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Am Wochenende beginnt in Kalifornien die AMA Outdoorsaison 2021. Für Ken Roczen ist es eine Rückkehr ins Motocross Racing, nachdem er letztes Jahr pausierte. In einer virtuellen Presserunde präsentierte sich der Deutsche zurückhaltend.

Roczens letzter Titelgewinn liegt fünf Jahre zurück. Damals gewann er mit Suzuki seinen zweiten 450ccm MX-Titel. Jetzt geht der 27-Jährige in seinen dritten Sommer auf der Pro Motocross Tour seit dem Wechsel zu Honda. Die Favoriten sind andere.


Roczens Statements in Auszügen

Wo er steht in Sachen Motocross

"Ich bin aufgewachsen im Motocross, aber ganz ehrlich, es fehlt ein wenig die Verbindung. Letztes Jahr waren alle am Rennen fahren, aber ich musste es ruhig angehen lassen. Ich habe keine Trainingseinheiten auf der Strecke absolviert, da hätte ich auch zu den Rennen kommen können. Dann ging es direkt zurück zum Supercross für mich. Also bin ich schon eine Weile kein Motocross gefahren. Es ist etwas ungewohnt. Ich habe keine Erwartungen an das Wochenende, nicht wirklich. Ich will sehen, wo ich stehe und mich jedes Wochenende verbessern."

Über seine Fitness und das Bike

"Ich würde nicht sagen, dass ich bei 100 Prozent bin, nicht, wenn ich es mit früher vergleiche. Motocross ging mir immer leicht von der Hand, weil ich es jedes Jahr gefahren bin. Ich habe es auch zwischendrin gemacht (während der Supercross Saison). Dieses Jahr war ich zum ersten Mal im Titelrennen, dort lag mein Fokus. Ich bin davor mehr Outdoor gefahren gegen Ende der Saison, das hätte ich wahrscheinlich dieses Jahr auch machen sollen."

"Wir haben ein neues Bike und mussten ein Basis-Setup finden. Am Anfang waren wir ziemlich weit weg, also haben wir daran gearbeitet. Ich bin den Weg gegangen zwischen Testen und Rennrunden im Training. Ich habe so viel wie möglich gemacht die letzten Wochen. Es ist schwer zu sagen, wie gut ich bin und wie ich mich in den Rennen fühlen werde. Es ist keine ideale Situation, aber ich nehme es so, wie es ist. Ich war fast die ganze Zeit in Kalifornien seit Supercross und es war nicht heiß. Es wird Gewöhnung brauchen an die heißen Rennwochenenden. Ich werde alles geben für Podestplätze und Siege, und um besser zu werden. Ich bin einverstanden mit meiner Position, gehe offen an die Aufgabe, werde schauen, wo die anderen stehen und von denen lernen, die im Moment vielleicht besser sind. Ich möchte jedes Wochenende besser werden."

Über die Zusammenarbeit mit HRC in Europa

"Soweit mir bekannt, hatten wir nicht viele Einstellungen aus Europa. Sie haben einen (BFR) Dämpfer, den wir nicht haben. Bei den anderen Fahrwerkseinstellungen sind wir in unsere Richtung gegangen. In der Zukunft etwas mehr zu wissen über das, was sie drüben haben, würde mir gefallen. Motocross ist ihr Spezialgebiet und sie machen das über das ganze Jahr. Ich weiß nicht zu 100 Prozent, welche Sachen sie aktuell unternehmen, aber wenn sie wollen, können sie zum Beispiel den Rahmen ändern. Wir haben uns mit dem befasst, was wir kennen."

"Trey Canard testet für unser Team, aber jeder mag sein Motorrad anders. Chase (Sexton) will sein Bike komplett anders haben als ich. Trotzdem wollen wir voneinander lernen, deswegen ist ein Teamkollege ein großes Plus. Ich bin ganz happy mit dem Setup, das wir in der kurzen Zeit gefunden haben. Es wird interessant, das unter Rennbedingungen zu fahren und auf verschiedenen Böden. Ich konzentriere mich mehr auf mich selbst und nicht zu sehr auf das Motorrad. Der Fahrer kann ausgleichen, wenn das Motorrad nicht perfekt ist. Es ist schwierig, das Bike für alle Bedingungen perfekt zu machen."

Über seine Motivation

"Meine Motivation für die Outdoors ist normal riesig. Ich habe mich immer wohler gefühlt, weil ich es schon länger mache. Aber mit den Verletzungen der Vergangenheit musste ich einige Saisons auslassen. Wenn man sieht, wie lange ich schon im Team bin, ist es traurig, aber ich bin fast nur die Hälfte der Zeit für sie Rennen gefahren. Die letzten Jahre habe ich viel Zeit in Supercross investiert. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich ziemlich schnell reinkomme die nächsten Wochen. Es fühlte sich für mich immer gewohnter an. Ich bin sicher nicht auf dem Level von 2016, aber das ist Vergangenheit. Vieles ist jetzt anders. Ich will mich im Motocross zurückmelden und eine Lernkurve zeigen. Ich bin unter Vertrag Meisterschaften zu gewinnen und will micht nicht da rausnehmen. Wir sollten nicht zu weit weg sein von der Pace, es wird interessant. Ich bin genau so gespannt wie alle, wie die Fans und die Medien."



Die Favoriten im 450ccm-Titelkampf sind mit oder ohne Roczen die üblichen Verdächtigen. Supercross-Doppelchamp Cooper Webb, Ex-Meister Eli Tomac in seinem letzten Sommer mit Kawasaki, Tomacs Teamkollege Adam Cianciarulo als amtierender Vizechamp sowie der Franzose Marvin Musquin, der insgesamt zweitbeste Outdoor-Crosser der letzten Jahre hinter Tomac.

Auch Roczens Teamkollege Chase Sexton und Justin Barcia muss man auf der Rechnung haben. Zach Osborne, der letzten Sommer überraschend die Krone holte, hatte Rückenprobleme. Der Titelverteidiger sieht sich bereit. Wo er genau steht, wird man sehen.

250ccm-Meister Dylan Ferrandis steht als Aufsteiger vor seiner ersten Outdoorsaison gegen Webb und Co. Es wird also auf jeden Fall eine neue Nummer 1 in der Viertelliterklasse geben. Eine Prognose scheint fast unmöglich, nachdem neun verschiedene Fahrer während der Supercross-Saison siegten. Jeremy Martin, Justin Cooper, Austin Forkner sowie Hunter und Jett Lawrence sind die Namen, die mit am häufigsten fallen.




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