Jeffrey Herlings und Mattia Guadagnini sorgen in Maggiora für einen KTM-Doppelschlag. Der holländische Vierfach-Weltmeister gewinnt den 91. Grand Prix seiner Karriere, der italienische Teenager feiert als GP-Sieger Premiere.
Beide machen ihren Erfolg mit einem Laufsieg im zweiten Rennen klar. Herlings bei schwierigen Bedingungen im Schlamm, Guadagnini mit einer dominanten Start-Ziel-Vorstellung von Beginn weg an der Spitze. Herlings verkürzt den Rückstand auf MXGP-Tabellenleader Tim Gajser (5-6) um neun Punkte, Guadagnini schnappt sich in der MX2 sogar die WM-Führung.
Dirk Gruebel (Red Bull KTM Team Manager): "Jeffrey ist konservativ in den GP gestartet, aber dann hatte er einen Vorfall mit einem Stein in der Hinterradbremse. Das machte ihn scheinbar ziemlich wütend. Er fand dann zwei Sekunden pro Runde, um sich wieder auf Platz sechs zu schieben. Da war er auch vor dem Problem. Er pushte und es machte sich bezahlt. Der zweite Lauf war ein Glücksspiel mit dem Wetter, dem Regen und dem schweren Schlamm. Die Fahrer kämpften mit den Brillen. Jeffrey fuhr beständig und konnte gewinnen. 6-1 hat gereicht, das ist gut für ihn, seinen Kopf und das Team. Sein Selbstvertrauen wächst. Er hat die Saison solide begonnen, aber der erste Sieg ist wichtig."
Das Podest in beiden Klassen geht an exklusiv an KTM und Yamaha. In der MXGP stehen Glenn Coldenhoff (4-2) und Tony Cairoli (3-3) neben Herlings. Alle drei mit 40 Punkten in der Tageswertung. Henry Jacobi (17-5) verpasst knapp die Top 10, aber der Thüringer sendet im zweiten Lauf ein dickes Ausrufezeichen und lässt dabei etliche Werksfahrer hinter sich.
In der MX2 klassieren sich die Yamaha-Hoffnungsträger Maxime Renaux (6-2) und Jago Geerts (4-5) hinter Guadagnini. Vizeweltmeister Geerts gelingt sein bestes Saisonergebnis. Simon Längenfelder (17-8) hat als WM-Achter 43 Punkte Rückstand auf Guadagnini.
Simon Längenfelder: "Ich konnte heute im ersten Rennen nicht ganz meinen Flow finden. Ich habe versucht, an vielen Stellen zu überholen, aber alle sind ähnlich schnell und viele Linien kamen zusammen, also war es schwierig. Im zweiten Rennen hatte ich einen viel besseren Start und konnte mein Rennen viel besser managen, meine eigenen Linien fahren und ich fühlte mich großartig auf dem Motorrad. Am Ende wurde ich Zwölfter in der Gesamtwertung, also hat das zweite Rennen einen schlechten Tag in einen viel besseren verwandelt."
Was sollte man noch wissen?
- Jeremy Seewer hat seinen Vertrag mit Monster Energy Yamaha Factory MXGP um zwei weitere Jahre bis einschließlich 2023 verlängert. Der Schweizer fährt seit 2018 für Yamaha.
- Kawasaki-Star Romain Febvre gewinnt den ersten Lauf der MXGP. Im zweiten kämpft der Ex-Weltmeister mit dem Schlamm, stürzt drei Mal und landet auf 12.
- Landsmann Thibault Benistant geht es ähnlich. Erst Laufsieg, dann Pech, als ihn ein Konkurrent vom Motorrad fährt. Für den Europameister ist es der erste Laufsieg auf Grand Prix Level.
- MX2-Titelverteidiger Tom Vialle versuchte ein Comeback mit seiner verletzten Hand. Der Franzose musste mit Schmerzen akzeptieren, dass es noch nicht klappt. Vialle kehrte nach wenigen Runden zurück ins Fahrerlager.
- Teamkollege Rene Hofer wird Elfter und Sechster. Der talentierte Österreicher liegt in der WM unmittelbar vor Längenfelder.
- Thomas Kjer Olsen, vor der Saison durchaus ein Geheimtipp, verbucht zwei schlechte Starts und eine Kollision. "TKO" nimmt magere zwei Punkte mit aus Maggiora. In zwei Wochen kann der Däne im holländischen Oss einen neuen Anlauf nehmen. Dann kommt es zum ersten Mal in diesem Jahr zu vier GP an vier aufeinanderfolgenden Wochenenden.
