Ken Roczen, Ryan Dungey, James Stewart und Chad Reed, das sind die Hochkaräter in der am Samstag beginnenden U.S. Motocross Meisterschaft. Gerade auch ohne Supercross-Champ und Titelverteidiger Ryan Villopoto verspricht der kommende "Outdoor" Sommer Spannung pur und einen offenen Ausgang.

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Für Ken Roczen ist es der erste Anlauf auf einen 450ccm MX-Titel seit seinem Profi-Debüt 2009. Nach einer gelungenen Supercross Tour als Aufsteiger in die Königsklasse, gilt es erneut gegen die Ex-Meister Dungey (2010, 2012), Stewart (2008) und Reed (2009) zu bestehen. Neben diesen vier Ausnahmeathleten zählt das Honda-Trio Justin Barcia, Eli Tomac und mit Abstrichen Trey Canard zum Favoritenkreis. Tomac, der sich letztes Jahr einen harten Fight mit Roczen um die 250er Krone lieferte, ist wie der Deutsche Rookie auf dem 450ccm Bike.

In einer Online-Umfrage der U.S. Publikation RacerX prognostizierten jeweils rund ein Drittel der Leser Dungey oder Stewart als Meister 2014. Roczen erhielt rund 10% der Stimmen, knapp hinter Chad Reed.

Die Liste der weiteren Fahrer mit Top 10 Chancen ist lang: da ist die Kawasaki-Werkscrew mit Jake Weimer und Brett Metcalfe (Villopoto-Ersatz), Andrew Short mit seiner BTO Sports KTM, Mike Alessi, die Yamaha-Truppe mit Justin Brayton und Josh Grant sowie das RCH Suzuki Team mit den Neuzugängen Ivan Tedesco und Weston Peick. Der mehrfache Supercross-Vizemeister Davi Millsaps debütiert unterdessen nach langer Verletzung mit der Rockstar Energy KTM.

250ccm

Nach dem Abgang von Tomac und Roczen werden die Karten neu gemischt. Eine Prognose scheint fast unmöglich, aber am höchsten sind die Ex-Meister Dean Wilson und Blake Baggett (beide Pro Circuit Kawasaki) gewettet. Deren Teamkollege Adam Cianciarulo ist fast noch höher einzuschätzen. Der Teenager wird jedoch wie letztes Jahr den Saisonstart verpassen.

Im KTM-Lager heissen die Hoffnungsträger Marvin Musquin und Jason Anderson. Ex-Weltmeister Musquin landete 2013 hinter Tomac und Roczen, Anderson ist mit seinem Westküsten-Supercrosserfolg der endgültige Durchbruch gelungen. Der Australier Dean Ferris ist in seiner Rookiesaison ein Fragezeichen mit Podestpotenzial.

Ob Honda mit Justin Bogle oder Ex-WM-Pilot Zach Osborne die Titelverteidigung gelingt, scheint fraglich. Eher muss man die Yamaha-Youngster Jeremy Martin und Cooper Webb beachten, die vor Jahresfrist beide auf Anhieb in die Top ten fuhren. Und dann sind da noch Cole Seely und Matt Bisceglia (beide Honda), Justin Hill (Kawasaki) sowie Joey Savatgy (KTM).

Der Auftakt findet zum ersten Mal seit 2009 wieder auf der Traditionsstrecke in Glen Helen statt. Es folgen 11 weitere Stationen bis zum 23. August, darunter mit Crawfordsville eine neue Strecke. Serienpromoter MX Sports hat eine Vereinbarung mit der U.S. Anti-Doping Agentur USADA abgeschlossen. Nach den Standards der Welt Anti-Doping Agentur WADA werden erstmals im Rahmen der U.S. Motocross Meisterschaft Dopingkontrollen stattfinden.