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Rund vier Wochen sind es noch bis zum größten und spektakulärsten MX-Ereignis des Jahres - dem "FIM Motocross of Nations". Am 26. und 27. September trifft sich die Weltelite aus über 30 Nationen im französischen Ernée, um die beste Motocross-Nation der Welt zu küren. Das Team Germany erscheint durch die gerade erst auskurierte Verletzung von Max Nagl und die kürzliche Absage von Ken Roczen nicht in seiner stärksten Form. Aber Nagl, Henry Jacobi und Dennis Ullrich waren in dieser Besetzung im vergangenen Jahr immerhin Fünfte. Für 2015 haben sich die Jungs von Teamchef Hubert Nagl mindestens dasselbe Ziel gesteckt.  


Leicht wird dieses Unterfangen jedoch nicht, schließlich trifft das Team auf starke Konkurrenz. Allen voran die einheimischen Titelverteidiger aus Frankreich. MXGP-Shootingstar und WM-Spitzenreiter Romain Febvre dürfte hoch motiviert sein, sein Land zum ersten Mal repräsentieren zu dürfen. Ein festes Mitglied der Mannschaft ist auch Vorjahres-Mannschaftsweltmeister Gautier Paulin. Der Dritte im Bunde heißt Marvin Musquin, der aktuell in den USA um den 250er-Titel kämpft. Sollte einer der genannten Piloten unerwartet ausfallen, würden der "Équipe de France" mit dem MX2-Weltmeister Jordi Tixier oder Christophe Pourcel weitere potenzielle Spitzenkandidaten zur Verfügung stehen. Der Titelverteidiger bekommt zudem zusätzliche Unterstützung vom heimischen Publikum und steht damit insgesamt bei den Buchmachern als Nummer eins auf dem Zettel.

Bei der im Vorfeld prognostiziert spannendsten Weltmeisterschafts-Saison aller Zeiten sprach man vor allem von zwei Piloten - Tony Cairoli aus Italien und Ryan Villopoto aus den USA. Es sollte das Königsduell werden, dass sich bis zum MXoN durchziehen sollte, doch in der Realität wurde man eines Besseren belehrt. Villopoto hatte einen schweren Start und schmiss sogar vorzeitig das Handtuch zu seinem Karriereende. So muss Teamchef Roger DeCoster ohne den Multichamp in seinem Team auskommen.


Dungey nimmt Auszeit

Tony Cairoli wird zwar wieder für die Italiener am Start stehen, doch auch er hadert aktuell noch mit einer Verletzung. Während es bei den Italienern relativ wenig Auswahl an starken Fahrern gibt und sie keine ernsthafte Gefährdung für die Weltmeisterkrone darstellen, sieht es bei den Amerikanern anders aus. Der offensichtlich aktuell stärkste Pilot in diesem Jahr wird jedoch passen. Der KTM Factory-Pilot Ryan Dungey zog es vor, sich in diesem Jahr eine Auszeit zu nehmen anstelle beim MXoN zu erscheinen. Nichtsdestotrotz stehen mit Justin Barcia, dem MX2-US-Champ Jeremy Martin und MXoN-Neuling Cooper Webb drei weitere Top-Piloten für das Team USA am Start.

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WM-Promoter Youthstream meldete zwischenzeitlich, dass die Amis das Saisonfinale in Glen Helen nutzen, um sich einzuschießen. Diese Nachricht ist aber auf mxgp.com schon wieder verschwunden.  Falschmeldung?


Ein durchweg konstant starkes Team haben die Schweizer für 2015. Jeremy Seewer und Valentin Guillod sind gesetzt. Arnaud Tonus laboriert seit Monaten an einer Virusinfektion. Der AMA-Rookie hat diese Saison kaum eine Handvoll Rennen bestritten. Wird Tonus bis Ende September fit, zählen unsere Nachbarn definitiv zu den Podestkandidaten. Tonus könnte aber auch durch Andy Baumgartner ersetzt werden.  


Immer ein Auge haben muss man auf unsere westlichen Nachbarn aus Belgien. Teamchef Joël Smets setzt in diesem Jahr auf dieselbe Mannschaft, die er schon 2014 an den Start geschickt hatte. Mit Kevin Strijbos in der Klasse MX1, Julien Lieber in der MX2 und Jeremy van Horebeek in der Klasse MX Open hofft er darauf, dass die sein Team an seinen Erfolg vom vergangenen Jahr, als es MXoN-Vize-Meister wurde, toppen kann. Smets holte selbst mehrfach die Mannschaftskrone und weiß dementsprechend genau, wie er seine Jungs einstimmen muss. Vom siegreichen Trio 2013 ist also wiederum nur van Horebeek dabei.  

In der Weltmeisterschaft gibt es zahlreiche Spitzenpiloten aus diversen Ländern, die jedoch oftmals keine erfolgreiche Mannschaft bilden können. Russland tritt mit Evgeny Bobryshev an, der wahrscheinlich mit dem aktuell noch verletzten Aleksandr Tonkov ein Team bilden wird. Mit einem fehlenden, starken dritten Mann wird es allerdings schwer werden, am Ende des Tages ganz oben auf dem Podest zu stehen. Weitere schnelle Einzelkämpfer sind zum Beispiel Tim Gajser aus Slowenien, Pauls Jonass aus Lettland oder Glenn Coldenhoff aus den Niederlanden. Sogar Ex-Weltmeister Ben Townley macht einen Rücktritt vom Rücktritt. Townley will das WM-Finale in den USA als Vorbereitung für das Nationencross nutzen.  

Team Great Britain - Simpson, Anstie, Wilson

Sehr ausgeglichen besetzt ist das Team Großbritannien mit Max Anstie, Shaun Simpson und Dean Wilson. Immerhin haben die Briten damit zwei aktuelle GP-Sieger und einen ehemaligen U.S. Meister im Team. Hinter dem Union Jack versammelt sich eine der erfolgreichsten Mannschaften in der Geschichte des Wettbewerbs. Die Australier schließlich vertrauen auf die MXGP-Asse Dean Ferris, Todd Waters sowie Neuzugang Jay Wilson. Jede Menge Konkurrenz für Nagl, Jacobi und Ullrich. Die Drei werden einen richtig guten Tag brauchen, um ihr Vorjahresergebnis zu wiederholen.


Auch ohne Ken Roczen, Ryan Dungey, James Stewart, Ryan Villopoto, Chad Reed, Jeffrey Herlings und Clement Desalle bleibt das Motocross der Nationen das mit Abstand bedeutendste Motocross-Rennen der Saison. Wie an dieser Stelle bereits berichtet: seit 1988 wurde vier Mal in Frankreich gefahren. Vier Mal hieß der Sieger USA.



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