Bei idealen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um die 20 Grad und top präparierter Strecke machte das ADAC MX Masters zur vierten Runde Halt im norddeutschen Tensfeld. Tausende begeisterte Zuschauer erlebten spannende Rennen und sahen am Ende des Tages neue Meisterschaftsleader im ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Masters.
Die beiden Rennen der ADAC MX Masters-Klasse wurden von Gaststarter Kevin Strijbos (#22, JWR Yamaha) souverän gewonnen. Der WM-Routinier machte es erst im zweiten Rennen richtig spannend, als er einen schwachen Start erwischte und sich durch das halbe Feld nach vorne kämpfen musste. Schon in Runde sechs hatte sich der Belgier auf Rang zwei nach vorne geschoben, doch dort wurde sein Vorwärtsdrang zunächst gestoppt. „Jens Getteman war ein ganzes Stück vor mir und hat ein beachtliches Tempo vorgelegt“, zollte Strijbos seinem Landsmann Respekt. „Ich kam und kam nicht näher und musste darauf hoffen, dass er müde wurde."
Diesen Gefallen tat ihm Getteman (Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil) gezwungenermaßen auch. „Ich hatte ein super Rennen und war wirklich schnell unterwegs, doch fünf Runden vor Ende des Rennens kam der Mann mit dem Hammer, und er hat mich nicht nur einmal getroffen“, schilderte Getteman seinen konditionellen Einbruch sehr anschaulich. „Ich musste mein Tempo drastisch drosseln und habe mich darauf konzentriert den zweiten Rang nach Hause zu bringen.“
Da Getteman schon im ersten Lauf als Zweiter ins Ziel gekommen war und Tanel Leok (A1M Husqvarna) im zweiten Rennen ohne Punkte blieb, übernahm der Belgier die Spitze der Meisterschaftswertung und zeigte sich hocherfreut über die Führung. „In Führung liegend in die zweite Hälfte der Meisterschaft zu gehen, ist ein super Gefühl und stimmt mich sehr positiv für die drei Rennen, die wir noch im Kalender haben“, freute sich der neue ADAC MX Masters Leader. „Jetzt gilt es die Konzentration hoch zu halten und das Redplate nicht mehr abzugeben.“
Gaststarter Jeffrey Dewulf (WZ-Racing/KTM) fuhr zweimal auf Rang drei. Direkt hinter dem Belgier platzierte sich Dennis Ullrich (Bodo Schmidt Motorsport/Husqvarna) zweimal auf Rang vier, verbesserte sich auf Tabellenrang zwei und blieb damit voll in seinem persönlichen Plan. „Es ist ja bekannt, dass ich nicht gerne im Sand fahre“, grinste der viermalige Masters-Champion nach dem Rennen. „Aber diesmal habe ich die Vorbereitung auf das Rennen hier sehr ernst genommen und in den letzten Wochen sehr viel auf Sandstrecken trainiert. Das hat sich ausgezahlt und ich konnte meinen Rückstand in der Meisterschaft recht überschaubar halten. Mit den letzten drei Rennen auf Hartboden beginnt die alles entscheidende Phase der Meisterschaft, auf die ich mich schon sehr freue.“
Leok erst ohne Sprit, dann Sturz
Bei Tanel Leok hielt sich die Freude hingegen in Grenzen. Der Este war als Meisterschaftsführender nach Tensfeld gereist und erlebte dort ein rabenschwarzes Wochenende. Nach einem schlechten Start im ersten Lauf, hatte sich der Este bis auf Rang vier verbessert, ehe er in der letzten Runde 20 Meter vor dem Ziel ohne Kraftstoff liegenblieb. „Wir hatten nach der Besichtigungsrunde nicht nachgetankt, weil es bisher noch nie Problem mit dem Benzin gab“, ärgerte sich der Este. „Im zweiten Lauf bin ich auf Platz drei liegend gestürzt. Ich konnte zwar weiterfahren, allerdings war mein Rahmenheck bei dem Crash gebrochen und ich musste wenig später aufgeben. Ein Wochenende zum Vergessen.“
ADAC MX Youngster Cup
Jeremy Sydow (DIGA-Procross Husqvarna) durfte in Tensfeld seinen dritten Tagessieg in Folge im ADAC MX Youngster Cup feiern und übernahm damit die Spitze in der Meisterschaftswertung. Im ersten Rennen musste sich der Chemnitzer noch dem bis dato Meisterschaftsführenden Rene Hofer (KTM Junior Racing) geschlagen geben, konnte jedoch im zweiten Rennen mit einem souveränen Auftritt den Sieg und die Führung im ADAC MX Youngster Cup feiern.
