Die neuen Weltmeister sorgen für ein logisches Ende der Motocross-WM 2018. Jeffrey Herlings und Jorge Prado gewinnen die Premiere des italienischen Grand Prix im Autodromo Enzo & Dino Ferrari mit jeweils zwei Laufsiegen. Kiara Fontanesi holt sich den Titel bei den Frauen.
Herlings beschließt seine Traumsaison mit 933 WM-Zählern und seinem 84. Grand Prix Sieg. Der Holländer verpasste einen Lauf, ließ also bei seinen 19 Starts gerade Mal 17 Punkte liegen. Das Ausnahmetalent war immer auf dem Podium und gewann dabei 13 Mal in Folge. Eine Leistung für die Geschichtsbücher. Einziger Wermutstropfen: Der KTM-Werkspilot musste dieses eine Rennen im Juni wegen einem gebrochenen Schlüsselbein auslassen.
Jeffrey Herlings: "Ein großartiger Abschluss. Es war eine tolle Erfahrung, ein großartiges Jahr mit einzigartigen Erinnerungen. Ich möchte meinem Team danken. Wenn man sich die Statistik ansieht, dann war das Jahr erstaunlich, fast unbeschreiblich. Das zu wiederholen, wird schwer. Jetzt möchte ich 1-1 fahren beim MXON. Das wäre das nächste auf meiner Wunschliste."
Cairoli verzichtet
Auch Tony Cairoli versäumte zum Schluss noch ein Rennen. Der Neunfach-Weltmeister stürzte bei seinem Heimrennen samstags in der Qualifikation. Der jetzt 33-Jährige musste wenige Tage nach seinem Geburtstag am Renntag zusehen. "Ich war wirklich happy, hier zu sein", sagte der Italiener. "Dieser Ort ist ein guter Weg, unseren Sport voranzubringen, aber die Strecke muss etwas besser sein. Die Location ist fantastisch, es kamen viele Leute. Leider konnte ich nicht fahren, es wäre auch schwer geworden, von ganz außen zu starten. Ich denke an das große Ganze, das Nationencross ist sehr wichtig für mich und Italien. Wir wollen dort aufs Podest. Die WM war gelaufen und Jeffrey hat gewonnen, er verdient den Titel. Platz zwei ist gut für unsere Anstrengungen."
Max Nagl zeigte bei seinem ersten Grand Prix seit Anfang Juli eine gute Leistung. Nagl (13-11) wird in Imola Zwölfter. Die MXGP-WM beendet der TM-Pilot auf Rang 16. Clement Desalle sichert sich WM-Endrang drei vor Tim Gajser.
Weil auch in der MX2 der Titelverteidiger (Pauls Jonass) das Finale verpasst, stand Jorge Prado bereits vorab als neuer Weltmeister fest. Der spanische Teenager hat am Ende 96 Punkte Vorsprung auf Jonass und 200 auf den drittplatzierten Dänen Thomas Kjer Olsen. Mit Jonass, Thomas Covington und Hunter Lawrence verlassen drei Top-10-Piloten die Klasse für nächste Saison.
Jacobi in den Top 5
Henry Jacobi kann am Ende nochmal ein Highlight setzten. Der Thüringer (3-9) schafft als Fünfter sein zweitbestes Saisonergebnis. Der Ex-Juniorenweltmeister landet auf WM-Platz zehn und wechselt nächstes Jahr zu Kawasaki. Tom Koch beschließt seine Rookiesaison auf Rang 30.
Bevor die Tifosi erlebten, dass Cairoli am Sonntag nicht fährt, Alessandro Lupino zwei Nuller schreibt und Michele Cervellin in der MX2 knapp das Podest verpasst, konnten sich die Fans über den sechsten WM-Titel für Kiara Fontanesi freuen. Die italienische Yamaha-Pilotin behält im Duell mit der Niederländerin Nancy van de Ven die Oberhand. Beide gewinnen je einen Lauf. Larissa Papenmeier wird in Imola Dritte und finisht die WM auch auf diesem Platz. Steffi Laier landet zwei Positionen dahinter als WM-Fünfte.
Kiara Fontanesi freut sich über ihren sechsten Titel
Punktestand WMX
Fotos: Ray Archer, mxgp.com
