Gajser mxgp world champ 2016

Die WM ist entschieden. Tim Gajser (MXGP) und Jeffrey Herlings (MX2) heißen die Motocross-Weltmeister 2016. Für beide war die Sache bereits nach dem ersten Lauf auf dem Charlotte Motor Speedway in North Carolina gelaufen. Gajser reichte Platz vier, weil Tony Cairoli mit Fieber nur Dreizehnter wurde. Herlings gewann sein Rennen vor den beiden US Stars Cooper Webb und Austin Forkner.

Tim Gajser: "Es ist unglaublich diesen Titel zu gewinnen. Ich kann es kaum fassen. Letztes Wochenende in Assen hatten wir zwei schreckliche Rennen, und es zog mich nach unten. Ich musste mich sammeln in den letzten Tagen und an mich glauben. Wir hatten eine phantastische Saison, ich sagte mir, dass wir die Saison so nicht beenden können. Wir müssen zurück in  die Spur finden und den Titel hier gewinnen. Auf dem Podest in Charlotte zu stehen, ist perfekt. Ich möchte Honda sehr danken, HRC, dem Team, meiner Familie, meinem Vater, wir haben unser ganzes Leben so hart dafür gearbeitet, und das zweite Jahr in Folge das bestmögliche Ergebnis erreicht - und das ist die WM-Krone."

War es 2015 Romain Febvre, der als Rookie eindrucksvoll den MXGP-Titel holte, ist der Erfolg von Gajser noch höher anzusiedeln. Der slowenische Teenager dominierte den Saisonstart in Katar, holte sich die Tabellenführung in Teutschenthal von Febvre zurück, und war fortan das Maß der Dinge. Für Honda endet damit eine sehr, sehr lange Durststrecke. Seit Einführung der Kategorie MX1 (jetzt MXGP) im Jahr 2004 waren die Roten stets Zuschauer, wenn der Titel entweder an Yamaha, Suzuki oder KTM vergeben wurde. Die Entscheidung Gajser bereits mit 19 Jahren in die Königsklasse zu schicken, war goldrichtig.

Den Sieg in Charlotte holt sich Kawasaki-Gastfahrer Eli Tomac (1-1), Rang drei hinter Gajser (4-2) geht an Jeremy van Horebeek (3-5). Max Nagl erwischte einen mittelprächtigen Tag. Der Deutsche wird in Lauf eins nach Sturz Zehnter. Es folgte ein neunter Rang in Lauf zwei. In der WM hat Nagl vor dem Finale 38 Punkte Rückstand auf den zweitplatzierten Tony Cairoli und 16 Zähler Vorsprung auf Febvre.



Unmittelbar vor Tim Gajser buchte Jeffrey Herlings seinen dritten MX2-Titel nach 2012 und 2013. Der 21-Jährige KTM-Werkspilot landete seinen 25. Laufsieg der Saison, anschließend brachen alle Dämme. "Ich bin super, super happy", strahlte ´The Bullet´. "Nach all dem, was ich durchgemacht habe mit dem gebrochenen Oberschenkel, der ausgekugelten Hüfte, zwei gebrochenen Schlüsselbeinen und dem Beinaheverlust eines Fingers. Es ist Nummer drei, und hoffentlich kommen noch mehr. Die beiden stärksten Amerikaner waren hier, Webb und Forkner. Webb ist der amtierende (250ccm) Champion und ich habe ihn im ersten Lauf geschlagen, dann er mich im zweiten. Ich denke, die Konkurrenz in den USA ist stärker, aber wir haben den Titel gewonnen, und das zählt."

Für Webb, der im zweiten Lauf eine unglaubliche Aufholjagd bis an die Spitze zeigte, war es das letzte Rennen mit seiner Yamaha YZ250F. Der 20-Jährige Ausnahmekönner fährt nächstes Jahr als Teamkollege von Chad Reed gegen Ken Roczen, Ryan Dungey, Eli Tomac und Co.

Austin Forkner zeigte einen Tag nach seinem 18. Geburtstag und eine Woche nach seiner Auszeichnung als "Rookie of the Year", dass ihm die Zukunft gehört. Das MX2-Podium: Webb (2-1), Herlings (1-3), Forkner (3-2).

Herlings Staff Charlotte 2016

Ein Sonderlob geht an den Veranstalter. Hurricane Hermine zwang freitags zur Komplettabsage des Programms. Stundenlanger Starkregen prasselte auf die eigens gebaute Piste. Aber am Renntag herrschten nahezu perfekte Bedingungen. Die jeweils zweiten Läufe wurden unter Flutlicht gefahren.

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Fotos: HRC, Ray Archer