Die Amerikaner sichern sich zum fünften Mal in Folge den Sieg beim Motocross der Nationen. Das Trio Ryan Dungey, Jake Weimer und Ivan Tedesco gewinnt im italienischen Franciatorta vor Frankreich und Belgien.
Das Endergebnis nach drei Läufen entspricht exakt dem Ausgang von 2008. Die Franzosen kratzten erneut am Thron der seit 2005 unbesiegten Amis, mussten sich aber am Ende doch geschlagen geben. Belgien wurde mit 17 Punkten Rückstand abgeschlagener Dritter, vor "Team Ortema Germany".
Die U.S. Boys mussten bis zum abschliessenden Rennen (MX1/Open) und den Sieg kämpfen, doch Nationencross-Rookie Ryan Dungey ließ nichts anbrennen, und holte sich den letzten Laufsieg des Tages. Dungeys Leistung als bester MX1-Fahrer und zwei grundsolide Fahrten von Ivan Tedesco bildeten das Fundament für die erfolgreiche Titelverteidigung. MX2-Fahrer Jake Weimer schaffte einen achten Platz, das reichte für den insegesamt 20. Sieg des Rekordmeisters.
Die Franzosen verloren alle Chancen unmittelbar nach dem Start zu Lauf drei, als Gautier Paulin in einen Massencrash verwickelt wurde. Paulin hatte zuvor den zweiten Lauf (MX2/Open) gewonnen und Frankreich gemeinsam mit Weltmeister Marvin Musquin in Führung gebracht. Musquin war zweimal der beste MX2-Fahrer im Feld.
Gautier Paulin
Die Deutschen verdanken ihr bestes Ergebnis seit mehr als zehn Jahren Ken Roczen und Max Nagl. Beide fuhren zwei prächtige Rennen in die Top ten, Roczen als Zehnter und Achter, Nagl als Sechster und Achter. Zusammen mit Daniel Siegls Rang 23 im letzten Rennen wurde es der vierte Platz in der Gesamtwertung.
Ken Roczen: „Im zweiten Lauf hatte ich einfach einen schlechten Start. Genau über dem Startgatter hatte bereits meine Starthilfe ausgelöst und da war erst einmal nicht mehr drin. Dann hatte ich aber zwei, drei richtig gute Runden und konnte mich ziemlich weit nach vorn arbeiten. Insgesamt habe ich mich im zweiten Lauf wesentlich besser gefühlt als im ersten Rennen. Da hatte ich gegen Ende mit Armpump zu kämpfen und war völlig aus meinen Rhythmus gekommen.“
Max Nagl
Max Nagl: „Mit meinem Speed in beiden Rennen bin ich vollkommen zufrieden. Leider bin ich mit der Strecke nicht so zurecht gekommen, wie ich es mir gewünscht habe. Vielleicht wäre sonst noch etwas mehr drin gewesen. Das Hauptproblem waren aber in jedem Fall die Stürze in beiden Rennen. Es ist einfach ziemlich kräftezehrend, wenn man beide Male von hinten wieder nach vorn
fahren muss. Unter diesen Umständen bin ich eigentlich mit den erreichten Ergebnissen recht zufrieden.
„Besonders freut mich das für Deutschland erreichte Teamergebnis. Die Top fünf waren unser Ziel. Nun ist es Platz vier geworden. Was kann man sich mehr wünschen.“
Die Gastgeber mussten unterdessen erkennen, dass zwei Streichresultate eins zuviel ist. MX1-Weltmeister Tony Cairoli gewann den ersten Lauf vor Chad Reed und Dungey, musste aber in seinem zweiten Rennen nach Startcrash frühzeitig die Segel streichen. Da halfen auch zwei großartige Fahrten von David Phlippaerts (2./3.) nichts, denn auch Davide Guarnieri schrieb nach unverschuldeter Kollision mit dem Australier Michael Byrne einen Ausfall. Die als Geheimfavorit gehandelte Mannschaft um Superstar Reed wurde am Ende nur Siebter, noch hinter Großbritannien und Italien.
Laut Promoter Youthstream besuchten an beiden Tagen insgesamt 90.000 Zuschauer das größte Motocross-Spektakel des Jahres.
2010 findet das Nationencross in den USA statt (Lakewood, Colorado). Anschliessend in Frankreich (St. Jean d´Angely), Belgien und 2013 in Teutschenthal.
Team USA
Gesamtwertung
Rennen1: MX1/MX2
Rennen2: MX2/Open
Rennen3: MX1/Open
Fahrerwertung MX1
Fahrerwertung MX2
Fahrerwertung Open
