Die beteiligten Vereine rund um den MSC Suhl hatten ihr bestes gegeben, um anspruchsvolle Hindernisse in den Freizeitpark Waffenrod zu zaubern. Dies gelang in einzigartiger Weise. Die Kämpfer mussten Baum- und Wurzelaufgaben lösen, sich über Betonrohre, Reifen- und Autostapelstapel quälen, immer wieder lagen Baumstämme im Weg, Felsen, Schlammlöcher, Container und weiteres „Spielzeug“. Durch den ersten Ausscheidungstest am ersten Tag, kamen noch alle, denn wegen der Hitze wurde die geforderte Rundenzahl verkürzt. Ein besonderes Schmankerl war der „Sudden Death“ am Abend unter Flutlicht. Während das „kleine Fußballfinale“ lief, besorgten es sich die Battle-Fighter und holten sich die ersten Pokale.
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Stimmungsvolles Flutlicht-Spektakel beim Sudden Death


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Ralf Scheidhauer: begeistert von der Battle-X
Der Mann des ersten Tages hieß dabei Ralf Scheidhauer. Er fuhr nicht nur die schnellsten Runden und war bei der Qualitfizierung der Erste. Er gewann auch seine sämtlichen Sudden Death Läufe. Und auch am Sonntagmorgen, als es beim Rising Sun Test um die nächste Ausscheidung ging, hatte er die Nase vor dem bis dato ewigen Zweiten Simo Kirssi. "Die Battle-X ist gut gemacht, einfach genial", schwärmte Scheidhauer verschwitzt, aber mit eine unzweideutigen Grinsen im Gesicht. "Mir kommen solche technischen Rennen entgegen. Ich fahr das einfach gerne. Dabei gefallen mir die enduromäßigen Passagen mit den Felsbrocken am besten."

Simo Kirssi allerdings zeigte am Ende, warum er sich bis dahin regelrecht zurückgehalten hatte. Aus taktischen Gründen hatte er Zeit gespart, um dann bei der abschließenden und alles entscheidenden Final Destination genug Reserven zu haben. Der schweigsame Finne ließ keinen Zweifel daran, wer der Schnellste auf dem Rundkurs war. In sämtlichen finalen Countdown-Läufen kam er als Erster in die erste Kurve und auch mit Abstand als Erster ins Ziel. Dies ging bis zum letzten lauf, als nur noch Fünf übrig geblieben waren. Wieder ein klarer Start-Ziel-Sieg.

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Gesamtsieger Simo Kirssi: diese Sportart hat Zukunft
"Rennen wie die Battle-X haben sicher Zukunft. Sie sind gut für die Fahrer, die hier zeigen können, was sie drauf haben. Und sie sind gut für die Zuschauer, die sehr nahe dabei sind und richtig Action sehen. Aus meiner Sicht hätte man das ruhig noch etwas härter machen können", meinte der Finne, der seit zwei Jahren auch mit dem Trial-Motorrad übt.

Währenddessen musste Scheidhauer in den Finals „Milch“ geben. Er hatte am Vormittag freiwillig zehn Runden mehr abgespult und dabei Körner gelassen. So musste er auch noch Daniel Hähnel den Vortritt am Podium lassen und sich als Dritter im Gesamtklassement einreihen. Die beiden weiteren Finalisten waren Altmeister Thomas Günther und Matthias Weichselmann, die nun die Ehre haben, in den Annalen der neuen Battle-X einen Ehrenplatz zu erhalten.

Einen Ehrenplatz erhält auch Gerd Kropf, der es wagte, die Battle-X mit einer BMW HP2 (Zweizylinder!) unter die Räder zu nehmen. Er erhielt dafür Wildcards, kam zwar immer als Letzter an, erhielt aber Ehrenapplaus. Und er erhielt die Pokale von Simo Kirssi aus dem Sudden Death gestiftet, die nun sicher einen Ehrenplatz in seinem Regal einnehmen.
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Kleine Abfrischung zwischendurch


Wie es mit der Battle-X weitergeht, wird die Zeit zeigen. Es war ein Versuchsballon, ob Deutschland reif für diese spezielle Art des Offroadsports ist. Die Fahrer zeigten sich indes angetan, da diese Art des Extrem-Enduros einerseits ein mords Spaß für sie ist und ein echtes Spektakel für die Zuschauer. Letztere erschienen angesichts der Hitze und der Fußball-WM allerdings nicht ganz so zahlreich wie erhofft. Samt abendlicher Party der Landeswelle Thüringen im Festzelt tummelten sich geschätzte 1500 bis 2000 Besucher rund um das Gesamtkunstwerk.

Ergebnis Final Destination
1.Simo Kirssi, BMW
2.Daniel Hähnel, KTM
3.Ralf Scheidhauer, Husqvarna
4.Thomas Günther, Husaberg
5.Matthias Weichselmann, Yamaha
6.Phillip Storz, Yamaha
7.Seppo Suttner, KTM
8.Reini Rauch, KTM
9.Thomas Arnold, KTM
10.Andre Engelmann, KTM
11.Hannes Brandtner, Husaberg
12.Nico Hainke, Husqvarna
13.Christian Friedrich, GasGas
14.Frank Knollenberg, BMW
15.Thorsten Erk, KTM

Bilder zur Battle-X gibt es hier