simon laengenfelder 2025 ktm 250 sx f darwin

Simon Längenfelder ist Weltmeister


Eine Geschichte über den Jungen aus Franken, der eigentlich einmal Feuerwehrmann werden wollte – und nun Motocross-Weltmeister ist.


Schon im Alter von fünf Jahren saß Simon Längenfelder beim Schnuppertraining erstmals auf einem MX-Bike. Der Sport ließ ihn seitdem nicht mehr los. Zwar stürzte er bei seinem allerersten Rennen mit sechs Jahren noch direkt am Start, doch der Junge aus Regnitzlosau gab nicht auf. Über die Nordbayern/Thüringenmeisterschaft führte ihn sein Weg zu den MX Masters und schließlich mit WZ-Racing in die EMX125. Dort setzte er beim Saisonfinale 2019 in Lommel mit einem Gesamtsieg ein dickes Ausrufezeichen.
Die Szene nahm den jungen Franken sofort ernst. Für 2020 unterschrieb er seinen ersten großen Vertrag bei Diga Procross. Gemeinsam mit Teamkollege Jeremy Sydow bewegte er erstmals Werksmaterial – als Teil des GASGAS-Junioren-Teams in der Weltmeisterschaft. Der Aufbau folgte Schritt für Schritt.

Der Schritt zu DeCarli

2022 wechselte Längenfelder zum renommierten DeCarli Racing Team. Unter der Leitung von Claudio De Carli hatten Legenden wie Tony Cairoli und Jorge Prado zuvor Titel um Titel gesammelt. Die Erwartung war klar: Auch Längenfelder sollte eines Tages Weltmeister werden. Auf den rot lackierten Werksbikes verbesserte er sich Jahr für Jahr. Podiumsplätze und Grand-Prix-Siege waren der Beweis, dass er auf dem richtigen Weg war – doch für den ganz großen Wurf reichte es zunächst nicht.
In den Jahren 2022, 2023 und 2024 zeigte der Franke vor allem Konstanz, Kampfgeist und unzählige Holeshots. Dreimal hintereinander wurde er Dritter in der Weltmeisterschaft. Doch 2025 war die Serie gebrochen – es kam, wie es kommen musste.

Die Saison 2025 – ein Schlagabtausch bis zum Schluss

Die Konkurrenz war auch in diesem Jahr enorm: Andrea Adamo, Kay De Wolf und Sacha Coenen zählten zu den Titelanwärtern. Schon früh entwickelte sich ein packender Schlagabtausch. In Ernée übernahm Längenfelder erstmals das rote Nummernschild des WM-Führenden, musste es beim Heim-GP in Teutschenthal jedoch gleich wieder abgeben. In Kegums schlug er zurück – und gab die Führung bis zum Finale nicht mehr aus der Hand.
Doch einfach wurde es nicht. Rückschläge wie in Arnhem und Lommel beantwortete Längenfelder mit Siegen in den folgenden Rennen. Hauptgegner blieb Kay De Wolf, der bis zum letzten Grand Prix alles auf eine Karte setzte.

Das MX2-Finale in Australien

Beim letzten Saisonlauf in Darwin betrug Längenfelders Vorsprung lediglich 13 Punkte. De Wolf attackierte kompromisslos und brachte ihn in beiden Läufen sogar vom Motorrad. Im strömenden Regen kämpfte sich Längenfelder trotzdem Position um Position nach vorne. Dann die Wende: An De Wolfs Husqvarna trat Rauch aus – Motorschaden! Der Titel war wieder greifbar.
Kurz darauf wurde das Rennen wegen der extremen Bedingungen abgebrochen. Das Chaos war groß, doch bald herrschte Gewissheit: Kay De Wolf gewann den GP vor Simon Längenfelder und Andrea Adamo – doch der Franke hatte genügend Punkte gesammelt und krönte sich erstmals zum Weltmeister.

Stimmen des Weltmeisters

Nach dem Triumph sagte Längenfelder:
„Ich bin jetzt drei Mal Dritter in dieser Meisterschaft geworden, und die letzten zwei Jahre waren durch meine Verletzungen wirklich hart. Ich war nicht bereit, die anderen waren besser vorbereitet. Aber dieses Jahr konnte ich mich zusammenhalten. Manchmal fühlt sich Gewinnen leicht an, während Verlieren das Schwerste ist – und gleichzeitig das, wo man am meisten lernt. Ich bin einfach unglaublich glücklich, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat. Heute war verrückt. Es war schwer, überhaupt zu verstehen, was gerade passiert, und mit so viel Regen habe ich hier nie gerechnet.“

Herzlichen Glückwunsch, Simon!