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Die anspruchsvolle Naturbahn im tschechischen Loket sorgte erneut für reichlich Unterhaltung. In der Königsklasse MXGP siegte erstmals Jorge Prado in dieser Saison, sein Mentor Tony Cairoli gewann das andere Rennen. Das Laufpodium des zweiten MX2-Durchgangs sollte hingegen komplett aus blauen Bikes bestehen.

„Der Start ist die halbe Miete“ heißt es oft im Motocross. In Loket wurde dies erneut eindrucksvoll bestätigt, denn sowohl Prado als auch der Altmeister Antonio Cairoli fuhren jeweils Start-Ziel-Siege ein. In der verletzungsbedingten Abwesenheit von Jeffrey Herlings wollte Weltmeister Tim Gajser seinen Vorsprung weiter ausbauen. Doch im zweiten Lauf ging der Titelverteidiger heftig zu Boden und wurde nur 15. Dabei hatte der Slowene Glück im Unglück und blieb unverletzt.

Immer wieder einsetzender Regen machte die ohnehin schon rutschige Strecke noch schwieriger und so stürzte nach Gajser mit Romain Febvre ein weiterer Podiums-Kandidat. Der Franzose war Dritter im ersten Heat und verpasste so den Sprung auf die erste Verfolger-Position von Tabellenführer Gajser: „Das Rennen war ein Desaster, denn ich verlor trotz eines guten Starts in den ersten Kurven so viele Plätze. Ich fuhr von 25 vor auf 8 und stürzte. Sehr ärgerlich!“

Zurück auf dem Podium meldete sich Jeremy Seewer. Der Schweizer war bisher gehandicapt von einer Covid-Erkrankung kurz vorm Saisonauftakt, doch zeigte am Sonntag den gewohnten Speed vergangener Tage: „Besonders mit dem letzten Rennen bin ich zufrieden. Mein Start war gut und ich konnte den Fehler von Prado nutzen. Den zweiten Platz fuhr ich easy nach Hause.“



MX2: Orange gewinnt, blau setzt Ausrufezeichen

Claudio De Carli hatte auch in der MX2-Klasse gut zu lachen. Der KTM-Team-Chef von Prado und Cairoli sah im ersten Wertungslauf, wie sein neuster Teamzugang Mattia Guadagnini knapp vor Vialle gewann.

Weniger Freude hatten die Italiener im zweiten Akt des Tages, denn der Yamaha-Tross um Benistant, Renaux und Geerts dominierten das Geschehen. Guadagnini warf mit einem simplen Vorderradrutscher Platz vier weg, holte aber dennoch den Tagessieg.

WMX & EMX: Deutsche Podestplätze

Wie beliebt der Grand Prix in Loket bei den Deutschen ist, zeigt die Tatsache, dass unter anderem ein deutscher Streckensprecher engagiert wird. Doch auch aus sportlicher Sicht wehte die schwarz-rot-goldene Flagge ungewohnt oft für einen GP.

Bei den Damen der WMX dominierte zwar Courtney Duncan, doch Larissa Papenmeier glänzte vor allem im zweiten Lauf nach ihrem obligatorischen Holeshot. Ein Platz auf dem Podium war der Lohn. Pech hatte Anne Borchers, die es jeweils von sehr weit hinten nur auf die Ränge 11 und 20 schaffte.

Einen deutschen Sieg gab es bei der Zweitakt-EM. Max Spies gewinnt auf der Fantic beide Rennen und verwies damit unter anderem die britische Zweitakt-Legende Brad Anderson auf die Plätze. Nur 3,8 Sekunden am Sieg vorbei fuhr hingegen Tim Koch in der EMX Open und war damit bester Deutscher der Klasse.

koch tim loket
Tim Koch

Good to know

Am ersten Start der MXGP-Klasse war etwas Ungewöhnliches zu beobachten: Gleich drei Fahrer zuckten zu früh und fuhren ins Gatter. Einer davon war Ivo Monticelli. Der Kawasaki-Werksfahrer ging mit reichlich Wut im Bauch den zweiten Start an und holte als Fünfter sein bestes Ergebnis seit 2019.

Tom Vialle gab sein Comeback nach einer Handverletzung. Nach einem zweiten Rang im Auftaktrennen versemmelte der Titelverteidiger in Moto 2 alles. Dank eines Startcrash musste sich der Franzose durchs Feld arbeiten und stürzte erneut, als er in einer aussichtslosen Aktion versuchte Paul Haberland zu überholen. 0 Punkte war die Folge.

Die deutschen MXGP-Jungs glänzten im ersten Lauf: Jacobi wurde guter Zehnter, Tom Koch 15. Moto 2 waren mit den Rängen 16 und 20 nicht mehr ganz so glänzend. Immerhin noch zwei Punkte sicherte sich der Bayer Lion Florian in der MX2.

Die Ränge 14 und 15 werden Simon Längenfelder nicht glücklich machen. Der GasGas-Youngster hatte ganz andere Probleme, denn der Familienhund ist verschwunden und nahezu jeder im Paddock hielt die Augen auf.

Infront wird demnächst ein Update des Rennkalenders geben. Dort wird unter anderem der GP in der Türkei „verlängert“ und zu einem Doppel-GP umfunktioniert. Gefahren wird also am 4./5 und 7./8. September im Afyon Motor Sports Center.

Traditionell geht es für die WM weiter nach Lommel, wo die tiefste Sandstrecke der Saison auf die Fahrer wartet.

Ergebnis MXGP

Ergebnis MX2

Punktestand MXGP

Punktestand MX2


Fotos: Ray Archer, MXGP



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