Nachdem es die letzten Wochen so gut wie keinen Tropfen geregnet hatte, war der Niederschlag vom Tag zuvor genau die richtige Menge Wasser, die auf der anspruchsvollen Frankenbacher Strecke für perfekte Bedingungen anlässlich des 44. Winter-Motocross sorgte.
Während das freie Training in der Klasse Open die beiden Schweizer Jeremy Seewer (#91) und Kevin Gonseth vor den Franzosen Boris Maillard und Florent Richier sah, legte der ADAC MX Masters Sieger des letzten Jahres Dennis Ullrich im Pflichttraining noch einige Kohlen nach. Nur wenige Zehntelsekunden zurück blieben allerdings seine direkten Widersacher Seewer und Maillard. Der Belgier Jeremi Delince und Richier hatten auf den Plätzen vier und fünf ebenfalls noch weniger als eine Sekunde Rückstand.
Im ersten Wertungslauf unterstrich Ullrich abermals seine Topform und verwies mit 2,64 Sekunden Vorsprung Seewer auf den zweiten Platz. Richier, Delince und Maillard kamen sich schon vor der ersten Kurve in die Quere und mussten ihre Motorräder erst auseinander sortieren, als das restliche Feld schon längst das Weite gesucht hatte. Der Thüringer Dominique Thury beendete Lauf eins auf dem dritten Platz. Dahinter folgten der Tscheche Petr Smitka und mit Simon Baumann ein weiterer Schweizer. Daniel Siegl wurde mit seiner 250ccm Kawasaki Sechster.
Im zweiten Lauf ließ Seewer dann nichts mehr anbrennen und siegte mit mehr als sechs Sekunden Vorsprung vorm Tschechen Filip Neugebauer. Siegl wurde im zweiten Lauf Dritter vor dem österreichischen Honda-Pilot Günter Schmidinger. Richier und Delince beendeten das Rennen vor Ullrich, der aufgrund eines Ausrutschers nicht mehr weiter nach vorne fahren konnte. Die Tageswertung gewann letztendlich Jeremy Seewer vor "Ulle" und einem überglücklichen Daniel Siegl. Auf den weiteren Plätzen folgten Thury, Neugebauer und Günter Schmidinger.
MX2: Jaulin, Jacobi, Büttner
In der MX2-Klasse waren nicht weniger als 81 Piloten gemeldet. In den beiden Wertungsläufen war die Sache relativ übersichtlich. Sulivan Jaulin, der das erste Mal auf der Frankenbacher Strecke gastierte, fuhr zwei lupenreine Laufsiege vor Henry Jacobi ein, der im ersten Lauf rund dreieinhalb und im zweiten Lauf knapp 28 Sekunden hinter dem Franzosen ins Ziel kam. Dritter im ersten Lauf wurde Tim Koch, während Heat zwei Stepan Büttner als Dritter beendete. In der Gesamtwertung lautete das Ergebnis am Ende genauso wie der zweite Durchgang geendet hatte. Beachtlich schlug sich auf der 125er Zweitakt-Suzuki Ex-Junioren-Weltmeister Brian Hsu auf dem vierten Platz vor dem Rumänen George Cabal.
Bei den 85ern stand am Ende mit Maurice Chanton ebenfalls ein Schweizer ganz oben, während Platz zwei und drei an Marin Winter und Tom Oster gingen.
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