Mit Christophe Pourcel hat eines der größten Motocross-Talente der letzten 15 Jahre seinen Rücktritt erklärt. Der Franzose gewann 2006 die MX2-Weltmeisterschaft. Bis heute wartet man bei Kawasaki auf einen weiteren WM-Triumph.
Pourcel wollte seinen Titel 2007 verteidigen, verletzte sich aber im Laufe der Saison schwer am Rücken und musste seine Karriere ein Jahr unterbrechen. 2009 ging es als Kawasaki-Werksfahrer in den USA weiter. "CP377" schaffte zwei Titel in der 250ccm Supercross Meisterschaft, fand danach aber kein hochkarätiges 450er Team. Nach einem kurzen Abstecher zurück in die Grand Prix Szene 2012, fand Pourcel schließlich in den Staaten erst mit Yamaha, dann Husqvarna wieder in die Spur.
Der 29-Jährige hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern auch sicher, weil er im Juli 2007 kurz vor seiner Verletzung den italienischen MX2 Grand Prix am gleichen Tag gewann wie sein älterer Bruder Sebastien die MX1. Dass zwei Brüder an einem Tag auf einer Strecke einen GP-Sieg landen, ist bis heute einmalig.
"Mein Körper hat genug von Verletzungen"
Christophe Pourcel auf Instagram: "Heute ist der Tag, ich freue mich, meinen Rücktritt vom Racing zu verkünden. Es ist alles, was ich kannte, aber ich bin gesegnet und hatte Glück, auf der ganzen Welt Rennen zu fahren und mit großartigen Firmen zusammenzuarbeiten. Der WM-Titel, dann nach Amerika zu kommen, zwei Supercross-Titel, Rennsiege, und jetzt ein Leben zu führen hier in den USA, das Racing hat mir so viel gegeben. Aber die guten Zeiten hatten auch ihre Schatten, mein Unfall mit der Lähmung, innere Verletzungen, unzählige Schlüsselbeine, bis hin zu meiner jüngsten Nackenverletzung. Ich hatte einige Verletzungen, aber ich bin glücklich, dass ich jetzt gesund und glücklich abtrete."
"Ich freue mich auf das nächste Kapitel. Ich habe sehr viel geopfert und mein Leben dem Racing und Training untergeordnet. Jetzt will ich die Zeit genießen mit meiner Frau, Familie und Freunden, und DANKESCHÖN sagen an alle großartigen Menschen und Firmen, die mich in meiner Karriere unterstützten, und auch an die Fans. Es war keine leichte Entscheidung, ich bin noch konkurrenzfähig, aber mein Körper hat genug von Verletzungen. Ich bin 29 und habe noch so viel Leben vor mir. Danke an alle, wir sehen uns."
Foto: S. Cudby