Für die Konkurrenz ist es frustrierend. Ein Viertel der MXGP/MX2 Motocross-WM ist gelaufen. Alle zehn Grand Prix Siege bisher gingen an KTM. Auch diesen Sonntag in Portugal stellen die Österreicher die Sieger. Jeffrey Herlings und Jorge Prado wiederholen ihre Erfolge aus der Vorwoche. Max Nagl und Henry Jacobi landen in den Top ten.
Zieht Herlings in der MXGP langsam davon? Waren der Holländer und Titelverteidiger Tony Cairoli nach dem Lauf in Spanien noch gleichauf, so hat sich "The Bullet" mit vier Laufsiegen in Folge einen leicht zweistelligen Punktevorspung erarbeitet. Cairoli blieb seinem Widersacher im ersten Lauf in Agueda auf den Fersen, aber nachdem ein Stein seine Brille durchschlagen hatte, musste der Italiener anschließend einen Gang zurückschalten. Cairoli (2-2) schafft trotzdem das 150. Grand Prix Podest seiner Karriere. Der 23-Jährige Herlings steht jetzt bei 71 GP-Siegen, das sind nur noch 13 weniger als bei dem neun Jahre älteren Cairoli.
"Es war ein perfektes Wochenende, perfekte Starts, es kann nicht besser sein", so Herlings. "Es war wie letztes Wochenende, so will ich weitermachen. Ich habe so viel Motivation, wir sind in einer guten Position im Moment, ich kann Russland nicht erwarten."
Clement Desalle und Gautier Paulin mussten jeweils einen Defekt hinnehmen. So kann Ex-Weltmeister Tim Gajser (3-5) erstmals aufs Podest klettern. Max Nagl (12-10) zeigt sich von seinen Nackenproblemen gut erholt. Der TM-Werkspilot ist nach zwei konstanten Fahrten zurück in der erweiterten Spitze.
Henry Jacobi bestätigt unterdessen seine ausgezeichnete Form. Der Thüringer klassiert sich in beiden Läufen zwischen fünf und zehn. Mit zusätzlichen 25 WM-Punkten verbessert sich der 21-Jährige wie Nagl auf WM-Rang zehn. Während Titelverteidiger Pauls Jonass das Podest verpasst, fährt der junge Spanier Jorge Prado souverän zum Punktemaximum. Thomas Kjer Olsen und der Australier Jed Beaton dürfen mit aufs Podium.
Und weil es im Westen der iberischen Halbinsel so gut lief für Nagl und Jacobi, präsentiert sich auch Larissa Papenmeier in Top-Form. Die Auftaktsiegerin vom letzten Wochenende verliert zwar die WM-Führung an die Neuseeländerin Courtney Duncan, aber mit den Laufplatzierungen zwei und drei bleibt die Norddeutsche in Schlagdistanz.
"Schade, dass ich das Rennen nicht gewinnen konnte", ärgerte sich Papenmeier. "Aber Duncan hatte schon im Qualitraining sehr schnelle Rundenzeiten vorgelegt und war heute nicht zu halten. Dennoch bin ich zufrieden mit meinem Auftritt und liege mit nur drei Punkten Rückstand auf Platz zwei der Weltmeisterschaft. Das ist deutlich mehr, als wir noch vor einigen Wochen erwartet hätten und eine wirklich gute Ausgangsbasis für die nächsten Rennen!"
Steffi Laier (6.) und Anne Borchers (7.) konnten ebenfalls überzeugen. Das nächste Rennen für die Mädels steigt am 19./20. Mai in Teutschenthal. Für die MXGP- und MX2-Protagonisten geht die WM in Russland in die nächste Runde. Die Wertungsläufe in Orlyonok werden ausnahmsweise an einem Dienstag ausgetragen (1. Mai).
Foto: Ray Archer
