Das französische Kawasaki-Trio Gautier Paulin, Dylan Ferrandis und Steven Frossard hat das Motocross der Nationen haushoch und völlig verdient gewonnen. Paulin blieb an beiden Tagen ungeschlagen, Frossard gewinnt ebenfalls seine Einzelwertung in der MX Open und Dylan Ferrandis stellt die Kritiker ruhig, die sich an seiner Stelle Marvin Musquin oder Jordi Tixier wünschten.
Satte zehn Punkte Vorsprung hatte die Equipe Tricolore nach drei Läufen auf Belgien. Es ist der zweite Sieg für unsere Nachbarn nach 2001, als man im belgischen Namur wenige Tage nach dem 11. September in Abwesenheit der Amis siegte.
KTM hatte die letzten beiden Jahre alles gewonnen mit vier Laufsiegen für Tony Cairoli sowie je einmal Ken Roczen und Jeffrey Herlings. Diesmal guckte man in die Röhre. Cairoli war samstags bärenstark in der Quali, der Achtfach-Weltmeister stürzte aber im MXGP/MX2-Rennen und fuhr seinen zweiten Lauf mit Schmerzen im Knie. Damit waren Italiens Podesthoffnungen zerstört, die Italiener landeten auf Rang sechs.
Der Sieg in der MX2-Einzelwertung ging ebenfalls an Kawasaki. Tommy Searle (4-8) zeigte nach seiner enttäuschenden Saison eine versöhnliche Leistung. Die Briten verloren den verbliebenen Podestplatz an die USA, weil Shaun Simpson im letzten Lauf die Kette riss.
Das B-Finale Sonntagfrüh entschieden die Iren für sich, die sich damit auf den letzten Drücker für die Hauptrennen qualifizierten. Dort wurde Slowenien Letzter ohne Tim Gajser. Das Honda-Talent verletzte sich samstags im Freien Training schwer, beendete mit gebrochenen Halswirbelknochen seinen MX Open Qualilauf als Dritter, und erhielt nachher die Diagnose.
Offiziell ist nichts, aber das dürfte das letzte Wochenende für Max Nagl als Honda-Werksfahrer gewesen sein. In den nächsten Tagen sollten wir Bestätigung erhalten, dass er zu Husqvarna geht und Gautier Paulin seinen Platz bei Honda übernimmt.
Insgesamt sollen es am Wochenende 63.000 Fans an der Strecke in Kegums gewesen sein. Nächstes Jahr kehrt das Nationencross nach zehn Jahren zurück nach Ernée, wo das U.S. Trio Ricky Carmichael, Ivan Tedesco und Kevin Windham einen grandiosen Sieg feierte. Ein Jahr später, 2016, wird in Maggiora gefahren. Ebenfalls ein Ort, an dem die Amis einen unvergesslichen Sieg schafften. 1986 holten Johnny O´Mara, Rick Johnson und David Bailey den vielleicht größten aller Siege für die "Stars and Stripes".