Die deutschen MX-Aushängeschilder Ken Roczen, Henry Jacobi udn Max Nagl sind sehr gut bis ordentlich durch ihr Wochenende gekommen. Roczen holte sein erstes Motocross-Podest für Honda und Jacobi bestätigte seinen Platz in der erweiterten Spitze der MX2-WM. Nur Nagl war im zweiten MXGP-Lauf in England frustriert. Ein verklemmter Stein kostete wertvolle Plätze.
Nagl reiste nach seinem zweiten MX Masters-Erfolg gut gelaunt nach England. Nach acht von 20 Grands Prix war der Routinier mit WM-Rang elf im Soll. „Gemeinsam mit TM entwickeln wir uns kontinuierlich weiter und machen von Rennen zu Rennen große Schritte. Daran möchte ich natürlich anschließen“, so der Bayer vor dem Wochenende in Matterley Basin.
Unerwartet warm und sonnig präsentierte sich das Wetter Über 30.000 Zuschauer feuerten die WM-Stars auf der 1.950 Meter langen Strecke an. Im Qualifying samstags noch auf Platz 20, verlief der Start in den ersten Wertungslauf am Sonntag auch nicht perfekt. Nagl verlor viele Positionen und musste sich wieder nach vorne kämpfe. Er attackierte und fuhr letztlich als Elfter durch das Ziel.
Umgedreht präsentierte sich der zweite Durchgang. Diesmal erwischte der TM-Pilot einen guten Start, verlor aber in der ersten Runde viele Plätze. Der 30-jährige fand seinen Rhythmus und kämpfte sich bis auf elf nach vorne. Aber die Mühen wurden nicht belohnt. Zwei Runden vor Ende blockierte ein Stein die Bremse und Nagl musste absteigen. Zurück auf dem Bike wurde es Platz 14.
„Der zweite Lauf war etwas frustrierend. Ich habe mich gut nach vorne gearbeitet und hatte auch einen guten Speed. Doch der Stein hat dann einen erneuten elften Rang verhindert. Durch das Absteigen und Entfernen habe ich wieder einige Positionen verloren. Leider kann man das nicht ändern. Nun geht es schon am kommenden Wochenende in Frankreich weiter, dort werde ich wieder angreifen.“ 
Henry Jacobi klassierte sich unterdessen in der MX2 in beiden Läufen sicher in den Top ten. Dabei profitierte der Thüringer in Lauf eins vom Pech der Konkurrenz. Zwei Fahrer, die unmittelbar vor ihm lagen, krachten ineinander, Jacobi zog vorbei auf Platz acht. Als dann auch noch der Däne Thomas Kjer Olsen ausfiel, sprang der Husky-Pilot sogar als Siebter ins Ziel.
Im zweiten Lauf lag der 21-Jährige Ex-Juniorenweltmeister lange auf Platz drei. Schließlich erlahmten die Kräfte beim Deutschen, er musste zwei Rivalen passieren lassen, fuhr aber mit Platz fünf erneut ein gutes Ergebnis ein. In der WM verbesserte sich Jacobi auf Position sieben. „Wieder ein gutes Wochenende in England. Ich liebe meinen Job und das konnte jeder sehen. Ich habe jede Runde auf dieser Strecke genossen!“
Jenseits des großen Teichs auf 2.000 Meter Höhe in Colorado meldete sich Ken Roczen mit einer Galavorstellung zurück. Der MX-Superstar war in beiden Rennen der AMA Motocross Meisterschaft vorne zu finden, und musste sich am Ende nur Titelverteidiger Eli Tomac geschlagen geben. 11-5-2, so Roczens Bilanz nach den ersten drei Rennen.
„Mit im Kampf an der Spitze zu sein, ist hervorragend“, freute sich Roczen. „Hangtown war noch miserabel, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Ich hatte nicht viel Zeit auf dem Motorrad und alles fühlte sich fremd an. Hier bin ich das gleiche Motorrad gefahren wie in Glen Helen, und auch wenn es nicht total ideal war, ich wusste, was das Bike macht und wie es reagiert. Wir hatten gute Starts und sind vorne mitgefahren.“
„Es ist großartig, wieder die Renn-Schmetterlinge im Bauch zu haben und zu sehen, dass es gut läuft. Es ist fantastisch und das größte Gefühl überhaupt - so viel besser als auf der Couch zu sitzen. Ich könnte einen Tag oder sechs Monate Vorbereitung haben und immer das erreichen, was ich heute geschafft habe. Ich will vorne dabei sein, ich will kämpfen und wenn ich nicht gewinne, dann ist es in Ordnung. Ich kann nicht erwarten, dass ich aus dem Stand 1-1 bin, aber vorne zu sein, 2-2 zu sein und auf dem Podest, das ist ausgezeichnet. Ich habe einen Riesenspaß im Moment.“
Die MXGP/MX2-WM findet ihre Fortsetzung am 9./10. Juni St. Jean d´Angely. Die US Motocross Meisterschaft macht eine Pause bis zum 16. Juni. Nagl und Jacobi sind also schon nächstes Wochenende wieder im Dienst, Roczen kann weiter an seiner Formkurve arbeiten.
