (NZL) 31:06:37 Stunden
2. Martin Wilholt (GER) 33:44:25
3. Marko Prodan (CRO) 36:41:41