Fast die komplette Weltelite versammelt sich dieses Wochenende im italienischen Mantova für ein erstes Kräftemessen.
Das "Starcross" gilt seit Jahren als Pflichttermin für die Werksteams, und so sind auch heuer zahlreiche Top-Mannschaften der MX1- und MX2-Kategorie am Start.
Die Aufmerksamkeit der deutschen Fans gilt in erster Linie Maximilian Nagl, dem Sieger von 2007, aber auch den MX2-Protagonisten Marcus Schiffer und Ken Roczen.
Nagl gelang vor zwei Jahren beim Starcross der Durchbruch in die Weltspitze, letzten Herbst gewann er seinen ersten und einzigen Grand Prix in Italien, man muss also mit dem KTM-Werksfahrer rechnen.
An Konkurrenz wird´s dem 21-jährigen auf der in Stadionform angelegten Sandstrecke nicht mangeln.
Jonathan Barragan fährt wiederum für´s KTM Silver Action Satellitenteam. Der Spanier gewann die meisten GP in 2008, insgesamt deren vier.
Honda-Mann Marc de Reuver siegte beim italienischen WM-Lauf in Mantova im Mai 2008. Der Niederländer gilt als der vielleicht schnellste Sandfahrer überhaupt - wenn er mit dem richtigen Fuß zuerst aus dem Bett steigt.
Kevin Strijbos kehrt nach einem völlig mißratenen Jahr geprägt durch Verletzungen und Kapriolen zurück. Der talentierte Belgier ist de Reuvers neuer Teamkollege im italienischen Martin Honda Team. Strijbos ist der Vizeweltmeister der Jahre 2006 und 2007. Kann er sich auf die Honda mit Benzineinspritzung einschiessen?
Yamaha startet mit einem Großaufgebot: David Philippaerts hat dabei den Druck des amtierenden MX1-Weltmeisters. Vielleicht nicht so sehr in Mantova, aber mit Blick auf die kommende WM-Saison allemal.
Sein Teamkollege Josh Coppins will eine enttäuschende Saison vergessen machen. Der Kiwi wittert seine vermutlich letzte Chance den begehrten Titel einzufahren. Ein starker Auftakt im italienischen Sand wäre gut für´s Selbstvertrauen.
Antonio Cairoli steigt mit seinem Red Bull Yamaha Team in die MX1-Klasse auf. Der schnelle Italiener könnte der erste Rookie seit Greg Albertyn (1993) sein, der auf Anhieb den Titel in der Königsklasse holt.
Cairolis neuer Mannschaftskollege ist der Este Tanel Leok.
Suzuki startet mit dem bekannten belgischen Duo Steve Ramon und Ken de Dijcker. Beide zählen zu den besten Sandmännern überhaupt, aber keiner stand beim Grand Prix letzten Mai auf dem Podium.
Kawasaki muss auf Sebastien Pourcel verzichten, der sich noch von einer Verletzung erholt. Hinterm Gatter wird nur der Südafrikaner Gareth Swanepoel stehen, der vom britischen Molson (MX2) Team in die Werkstruppe aufsteigt.
Ausserdem zu beachten: der Auftritt von Aprilia mit den Neuverpflichtungen Manuel Priem und Julien Bill sowie Husqvarna mit Christophe Martin und Alex Salvini. Beide fahren die MX3-WM.
Zurück zur MX2-Klasse: Marcus Schiffer kehrt nach einer durchwachsenen Saison in die kleinere Klasse zurück. Der ADAC Masters-Sieger 2007 muss zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden. Mit Shaun Simpson, Rui Goncalves, Xavier Boog, Steven Frossard und Pascal Leuret sind zahlreiche der hochgehandelten MX2-Aspiranten in Mantova versammelt.
Der 14-jährige Ken Roczen startet erstmals auf seiner Teka Werks-Suzuki und gegen die absolute Weltelite. Wo der Mattstedter mit seinem Leistungsvermögen steht, muss man sehen. An seinem Speed gibt´s keinen Zweifel, wie er sich im harten Renngeschehen zurechtfindet, Mantova wird einen ersten Fingerzeig liefern.
Bleibt noch die Frage, ob der 17-jährige Emlichheimer Lars Oldekamp auch am Start ist, oder stattdessen seine Vorbereitung in Spanien fortsetzt? Der Silent Sport Pilot wohnt bekanntlich unweit der holländischen Grenze und gilt als starker Sandfahrer.
Samstags finden Qualifikationsrennen in beiden Klassen statt sowie die Superpole. Sonntagsvormittags werden 1-zu-1 Matchrennen ausgetragen, bevor nachmittags drei Läufe stattfinden, im Mix der MX1- und MX2-Piloten.
Die Wettervorhersage für´s Wochenende ist durchwachsen.