Gleich danach ging es ab in den Wald. Erstaunlicherweise zog sich das große Feld mit 159 Motorrädern recht schnell auseinander, so dass es zu keinem großen Stau kam - was aber auch daran liegen mag, dass die Strecke mit 13 km ziemlich lang war. Einige Passagen waren den Teilnehmern auch schon vom Vorjahr bekannt, aber spätestens nach 24 Stunden kannten alle Fahrer und Fahrerinnen die gesamte Strecke in- und auswendig.
Und das war Einiges, nämlich nicht nur die geradeaus-Strecken zwischen den Nadelbäumen - dazu kamen auch noch einige kurze, aber knackige Auf- und Abfahrten an den kleinen aber steilen Händen, die Cross-Strecke am Lausitzring, die für internationale Veranstaltungen konzipiert ist, und ein Extrem-Parcour neben dem Fahrerlager mit Autos zum überqueren, Eisenbahnschwellen, die kreuz und quer im Weg lagen und Hindernissen aus Gummireifen. Der MSC Hörlitz hatte wirklich alle Register gezogen um eine attraktive Runde für die Teilnehmer zu gestalten.
Dass sich aber auch die beste Strecke in 24 Stunden ausfährt ist eigentlich logisch und weil aber auch gleichzeitig die Fahrer ihre Kraft verlieren ist das doppelt anstrengend ...

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Da
s was Betreuern und Zuschauern Sommerbräune brachte, entwickelte sich für die Fahrer zu einem zusätzlichen Problem: Das schöne warme und sonnige Wetter hatte eine trockene Strecke zur Folge, was bedeutete, dass sich in dem Sand nicht nur tiefe Wellen herausfuhren, sondern sich auch noch viel Staub entwickelte - technisch ärgerlich, weil es viele Luftfilter kostete - fahrerisch besonders problematisch, weil die Sichtverhältnisse im Wald manchmal problematisch waren und gerade in der Nacht, wenn die Scheinwerfer vor allen Dingen den Staub anstrahlten, sogar besonders schwierig.

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Und die Nacht mit der Dunkelheit kam schnell - keine Frage, wenn man am erst am späten Samstag-Nachmittag um 17:00 Uhr startet, bleibt nicht mehr viel Zeit im Hellen. Und so wurden schon einige Stunden später die Scheinwerfer an die Motorräder geschraubt, während es allerdings einige Fahrer/innen vorzogen, doch Schlafen zu gehen. Einige Teams ließen es in der Nacht ganz sein, andere Teams, mit sportlichem Ehrgeiz hatten ohnehin eine Taktik, dass zwei Fahrer eine längere Schlafenspause in der Dunkelheit hatten, während die anderen sich die Zeit um die Ohren schlugen.

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Eine Taktik, die beispielsweise bei dem Siegerteam der Prestige-Klasse aufging: Das Team "Motocross-Shop.de", allesamt Vereinskameraden vom Enduro-Club Hassum (die das Gelderland-Enduro veranstalten), teilten sich eine KTM EXC 450 (Bild unten) und fuhren damit 55 Runden und hatten damit im Ziel 10 Minuten Vorsprung vor dem HMW-Racing.de-Team, das auf einer 400er Beta am Start war.
Dabei hätte es noch mehr Vorsprung sein können, denn "Motocross-Shop.de" erhielt eine Zeitstrafe von 10 Minuten, was sie zu diesem Zeitpunkt ziemlich zurück geworfen hatte - Doch in der Eile und Aufregung hatte der Fahrer beim Wechsel den Transponder vergessen! Aufgeregt wie er war, wendete er und fuhr in der Boxengasse entgegen der Fahrtrichtung. Die Rennleitung schritt ein und man sieht, dass für Sicherheit und Ordnung ohne Ansehen der Person gesorgt wurde!

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Besondere Probleme mit der Sicht hatte in der Nacht Sascha Eckert der für das spätere Siegerteam TM-Racing Germany am Start war - Der Scheinwerfer beleuchtete aber auch nur den Staub vor ihm und nicht den Boden. Vorher getestet hatte er das aber auch nicht, denn sein Motorrad hatte er in der Woche vor dem Wettbewerb verkauft - und hatte von einem Freund eine andere Maschine zur Verfügung gestellt bekommen! "Die kleine 144er TM hat immerhin den Vorteil, dass man damit vier Runden am Stück fahren kann, bevor man zum Tanken an die Box kommen muss," meinte Eckert anschließend und wetzte im Verlauf des Sonntags seine Scharte wieder aus und brachte das Team letztlich in Führung und zum Sieg.

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2012-05-24-Menzel Sieger IronmanEinen Start-Ziel-Sieg fuhr Benny Menzel auf seiner 450er KTM: Seit einigen Jahren immer wieder Zweiter in der Iron-Man-Klasse wollte er wenigstens einmal gewinnen! In diesem Jahr schien das bei 45 (!) eingeschriebenen Marathon-Fahrern ein ganz besonderes Kunststück zu werden und es war nicht nur Masse, sondern auch Klasse am Start, denn nach zwei Dritteln der Distanz hatte Menzel immer noch keinen deutlichen Vorsprung herausgefahren. Doch sein absuluter Wille (und seine Betreuer) riß ihn immer wieder hoch, zurück auf das frisch gewartete Motorrad und zurück auf die Piste. Am Ende hatte er alleine 45 Runden zurückgelegt - Damit hätte er auch den achten Platz bei den Prestige-Fahrern belegt oder wäre ganz alleine im Mittelfeld bei den Sportfahrern gelandet! Eine Leistung, die nicht hoch genug angerechnet werden kann. "Ich wolte nur unbedingt einmal gewinnen, jetzt starte ich nicht mehr," meinte er anschließend - doch dass sie nicht mehr wiederkommen wollen sagen rund die Hälfte aller Fahrer - die im nächsten Jahr dann doch wieder am Start zu diesem ganz besonderen Erlebnis stehen.
Menzel hatte bei der Siegerehrung noch eine weitere Aufgabe zu bestehen: Als besonderer Preis durfte er soviel RedBull-Dosen mit nach Hause nehmen, wie er hochheben konnte - sein Team feuerte ihn jedenfalls besonders lautstark an!


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Nachts werfen die Scheinwerfer Leuchtspuren wie Blitze in den Himmel ...


DIE ERGEBNISSE

Iron-Man (ein Mann - ein Motorrad): Hier klicken!

Prestige-Klasse (vier Männer - ein Motorrad): Hier klicken!

Sportfahrer (vier Männer - vier Motorräder: Hier klicken!

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Siegerehrung Sportfahrer


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(Fast) das Beste zum Schluß: Alle Biker durften auf dem Weg zur Siegerehrung eine Ehrenrunde auf dem Lausitzring drehen!


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