Der MXGP-Lauf im türkischen Afyonkarahisar gilt als knallhartes Brett im Kalender. Der Mischboden wurde am Morgen stark gewässert, und es bildeten sich im Tagesverlauf Kanten wie aus Beton, die eine sehr präzise Fahrweise voraussetzten. Während die Frauen der WMX am Vormittag noch mit teils sehr schlammigen Verhältnissen zu kämpfen hatten, sah das am Nachmittag bei den Männern anders aus.
Die letzte Station der WMX führte zur WM-Entscheidung. Das niederländische Ausnahmetalent Lotte van Drunen sicherte sich die goldene Krone als beste Pilotin des Jahres, dicht gefolgt von Daniela Guillen, die die finale Entscheidung bis in den letzten Rennlauf des Jahres ziehen konnte. Ein 2. Platz und der Sieg im letzten Durchgang reichten der Spanierin allerdings nicht aus, um van Drunen von Platz 1 in der Tabelle zu verdrängen. Dritte in der Meisterschaft wurde die routinierte Kiara Fontanesi. Titelverteidigerin Courtney Duncan konnte aufgrund eines schlechten Saisonstarts und eines verletzungsbedingten Ausfalls nicht um den Gesamtsieg fahren.
Lotte van Drunen: "Ich kann es nicht glauben! Ich bin noch so jung und wir haben so hart dafür gearbeitet und es jetzt geschafft zu haben ist etwas unglaubliches! Ich möchte meinem Vater ein großes Dankeschön aussprechen, weil er der Mann hinter all dem ist. Ausserdem danke ich meiner Mutter, meinem Bruder, meinen Freunden, dem Team, meinem Trainer und allen, die mich unterstützen!"
MX2 – Husqvarna kaum zu schlagen
In der MX2-Kategorie war die Leistung von Quentin Prugnières besonders auffallend. Der Franzose flog die ganze Saison unter dem Radar, lieferte sich heute jedoch harte Duelle mit den Werkspiloten an der Spitze, auch wenn er den Speed im Rennverlauf bis zum Ende nicht halten konnte und zurückfiel. Ein wieder stark aufgelegter Simon Längenfelder fuhr innerhalb der Rennen sehr schnelle Sektoren und bestimmte zeitweise die besten Rundenzeiten. Mit Rang 2 und 4 sicherte er sich die Bronzetrophäe. Eine Stufe höher durfte sich WM-Leader Kay de Wolf stellen, der sich in beiden Rennläufen ebenfalls harten Duellen stellen musste. Besonders schwer machte es ihm sein engster Verfolger und Husky-Teamkollege Lucas Coenen, der den GP verdient gewann und damit den Abstand auf 44 Zähler verkürzte.
Lucas Coenen: "Das war eine gute Antwort nach dem Lauf in der Schweiz, bei dem ich einige Probleme hatte. Mein erster war fast so wie der zweite Lauf. Ich wollte Simon folgen und seine Linien lernen. Im zweiten Moto war ich dann hinter Kay. Auf der Strecke war es schwer zu überholen, aber ich habe es geschafft. Ich kam in der letzten Runde auf Platz 1, was super ist!"
In der MXGP sind seit Wochen die Augen auf den Dreikampf an der Spitze zwischen Tim Gajser, Jorge Prado und Jeffrey Herlings gerichtet. Auf der schnellen türkischen Strecke mischten diesmal noch andere Fahrer mit, die am Ende das berühmte Zünglein an der Waage sein könnten.
Kawasakis Jeremy Seewer machte seinen Lauf zum Kinderspiel und gab die Führung vom Start bis hin zur Ziellinie nicht mehr ab. In Durchgang 2 reichte es für den Schweizer dann nur für Platz 6, was aber noch fürs Treppchen genügte. Gesamtrang 2 sicherte sich der fünfmalige Champion Tim Gajser, der in beiden Rennläufen hart attackierte und teilweise über der Grenze fuhr. In regelmäßigen Abständen brach die Honda aus, was zu Schreckmomenten führte.
Am besten kam GasGas-Pilot Jorge Prado mit den Bedingungen zurecht, der sich im ersten Lauf an Maxime Renaux die Zähne um Platz 2 ausbiss. Auch wenn Wut im Bauch nie ein guter Begleiter ist, verhalf der erhöhte Blutdruck dem Spanier zum Sieg im letzten Durchgang. Damit verkleinerte sich der Abstand zwischen "Tiga" und "JP61" um fünf Punkte auf nur noch 14 Zähler. KTMs Jeffrey Herlings verlor den Anschluss an die Gruppe und kann in den kommenden beiden Rennen die Spitze nur noch ärgern.
Jorge Prado: "Es war ein perfektes zweites Rennen, auch wenn ich einen kleinen Fehler machte. Ich bin super glücklich, weil wir Punkte gutgemacht haben und das ist gerade am wichtigsten. Wir gehen jetzt in die letzten beiden Rennen der Saison und geben nochmal alles."
Am besten kam GasGas-Pilot Jorge Prado mit den Bedingungen zurecht, der sich im ersten Lauf an Maxime Renaux die Zähne um Platz 2 ausbiss. Auch wenn Wut im Bauch nie ein guter Begleiter ist, verhalf der erhöhte Blutdruck dem Spanier zum Sieg im letzten Durchgang. Damit verkleinerte sich der Abstand zwischen "Tiga" und "JP61" um fünf Punkte auf nur noch 14 Zähler. KTMs Jeffrey Herlings verlor den Anschluss an die Gruppe und kann in den kommenden beiden Rennen die Spitze nur noch ärgern.
Jorge Prado: "Es war ein perfektes zweites Rennen, auch wenn ich einen kleinen Fehler machte. Ich bin super glücklich, weil wir Punkte gutgemacht haben und das ist gerade am wichtigsten. Wir gehen jetzt in die letzten beiden Rennen der Saison und geben nochmal alles."