mxon pod1 2013

Im Teutschenthaler Talkessel wurde an diesem Wochenende vor der gewaltigen Zuschauerkulisse von 85.000 Zuschauern die 67. Auflage der Teamweltmeisterschaft im Motocross "MX of Nations" ausgefahren. Bei angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein setzte sich nach drei spannenden Finalläufen das Team Belgien durch. Der zweite Platz ging an den eigentlichen Topfavoriten Team USA und Rang drei belegten die Italiener, angeführt vom schnellsten Piloten des Wochenendes Antonio Cairoli.

Auf dem schnellen und anspruchsvollen Teutschenthaler Track lagen Glück und Unglück dicht beieinander, leider wurde das deutsche Team als Titelverteidiger durch eine unglaubliche Pechsträhne seines dritten Piloten Dennis Ullrich am Ende auf Rang sieben abgewunken.

Kurz nach 13.00 Uhr fiel der Startschuss zum ersten Finale, wo es zum Aufeinandertreffen der MX1- und MX2-Fahrer kam. Australiens Dean Ferris zog den Holeshot, Ken Roczen setzte sich sofort auf die dritte Position, während Max Nagl nach einem schlechten Start jenseits der Top 30 aus der Startrunde kam. Überraschend hielt in den ersten Runden der Schweizer MX2-Europameister Valentin Guillod Platz eins vor Roczen, der aber in der fünften Runde die Spitze übernahm.

Es dauerte einige Zeit, aber dann kam der Moment, als er den wild anstürmenden Toni Cairoli mit seiner 350er KTM passieren lassen musste. Und auch U.S. Boy Eli Tomac lag kurz vor Schluss amHinterrad des Deutschen. Doch in der Anfahrt zu einem Table verlor Eli die Kontrolle, flog spektakulär ab und hatte Mühe, die Honda aus dem Fangzaun zu befreien. Titelverteidiger Deutschland lag so nach Lauf eins in Führung.

Der zweite Lauf brachte den Kampf der MX2-Piloten gegen die der Open-Klasse.  Die beiden MX2-Stars Roczen und Tomac lieferten sich rundenlang einen heissen Kampf um die Spitze, dahinter ein ähnlich enges Duell zwischen Justin Barcia und Clement Desalle. Der dritte deutsche Pilot Ullrich stürzte zweimal, in der Startkurve und Runden später beim Versuch, einem Fahrer auszuweichen. Am Ende setzte sich Roczen nach einem epischen Duell gegen seinen härtesten Widersacher Tomac durch und wurde bester MX2-Pilot. Dritter wird Desalle vor Barcia.

 



Zum absoluten Showdown MX1/MX Open der besten Nationen kam es auf der mittlerweile schon extrem ausgefahrenen Strecke kurz nach 16 Uhr. Mit dem Holeshot von Max Nagl lief zunächst alles nach Plan, aber der zweite Mann Dennis Ullrich hatte solche Schmerzen, dass er keine Luft bekam und schon in der Anfangsphase des Rennens ausschied. An der Spitze leistete Nagl Übermenschliches, fuhr trotz Schmerzen und Bänderriss am Ende auf einen tollen vierten Platz. Antonio Cairoli siegte, wurde bester MX1-Pilot und Ken de Dycker führte sein Team Belgien zum verdienten Sieg, obwohl sein Teamkollege Desalle bereits nach dem Start mit kaputter Maschine ausschied. 

Nach dem letzten Rennen gab es genug Redebedarf auf der anschliessenden Pressekonferenz. Ken de Dycker, der mit seinem tollen dritten Lauf der entscheidende Mann für Belgien war, hielt sich aber gewohnt kurz. "Ich wusste nicht, was mit Clement war und gab einfach mein Bestes. Mein zweites Rennen war fast perfekt."

Clement Desalle waren die Schmerzen nach seinem Sturz anzumerken. "Ich habe Schmerzen in der Schulter, aber ich bin glücklich über den Sieg. Ich will den Moment des Sieges jetzt geniessen. Ich hoffe, die Verletzung ist nicht ernsthaft."

Roger de Coster, der legendäre Teamchef der USA, zeigte sich als Witzbold. "Wir sollten einen Soundtest machen, die Fans waren zu laut. Es war ein tolles Event, wir wollten gewinnen, aber ein Team war besser und wir waren nicht gut genug. Gratulation an Belgien und Antonio ist ein wahrer Champion."

Eli Tomac ging hart mit sich ins Gericht: "Der Fight gegen Ken war unglaublich, er hatte das ganze Land hinter sich. Für den Crash in Lauf eins gibt es keine Ausrede, ich hab nur gehofft, dass die Landung nicht zu hart wird. Die Fans waren unglaublich, ich wünschte in Amerika wäre es genauso." Ähnlich äußerte sich Ryan Dungey: "Das war nicht mein wahres Gesicht. Aber wird werden wiederkommen und auch wieder siegen."

MX1-Weltmeister Antonio Cairoli war einfach nur glücklich mit dem dritten Platz. "Wir konnten nicht erwarten zu gewinnen, aber die Jungs sind toll gefahren. Nächstes Jahr kämpfen wir um den Sieg. Am Ende war der Track wirklich kaputt, ich wollte im zweiten Lauf nichts riskieren und hab gewartet, bis Max nachlässt. Ich freue mich für Belgien und natürlich für uns, es ist ein großer Tag für uns."

Ken Roczen vom Team Deutschland zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden. "Ich hatte heute zwei großartige Rennen. Der Kampf gegen Eli war riesig und hat Spass gemacht. Die Fans waren unglaublich, aus aller Welt hierhergekommen. Jetzt gehe ich am Freitag nach Spanien zu einem Red Bull Rennen und dann bereite ich mich auf den Monster Cup vor."


Nationenwertung

MX1/MX2

MX2/MX Open

MX1/ MX Open

 

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