Team USA konnte die Sache beim Heimspiel noch drehen und sich den sechsten Sieg in Folge sichern. Ryan Dungey und Andrew Short setzen sich im abschliessenden Rennen MX1/Open gegen die Deutschen und gegen die am Ende zweitplatzierten Belgier durch. Trotz Sturz und Ausfall von Nagl retten unsere Jungs das Podest mit einem Punkt Vorsprung auf Großbritannien.

Als Dominator im knapp 2.000 Meter hoch gelegenen Thunder Valley präsentiert sich Ryan Dungey. Das Suzuki-Ass bestimmt das MX1/MX2-Rennen genauso wie das Aufeinandertreffen der MX1- und Open-Klasse. Dungey führt sein Team damit wie im Vorjahr zum Sieg. Der 20-jährige holt seinen sechsten von sechs möglichen Titeln binnen zwei Jahren. Teamkollege Trey Canard hat unterdessen zwei durchwachsene Rennen und Andrew Short wird im MX2/MX Open Lauf von Ben Townley abgeschossen. Trotzdem haben die Amis am Ende sieben Punkte Vorsprung auf Belgien, die mit Clement Desalle, Steve Ramon und Jeremy van Horebeek als einzige Nation fünf Platzierungen in den Top ten abliefern.

Für das erste deutsche Podest seit 25 Jahren (1985 - Didi Lacher, Rolf Dieffenbach und Roland Diepold) kann sich die deutsche Mannschaft in erster Linie bei Ken Roczen bedanken. Das 16-jährige Ausnahmetalent zeigte zwei großartige Rennen und lag zwischenzeitlich im MX2 gegen MX Open Lauf in Führung. Am Ende sind es die Einzelplatzierungen sechs und drei und der MX2-Klassensieg. Roczen zeigte sich dabei weder vom Leistungsnachteil seiner 250er Suzuki noch von der nur rund 30-minütigen Pause zwischen seinen Rennen beeindruckt.

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Ken Roczen

Roczen gewinnt seine Klasse vor Dean Wilson und Trey Canard und wird als jüngster Teilnehmer mit dem "Ricky Carmichael MXoN Award" ausgezeichnet. Doppel-Weltmeister Marvin Musquin fällt zweimal aus, was die mitfavorisierten Franzosen auf Rang sieben zurückwirft.

Marcus Schiffer wird nach zwei soliden Leistungen 14. und 16., Nagl einmal Fünfter.

Der Sieg in der Open-Kategorie geht an Clement Desalle. Der Belgier wird hinter Dungey und Antonio Cairoli drittbester Fahrer. Ben Townley verpasst die Chance auf den Klassensieg im Abschlussrennen durch einen Ausfall. Cairoli verliert beide Duelle mit Dungey, zieht sich aber mit seiner KTM 350 mehr als achtbar aus der Affäre. Der Sizilianer triumphiert samstags in seinem Qualirennen. Roczen erreicht Rang zwei im MX2-Qualilauf. Dank Nagls viertem Rang klassieren sich die Deutschen samstags als zweitbeste Mannschaft hinter den USA.

Ken Roczen: „Es ist ein wirklich gutes Wochenende gewesen, sowohl für mich als auch für das Team. Ich hatte zwei wirklich perfekte Wertungsläufe. Leider lief es für uns dann etwas unglücklich im dritten Rennen. Aber ansonsten war es ein perfektes Wochenende.“

Marcus Schiffer: „Mit dem Verlauf des Wochenendes hier in Lakewood bin ich vollauf zufrieden. Meine fahrerische Leistung im ersten Rennen war gut. Im zweiten Rennen fühlte ich mich aber ziemlich schlapp und konnte leider nicht mehr so pushen. Ich freue mich sehr, dass ich aber ausgerechnet mit meinem Abschneiden im zweiten Rennen mit zu unserem guten Ergebnis bei diesem Motocross der Nationen beitragen konnte.“

Maximilian Nagl: „Es war ein super Wochenende für uns. Ich bin sehr zufrieden mit der von mir gezeigten Leistung und der des Teams. Gut, der Sturz im letzten Lauf war sehr unglücklich. Ohne diesen hätte es für die Mannschaft vielleicht sogar für einen zweiten Rang gereicht. Aber so ist nun mal Motorsport, da läuft es nicht immer nach Plan. Das Deutschland aber nach über 25 Jahren wieder auf dem Podium stand macht mich sehr stolz.“

Olaf Noack, Teammanager: „Ich bin total glücklich, dass wir es in diesem Jahr endlich wieder geschafft haben mit einer deutschen Mannschaft bei einem Motocross der Nationen auf dem Podium zu stehen. Ich bin richtig stolz auf unsere Jungs und deren gezeigten Leistungen. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank für ihren Einsatz über das gesamte Wochenende. Ebenfalls danken möchte ich den Mechanikern, die markenübergreifend zusammengearbeitet haben und somit mit zu diesem Teamerfolg beigetragen haben. Ganz herzlichen danken möchte ich auch unseren Sponsoren der Teka-Group, dem DMSB, dem ADAC München, den Firmen Fox, Ortema und Schilderwerk Beutha sowie dem Sturm Racing Team, die mit ihrer Unterstützung überhaupt erst unsere Teilnahme am Nationencross in den USA ermöglicht haben. Ich möchte aber auch dem gesamten übrigen Team hier vor Ort und zu Hause in Deutschland für die geleistete Arbeit danken. Das erreichte Ergebnis war eine Gemeinschaftsleistung.

„Max hat im ersten Rennen ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert. Für seinen Sturz im dritten Lauf kann er nichts, da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Zum Glück ist ihm dabei nichts Schlimmeres passiert. Marcus hat in beiden Rennen alles geben und beide Male hervorragende Leistungen gezeigt. Letztendlich hat er mit dem von ihm gezeigten Kampfeswillen im letzten Rennen uns den Podiumsplatz gerettet. Und Ken ist einfach zwei Superrennen gefahren. Mit unserer Führung in der Nationenwertung nach dem zweiten Rennen haben wir ein Zeichen gesetzt. Der letztendlich herausgesprungenedritte Rang ist eine Teamleistung und der Lohn für die jahrelange Arbeit. Es ist auch ein weiterer Schritt nach oben. Besonders gefreut habe ich mich, dass wir uns zum zweiten Mal, wenn auch knapp gegen das Team Großbritanniens durchsetzen konnten.“

Am Rande der Veranstaltung bestätigte WM-Promoter und Rechteinhaber Youthstream, dass das Motocross der Nationen 2011 im französischen St. Jean d´Angely stattfindet. Auch verkündete Youthstream-Boss Giuseppe Luongo, dass das Rennen 2013 wieder in die USA kommt. Das sollte vor allem die deutschen Fans und den MSC Teutschenthal interessieren. Schliesslich wurde bereits letztes Jahr beim deutschen WM-Lauf präsentiert, dass das Nationencross 2013 im Talkessel stattfinden wird.

Nationenwertung

Rennen1: MX1/MX2

Rennen2: MX2/Open

Rennen3: MX1/Open

Fahrerwertung MX1

Fahrerwertung MX2

Fahrerwertung Open


Fotos: Steve Bauerschmidt

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