Anspruchsvolle Strecke, sommerliche Temperaturen und viele teilnehmende Sand-Spezialisten: Das ADAC MX Masters im norddeutschen Tensfeld hatte es in sich. Obwohl es am Rennsonntag mit 26 Grad zwei Grad kälter war als am Vortag, blieb die konstante Hitze dieselbe. Durch die enorme körperliche Anstrengung zeigten die Fahrer schnelle Ermüdungserscheinungen, daher war deutlich mehr Konzentrationsfähigkeit auf dem 1.830 Meter langen Rennkurs des MCE Tensfeld gefragt.

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Marcus Schiffer (Team Suzuki Waldmann) zeigte nicht nur im Qualifikationstraining am Samstag, dass er aus gutem Grund als einer der Top-Spezialisten im Sand gilt. Auch bei den Rennen am Sonntag bewies der gebürtige Kölner, dass er problemlos die starke Konkurrenz aus den Niederlanden und aus Belgien hinter sich lassen kann. Obwohl er sich bedingt durch zwei Stürze und einen schlechten Start gleich zweimal im ersten Lauf von Rang 25 nach vorne arbeiten und sich mit Platz sechs zufrieden geben musste, siegte der zweifache ADAC MX Masters-Gewinner souverän im zweiten Lauf. Sein Gesamtergebnis: der Tagessieg. "Ich habe im ersten Lauf sehr viel Energie auf einmal verbraucht, in der zweiten Runde konnte ich das besser dosieren und besser in meinen Rhythmus finden. Ich fühle mich im Sand eben sehr wohl und ich denke, das habe ich heute bewiesen", erklärte der 26-jährige.  

Masters-Pilot Mike Stender aus Eutin (Team Castrol Power 1 Moto-Web) hatte am Ende des Tages mit einem 14. und einem 15. Platz in den beiden Läufen die beste Wertung von den teilnehmenden norddeutschen Piloten. Sichtlich erschöpft, aber erleichtert meinte der 23-jährige: "Ich habe am Ende beinahe unter meinem Helm geheult, weil ich dachte, ich schaffe den zweiten Lauf nicht mehr. Das war so anstrengend, ich bin hier komplett an meine Grenzen gegangen. Im Training ist die Piste hier nicht mal annähernd so anstrengend, deswegen waren die Rennen auf einem ganz anderen Niveau für mich und ich bin einfach nur glücklich über die für mich guten Ergebnisse."  

ADAC MX Youngster Cup  

Im ADAC MX Youngster Cup zeigte sich in Tensfeld der in Südafrika geborene Niederländer Calvin Vlaanderen (KTM Bodo Schmidt Motorsports) nach seinem Pech bei der letzten Masters-Veranstaltung in Aichwald wieder in Höchstform. Der Teenager sicherte sich mit einem Platz zwei im ersten Lauf und einem ersten Platz im zweiten Lauf den Tagessieg und erreichte damit alles, was er sich für dieses Rennwochenende vorgenommen hatte: Sieg über seinen härtesten Konkurrenten Luca Nijenhuis (MX Promotion / Gebben Racing, Kawasaki) und Übernahme der Tabellenführung. "Es scheint, als wäre ich ein geborener Sand-Fahrer. Dabei mag ich Hartboden eigentlich viel lieber", lachte der neue Spitzenreiter in der Gesamtwertung. Als zweitbester Pilot wurde Nijenhuis geehrt, Platz drei ging an Arminias Jasikonis aus Litauen (Steel Mustang Racing, KTM).

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Calvin Vlaanderen

Aus norddeutscher Sicht waren die Läufe im ADAC MX Youngster Cup weniger erfolgreich. Nico Busch aus Nützen bei Bad Segeberg (BvZ Racing Team) wurde Vorletzter seiner Klasse, zeigte sich aber dennoch erleichtert, den zweiten Lauf nach einem Ausfall im ersten Rennen bis zum Ende gefahren zu haben.  

Ladies' Race  

Wie bereits im Qualifikationstraining blieb die derzeitige WM-Führende Kiara Fontanesi (Yamaha) auch bei den Rennen ungeschlagen. Die Italienerin lag im ersten Lauf mit 38 Sekunden vorne, im zweiten Lauf war sie ihren Verfolgerinnen 24 Sekunden voraus. Dennoch schaffte es die Top-Fahrerin nicht, ihre Bestzeit aus dem Qualifikationstraining zu halten. Beim zweiten Rennen war die 20-jährige ganze 20 Sekunden langsamer als am Samstag. "Ich hatte niemanden, der mich gepusht hat oder mit dem ich mich messen konnte. Deswegen war es sehr schwer für mich, mein Tempo zu halten", so Fontanesi.

Die WM-Achte Anne Borchers aus Sachsen-Anhalt (H. u. K Motorsport, Suzuki) stand als Zweite auf dem Siegerpodest, Dritte wurde die Ladies' Race-Mitorganisatorin Larissa Papenmeier-Picoto aus Nordrhein-Westfalen (Twenty Suspension Suzuki). "Unser Fahrerfeld war sehr stark und jede einzelne Teilnehmerin hat sich hier in Tensfeld gut geschlagen. Ich bin stolz auf meine Mädels", freute sich die Vize-Weltmeisterin von 2009. Beste Norddeutsche wurde die Nordfriesin Annika Richter aus Leck (BvZ Racing Team). Für die Lokalmatadorin war es eine echte Ehre, gegen internationale Pilotinnen anzutreten. "Ich bin vorher noch nie gegen MX-Größen wie beispielsweise Kiara Fontanesi gestartet. Das hat mich enorm motiviert und mich gleichzeitig auch schneller gemacht", berichtete die 14-jährige.  

Am 09. und 10. August trifft sich die europäische Motocross-Elite im sächsischen Jauer nordöstlich von Dresden. Als Lokalmatador geht bei der fünften von insgesamt acht Veranstaltungen der Masters-Pilot Dominique Thury (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) an den Start. Der 21-jährige hat auf der 1.700 Meter langen Lehmbodenstrecke "Am Hahneberg" richtig springen gelernt und will seinen Heimvorteil nutzen, um auf seiner Trainingspiste zu punkten: "Ich kenne die vielen anspruchsvollen Passagen und Tables besser als die Konkurrenz. Deswegen werde ich auf jeden Fall versuchen, diesen Vorteil für mich zu nutzen und unter die Top Ten zu fahren", gab der Motocrosser an. Der Verein MC Jauer e.V. richtet 2014 erst das zweite Mal ein Event im Rahmen der beliebtesten Motocross-Serie Europas aus. Zum Debüt im vergangenen Jahr kamen mehr als 7.000 Zuschauer.

Ergebnis MX Masters

Ergebnis MX Youngster

Ergebnis Ladies´ Race


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