Heute kommt die Bestätigung. Clement Desalle hat sich bei seinem High-Speed-Crash in Russland das Schein- und Wadenbein gebrochen. Der Belgier wurde inzwischen operiert, er wird lange Zeit ausfallen. Auch seine Markenkollgen Alessandro Lupino und Evgenji Bobryshev hat es arg erwischt.
Desalle konnte die letzten beiden Jahre den Russland-GP gewinnen, letzte Saison besiegte er dabei einen fast unschlagbaren Jeffrey Herlings. Jetzt das maximale Kontrastprogramm und der schlimme Sturz im ersten Lauf in Orlyonok. Damit verbunden ist das erneute Scheitern im Kampf um den WM-Titel. Der Wallone ist nach GP-Siegen der dritterfolgreichste Fahrer im Feld hinter Tony Cairoli und Herlings.
Der dreifache Vizeweltmeister (2010-2012-2013, Suzuki) hat seit seinem Wechsel zu Kawasaki im Jahr 2016 vier Grands Prix gewonnen, es aber nicht in die Top drei der MXGP-Endabrechnung geschafft. Desalles aktueller Werksvertrag läuft bis Saisonende 2019.
Nicht weniger schlimm verletzt ist der Italiener Alessandro Lupino. Der Pilot im holländischen Gebben Van Venrooy Team hat sich in Russland das Brustbein und vier Wirbel gebrochen. Der ehemalige 85ccm Juniorenweltmeister wurde in Italien operiert. Auch Lupino wird geraume Zeit ausfallen.
Das dritte offizielle Kawasaki-Team in der MXGP-WM ist die französische BOS Factory Truppe mit Bobryshev und Tommy Searle. Bobryshev wollte noch sein Heimrennen fahren und sich dann an seinem verletzten Handgelenk operieren lassen, aber der erfahrene Russe hat sich ebenfalls im ersten Lauf das rechte Schienbrein gebrochen.
Der Brite Searle schließlich startete erst gar nicht am Sonntag, nachdem samstags das Getriebe seiner KX450F den Dienst quittierte. Weil Teamneuling Searle in den letzten zwei Monaten vier technische Defekte durchlebte, entschloss er sich gemeinsam mit dem Team auf einen Start zu verzichten - obwohl man den Motor abends noch tauschte.
Es könnte also besser laufen für die Japaner. Desalles Teamkollege Julien Lieber liegt auf WM-Rang 10.
