18 Grad und bewölkt - die Wetterprognose wäre für jeden Sommerurlauber ein schlechter Tag gewesen, für das ADAC MX Masters im schleswig-holsteinischen Tensfeld hätte es nicht besser sein können. Nach spannenden Qualifikationsläufen am Samstag wurde den Besuchern auch am Rennsonntag ein nervenaufreibendes Event geboten.
Vor allem Thomas Kjer Olsen (#61, Bodo Schmidt Motorsport, Husqvarna) profitierte auf der 1.850 Meter langen Strecke des MCE Tensfeld e.V. von seiner Erfahrung als Sand-Spezialist. Mit zwei zweiten Plätzen freute sich der Däne am Ende über den Tagessieg und ließ sich von dem Zweitplatzierten Kevin Strijbos (30, Team Suzuki World MXGP) und dem Tagesdritten Arminas Jasikonis (18/LIT, Team Suzuki World MXGP) gebührend mit Champagner besprühen.
"Hier sind unheimlich viele große Namen an den Start gegangen und auch die Strecke war schwer zu fahren. Daher bin ich natürlich total stolz, dass ich hier so punkten und somit meinen zweiten Tagessieg in dieser Saison einheimsen konnte", freute sich der Fahrer des Bodo Schmidt Motorsport Teams, der bereits beim ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna ganz oben auf dem Siegerpodest stand. Ohnehin gehört Olsen derzeit zu den Überfliegern der Szene, ist er doch gerade auf dem besten Weg, 250ccm Europameister zu werden. Seine Eltern und seine Großeltern waren an diesem Wochenende extra mit nach Norddeutschland gereist, um ihren Sprössling tatkräftig zu unterstützen.
Für ADAC MX Masters-Pilot Dennis Ullrich endete der Sonntag in Tensfeld mit einem weniger zufriedenstellenden Ergebnis. Der 22-Jährige konnte auf der Tiefsand-Strecke nicht an seine bisherigen Saison-Erfolge anknüpfen und verlor mit einem neunten Gesamtplatz die Führung an seinen Teamkollegen Harri Kullas (25, KTM Sarholz Racing Team). Kullas (152 P.) hat sechs Zähler Vorsprung auf die punktgleichen Ullrich und Olsen.
Lokalmatador Stender ist zufrieden
Lokalmatador Mike Stender (25, Team Castrol Power1 Suzuki Moto-Base) landete nach beiden Läufen am Sonntag auf einem soliden zwölften Platz, zeigte sich aber dennoch zufrieden mit seinem Einsatz am Rennwochenende in seiner Heimat Norddeutschland. "Das Fahrerfeld hier war einfach extrem stark. Von den vielen WM-Piloten, die sich angemeldet hatten, waren sehr viele mit dabei, die auf Sand spezialisiert sind. Insofern werte ich es als tolle Erfahrung und bin jetzt nicht all zu frustriert", kommentierte der Eutiner seine Leistung.
ADAC MX Youngster Cup
Die beiden Rennen im ADAC MX Youngster Cup wurden vor allem von dem spanischen Ausnahmetalent Jorge Prado und dem Niederländer Bas Vaessen dominiert. Im ersten Lauf lieferten sich die Teenager einen erbitterten Kampf und machten es durch zahlreiche Überholmanöver und damit verbundene Führungswechsel bis zur letzten Sekunde spannend. Am Ende überzeugte Vaessen und zog kurz vor knapp noch einmal an seinem Rivalen vorbei.
In Lauf zwei lief es anfänglich dann jedoch nicht so vorteilhaft für den Suzuki-Piloten. Der Niederländer musste sich nach einem Ausrutscher direkt in der ersten Kurve nach dem Start nach vorne arbeiten. Dies tat er jedoch mit Bravour, schaffte es der 18-Jährige final sogar noch bis auf den dritten Platz. Für die Gesamtwertung des Tages verhalf der Sieg in Lauf eins und der dritte Rang in Lauf zwei zum zweiten Gesamtplatz, was Vaessen jedoch keinesfalls glücklich stimmte. "Ich wäre heute gern mit dem Red Plate nach Hause gefahren, daher bin ich schon etwas enttäuscht. Die Rennen waren allerdings einfach nur der Wahnsinn und haben unheimlich viel Spaß gemacht. Wenn es so eine knappe Kiste ist, dann ist der Adrenalinkick nämlich noch mal größer", erklärte der Suzuki-Yoingster.
Jorge Prado
Tagessieger wurde am Ende der 15-jährige Prado, der seine Gast-Teilnahme am ADAC MX Masters im Norden der Republik sichtlich genoss: "Bas und Miro waren sehr starke Gegner, das hat mich extrem herausgefordert. Die Organisation des Masters ist wirklich beeindruckend und bietet einen großen Anreiz für jeden Top-Fahrer", so der Junioren-Weltmeister von 2012. Als Dritter ließ sich der ADAC MX Youngster Cup-Spitzenreiter Miro Sihvonen feiern.
ADAC MX Junior Cup
Im ADAC MX Junior Cup war der 13-Jährige Este Meico Vettik der Beste. Mit einem Sieg in Lauf eins und einem vierten Platz in Rennen zwei sicherte sich der junge KTM-Pilot den Tagessieg und freute sich, dass er den Abstand zum Erstplatzierten Russen Maksim Kraev und dem Zweitplatzierten Österreicher Rene Hofer in der Tabelle verringern konnte.
Ergebnis MX Masters
Ergebnis MX Youngster
Ergebnis MX Junior