„Die letzten Rennen sind wirklich gut für mich gelaufen“, freute sich der Chemnitzer. „Obwohl ich das erste Rennen in Fürstlich Drehna verletzungsbedingt verpasst habe, liege ich jetzt schon in der Gesamtwertung vorne. Jetzt möchte ich natürlich auch dort bleiben und werde die nächsten Rennen alles daran setzen, den ersten Platz nicht mehr abzugeben.“ Genau das war Hofer in Drehna passiert. Der Österreicher musste kurz nach seinem eindrucksvollen Sieg im ersten Rennen einen herben Dämpfer hinnehmen, denn er konnte aufgrund eines technischen Defektes nicht am zweiten Rennen teilnehmen und verlor dabei die Führung in der Meisterschaft.
Bastian Bogh Damm (WZ-Racing/KTM) sammelte mit Rang zehn im ersten Durchgang und vor allem mit dem dritten Platz in zweiten Rennen genügend Punkte, um sich auf Rang zwei der Punktewertung zu halten. Tagesrang zwei in Tensfeld ging hingegen an Cyril Genot (A1M Husqvarna), der trotz dem Platz auf dem Treppchen mit seinen Starts haderte.
„Ich habe mich heute selbst eingebremst mit meinen schwachen Starts“, ärgerte sich der Belgier. „Wenn du nicht von Beginn an vorne dabei bist, kannst du nicht um den Sieg kämpfen, daran muss ich für die Zukunft arbeiten.“ Dritter wurde Glen Meier (Team Specialmontering/Yamaha), der mit den Rängen fünf und vier eine sehr konstante Leistung zeigen konnte. „Im Vergleich zu den vergangenen beiden Rennen, ist es hier endlich mal wieder gut gelaufen“, freute sich der Däne. „Ein Platz auf dem Siegertreppchen ist immer toll, jetzt muss ich den Schwung mit zu den nächsten Rennen nehmen. Ich fahre auch gerne auf hartem Boden und freue mich schon auf die nächste Runde in Gaildorf.“
ADAC MX Junior Cup 125
Simon Längenfelder (WZ-Racing/KTM) setzte seine beeindruckende Siegesserie auch in Tensfeld fort. Der 15-Jährige zeigte auch auf dem tiefen Sandboden in Norddeutschland keine Schwäche und hielt die Konkurrenz locker auf Distanz. „Es läuft dieses Jahr wirklich gut“, freute sich der Bayer über den vierten Sieg im vierten Rennen. „Ich hoffe, dass ich so weitermachen und am Ende des Jahres auch den Titel nach Hause bringen kann.“
Mike Gwerder (Kini KTM Junior Pro Team) wurde zum dritten Mal in diesem Jahr Zweiter und zeigte sich trotzdem kämpferisch. „Simon ist diese Saison einfach schwer zu schlagen“, räumte der Schweizer nach dem Rennen ein. „Ich war auch hier in Tensfeld nahe dran, aber es hat leider nicht gereicht. Trotzdem gebe ich natürlich nicht auf! Noch sind zwei Rennen zu fahren und ich werde weiter dranbleiben.“
Auf Rang drei feierte der letztjährige Sieger des ADAC MX Junior Cup 85, Camden McLellan (Kosak Racing Team/KTM) sein erstes Podium in der 125er Klasse. „Eigentlich habe ich mich hier in Tensfeld gar nicht so richtig wohl gefühlt“, wunderte sich der Südafrikaner. „Ich fand keinen guten Flow auf dem Kurs und hatte im zweiten Lauf auch noch Probleme mit meinem Magen. Umso mehr freue ich mich, dass ich endlich auch in der 125er Klasse den Sprung aufs Podium geschafft habe. Ich hoffe das war nicht das letzte Mal in diesem Jahr.“
Die besten Szenen vom ADAC MX Masters werden auch 2019 weltweit im TV und Internet zu sehen sein. Der Sender Motorvision TV zeigt die Highlights der sieben Rennwochenenden in einem 25-minütigen Magazin in mehr als 100 Ländern. Bei Sport1+ sind die Highlights vom ADAC MX Masters in Tensfeld erstmals am 27. Juli ab 09:00 Uhr zu sehen, Motorvision International zeigt das Magazin erstmals am 28. Juli ab 13:30 Uhr.
Ergebnis ADAC MX Masters
Ergebnis ADAC MX Youngster Cup
Ergebnis ADAC MX Junior Cup 125