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Zwei Erfolgsathleten sagen dem Profi-Motocross Good-bye. Clement Desalle und Thomas Covington kommen zusammen auf 27 Grand Prix Siege. Mit Desalle verliert die MXGP-WM eines der Aushängeschilder der letzten zehn Jahre, mit Covington den einzigen US Amerikaner im GP-Racing.

Der 31-Jährige Desalle ist dreifacher MX1-Vizeweltmeister. Das gelang ihm 2010, 2012 und 2013 als größter Konkurrent von Tony Cairoli mit Suzuki. 2016 wechselte der Belgier zu Kawasaki. Desalle gewann noch einige Grands Prix und wurde in dieser Zeit WM-Dritter und -Vierter. Letztes Jahr brach er sich in Russland das Schien- und Wadenbein. Aktuell liegt der Wallone auf WM-Position acht.

Seine Fans werden den Schritt bedauern, aber objektiv ist der Zeitpunkt gut gewählt. Desalles Vertrag mit Kawasaki läuft zum Saisonende aus. Jeden seiner 23 Grand Prix Siege holte er in der Königsklasse MX1 bzw. MXGP.

Clement Desalle: "Nach 15 Jahren Grand Prix, davon elf als Werksfahrer, ist Ende des Jahres Schluss mit der WM. Ich bin dankbar und happy, dass ich ein Profi in der WM sein konnte auf einem guten Level. Das war mein Traum schon als Kind. Die Entscheidung hat viele Gründe. Ich respektiere die Regeln, die ich mir selbst vor langer Zeit gegeben habe. Ehrlicherweise ist es schwer geworden, das Leben in der WM zu genießen. Ich werde es immer lieben, ein Motocross-Bike zu fahren. Ich konnte den Traum vom WM-Titel nicht erfüllen, aber so ist es. Danke an alle für ihre Unterstützung."

Jetzt wird es spannend zu erfahren, wer Desalles Platz im Werksteam übernimmt.

covington lat mxgp 2020

Der 24-Jährige Thomas Covington kommt auf vier Grand Prix Siege in der MX2 (1x Kawasaki, 3x Husqvarna). Als WM-Fünfter wechselte er 2019 zurück in die USA, blieb aber bei Husqvarna. In den Staaten konnte Covington aber wegen einer Viruserkrankung und einer Verletzung nicht Fuß fassen. Für die aktuelle Saison kehrte er zurück nach Europa, wo er ins holländische Yamaha-Satellitenteam Gebben Van Venrooy wechselte. Aber auch da ging wenig zusammen für ihn.

Thomas Covington: "So wie es läuft, bin ich nicht bereit, das Risiko zu gehen, das ich gewohnt war. Ich weiß nicht, ob es an den Stürzen liegt, die ich letztes Jahr vor der Supercross-Saison hatte. Ich schlug ein paar Mal mit dem Kopf auf. Ich bin nicht in der Position, weiterzumachen. Jemand anderes soll an meiner Stelle fahren. Da sind nicht viele gute Plätze in der MXGP, vor allem mit Werksunterstützung. Es ist Zeit für eine Veränderung und ein neues Kapitel."

"Ich hatte für diese Saison einen Deal mit Yamaha. Ich war positiv und freute mich auf die Rückkehr in die WM. Ich verlor viel Zeit in der Vorbereitung und kam spät nach Europa. Ich war nicht super gesund. Alles verschob sich nach hinten und dann fand ich mich mittendrin, als die Saison startete. Ich wusste, dass mein erstes Jahr in der MXGP schwer wird. Ich dachte, dass regelt sich, wenn ich weiter arbeite. Als die Rennen begannen, hatte ich zu kämpfen, mehr als erwartet. Die Coronapause half mir dann, ich fühlte mich wohler auf dem Bike und wollte davon profitieren."

"Ich arbeitete wie verrückt und wir testeten viel, damit ich für den nächsten Teil der Saison vorbereitet war - wenn es denn überhaupt weitergehen sollte. Ich gab alles und glaubte an mich. Aber wenn es ernst wurde auf der Strecke, konnte ich nicht so konsequent Gas geben, wie es jetzt in der MXGP nötig ist. Du musst bei 100 Prozent sein."

"Ich muss jetzt an die Zukunft denken. Ganz ehrlich, nur wenige Top-Fahrer in den USA und Europa verdienen so viel Geld, dass das Risiko gerechtfertigt ist. Wenn du nicht zu dieser Spitzengruppe zählst, ist deine Bezahlung drastisch niedriger. Für mich macht das an diesem Punkt in meinem Leben keinen Sinn."

Covington ist mit einer Engländerin verheiratet und will in Europa bleiben.